Ablass

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Ablass (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Ablass die Ablässe
Genitiv des Ablasses der Ablässe
Dativ dem Ablass
dem Ablasse
den Ablässen
Akkusativ den Ablass die Ablässe
Bedingungen zur Gewinnung des vollkommenen und unvollkommennen Ablasses

Nicht mehr gültige Schreibweisen:

Ablaß

Worttrennung:

Ab·lass, Plural: Ab·läs·se

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Ablass (Info), Lautsprecherbild Ablass (Info)

Bedeutungen:

technische Einrichtung zum Ablassen von Flüssigkeiten und Gasen
Katholizismus: Erlass oder Nachlass von Bußstrafen (nicht aber von Sünden) für Lebende oder Verstorbene, der als von Gott geschenkt durch die Kirche vermittelt wird

Herkunft:

mittelhochdeutsch abelāz, althochdeutsch ablāz vor allem: „Nachlass der Sündenschuld, Vergebung der Sünden“, belegt seit dem 9. Jahrhundert; ab 11. Jahrhundert auch Bedeutungsentlehnung von kirchenlateinisch indulgentia → la „Nachlass von Sündenstrafen“[1][2]

Synonyme:

Auslass, Ausfluss, Abfluss, Stutzen, Ventil
Absolution, Freisprechung, Lossprechung, Vergebung

Unterbegriffe:

Allerseelenablass

Beispiele:

Das Fass hat keinen Ablass.
Johann Tetzel verkaufte jede Menge Ablässe.
"Ablaß (Indulgenz), ursprünglich Nachlaß einer von der Kirche auferlegten Bußleistung."[3]
„Welche Sprengkraft davon ausging, verdeutlicht die Tatsache, dass eine Ablasskampagne Martin Luther auf den Plan rief, ein Ablass mittelbar die Reformation auslöste.“[4]
„Hinzu kamen 3000 Dukaten an Organisationskosten für den Ablass, mit dem das Geld in den Territorien Albrechts eingeworben werden sollte.“[5]

Wortbildungen:

ablassen
Ablassballon, Ablassschraube, Ablassventil, Ölablassschraube
Ablassbrief, Ablassgeld, Ablasshandel, Ablasshändler, Ablassjahr, Ablassprediger, Ablassprivileg, Ablasstafel, Ablassurkunde, Ablassverzeichnis

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Ablass
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Ablass
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Ablaß
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalAblass

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Ablaß“, Seite 7.
  2. Wolfgang Pfeifer : Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1995, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „Ablaß“.
  3. Meyers Konversations-Lexikon (1888-1889)
  4. Dem Vergessen entrissen!. Spätmittelalterliche Bücherschätze aus Duderstädter Sammlungen. Von Butterbriefen, Aderlass und Seelenheil. Herausgegeben im Auftrag der Propstei St. Cyriakus Duderstadt, der Stadt Duderstadt und des Heimatvereins Goldene Mark e.V. von Sandra Kästner, Frank-Joachim Stewing, Monika Suchan und Monika Tontsch; Auswahl und Texte Frank-Joachim Stewing. Mecke, Duderstadt 2018, ISBN 978-3-86944-184-9, Seite 32.
  5. Bruno Preisendörfer: Als unser Deutsch erfunden wurde. Reise in die Lutherzeit. 7. Auflage. Galiani, Berlin 2016, ISBN 978-3-86971-126-3, Seite 91.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Anlass, Atlas, blass
Anagramme: Balsas