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Die Bezeichnung tritt zuerst im 15. Jahrhundert im Gebiet der romanischenSprachen auf. Älter (und entsprechend weit verbreitet) ist die Bedeutung „Granatapfel“ (deutsch 14. Jahrhundert), auch als Bezeichnung bestimmter Apfelsorten (hier hat das Kompositionsglied Adam- eine ähnliche Funktion wie Paradies- und soll nur die Vorzüglichkeit der Frucht hervorheben). Da in arabischenmedizinischenSchriften der Schildknorpel als „Granatapfel“ bezeichnet wird (pōmum grānātum→ lan in der lateinischenÜbersetzung), wurde dies bei »Adamsapfel« auf dem Wege der Lehnbedeutung in den europäischenSprachen nachgeahmt. Durch Ausdeutung dieser Bezeichnung entsteht dann die Herkunftslegende, dass diese beim Mann besonders stark hervortretende Erhöhung an der Kehle der dem »Adam« im Hals stecken gebliebene Bissen des verbotenen Apfels im Paradies sei (in der Bibel ist im übrigen nur allgemein von einer Frucht die Rede). Das seit dem 19. Jahrhundert als Quelle angegebene hebräischeתַפּוּחַ הַאָדָם (CHA: ṯapūaḥ haʾāḏām) (eigentlich „ErhöhungbeimMann“ umgedeutet zu „ApfeldesAdam“) ist im Hebräischen selbst nicht nachweisbar. Erst in moderner Zeit unter Einfluss der europäischen Sprachen entstand der hebräische Begriff תַפּוּחַ הַאָדָם רִאשׁוֹן (CHA: ṯapūaḥ haʾāḏām riʾšōn) ‚ApfeldeserstenMenschen‘.[1]
Beispiele:
Klaus stört es, dass er einen so großen Adamsapfel hat.
„Als auch Mutter und Brüder schwiegen, erhob Ludwig sich, stand eine Weile mit zuckendem Adamsapfel da, als wolle er noch etwas sagen, und entschwand dann aufatmend ins Freie.“[2]
„Ich war ganz besonders darüber erstaunt, wie sich der Adamsapfel bei Bässen auf und ab bewegte.“[3]
„Bertram nickte, schluckte, sein Adamsapfel hüpfte die magere Jungenkehle hinauf und hinunter.“[4]
„Ein langer, vornehmer Hals ragte weit aus dem Kragen, und wenn er kaute, bewegte sich der Adamsapfel hastig auf und ab.“[5]
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 108
↑Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 15
↑Ralph Giordano: Die Bertinis. Roman. 22. Auflage. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/M. 2008, ISBN 978-3-596-25961-8, Seite 664.
↑Halldór Laxness: Auf der Hauswiese. Roman. Huber, Frauenfeld/Stuttgart 1978, ISBN 3-7193-0611-9, Seite 56. Isländisches Original 1975.
↑Ulla Hahn: Aufbruch. Roman. 5. Auflage. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2010, ISBN 978-3-421-04263-7, Seite 92.
↑Jóanes Nielsen: Die Erinnerungen. Roman. btb Verlag, München 2016, ISBN 978-3-442-75433-5, Seite 336. Original in Färöisch 2011, Übersetzung der dänischen Ausgabe von 2012.