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Katholizismus:Erlass oder Nachlass von Bußstrafen (nicht aber von Sünden) für Lebende oder Verstorbene, der als von Gott geschenkt durch die Kirche vermittelt wird
Herkunft:
mittelhochdeutsch abelāz, althochdeutsch ablāz vor allem: „Nachlass der Sündenschuld, Vergebung der Sünden“, belegt seit dem 9. Jahrhundert; ab 11. Jahrhundert auch Bedeutungsentlehnung von kirchenlateinisch indulgentia→ la „Nachlass von Sündenstrafen“[1][2]
"Ablaß (Indulgenz), ursprünglich Nachlaß einer von der Kirche auferlegten Bußleistung."[3]
„Welche Sprengkraft davon ausging, verdeutlicht die Tatsache, dass eine Ablasskampagne Martin Luther auf den Plan rief, ein Ablass mittelbar die Reformation auslöste.“[4]
„Hinzu kamen 3000 Dukaten an Organisationskosten für den Ablass, mit dem das Geld in den Territorien Albrechts eingeworben werden sollte.“[5]
↑Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Ablaß“, Seite 7.
↑Wolfgang Pfeifer : Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1995, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „Ablaß“.
↑Dem Vergessen entrissen!. Spätmittelalterliche Bücherschätze aus Duderstädter Sammlungen. Von Butterbriefen, Aderlass und Seelenheil. Herausgegeben im Auftrag der Propstei St. Cyriakus Duderstadt, der Stadt Duderstadt und des Heimatvereins Goldene Mark e.V. von Sandra Kästner, Frank-Joachim Stewing, Monika Suchan und Monika Tontsch; Auswahl und Texte Frank-Joachim Stewing. Mecke, Duderstadt 2018, ISBN 978-3-86944-184-9, Seite 32.
↑Bruno Preisendörfer: Als unser Deutsch erfunden wurde. Reise in die Lutherzeit. 7. Auflage. Galiani, Berlin 2016, ISBN 978-3-86971-126-3, Seite 91.