Anfechtung

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Anfechtung (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Anfechtung die Anfechtungen
Genitiv der Anfechtung der Anfechtungen
Dativ der Anfechtung den Anfechtungen
Akkusativ die Anfechtung die Anfechtungen

Worttrennung:

An·fech·tung, Plural: An·fech·tun·gen

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Anfechtung (Info)

Bedeutungen:

Aufforderung, eine getroffene, ungerechte Entscheidung zu überdenken, das heißt, sie neu zu treffen
Privatrecht: vom Gesetz eingeräumte Möglichkeit, eine mit einem als relevant anerkannten Irrtum behaftete oder falsch übermittelte oder durch widerrechtliche Drohung oder Täuschung veranlasste Willenserklärung durch einseitige Erklärung rechtlich zu vernichten
gehoben: äußerst verlockender Reiz, der zu einer Handlung verleitet, die verboten, unmoralisch, irrsinnig, und/oder destruktiv (zerstörerisch) ist

Herkunft:

Ableitung des Substantivs zum Stamm des Verbs anfechten mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ung

Synonyme:

Versuchung

Oberbegriffe:

Gestaltungsrecht

Unterbegriffe:

Irrtumsanfechtung

Beispiele:

„Und meine Anfechtung in meinem Fleisch habt ihr nicht verachtet oder gar verabscheut, sondern wie einen Engel Gottes nahmt ihr mich auf, wie Christus Jesus.“[1]
In den §§ 119 ff. BGB sind verschiedene Gründe normiert, die eine Anfechtung ermöglichen.
„Das Recht zur Anfechtung eines Vertrages wegen Irrtums, auch wegen vom schriftlichen Vertrag abweichender, mündlicher Zusagen, kann vertraglich nicht ausgeschlossen werden“[2]
„Er hat sich immer gern zum Werkzeug gebrauchen lassen, wenn der Himmel mal einem hübschen Mädchen eine kleine Anfechtung bereiten wollte.“[3]
„Erasmus kannte solch Anfechtungen nicht.“[4]

Wortbildungen:

Anfechtungsberechtigter, Anfechtungserklärung, Anfechtungsfrist, Anfechtungsgegner, Anfechtungsgrund, Wahlanfechtung (→ Bundespräsidentenwahlanfechtung (BP-Wahlanfechtung), Bundespräsidentestichwahlanfechtung)

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Anfechtung
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Anfechtung
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache – Korpusbelege Gegenwartskorpora mit freiem Zugang „Anfechtung
Duden online „Anfechtung
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalAnfechtung
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Anfechtung
Hans Brox/Wolf-Dietrich Walker: Allgemeiner Teil des BGB, 32. Auflage, Carl Heymanns Verlag, Köln/München 2008, Rdnr. 407 ff.

Quellen:

  1. Bibel: Galaterbrief Kapitel 4, Vers 14
  2. Spruch des österreichischen OGH vom 7. Juli 1970
  3. Ernst von Wolzogen: Die tolle Komteß. In: Projekt Gutenberg-DE. J. Engelhorn, Stuttgart 1889, Siebentes Kapitel. (URL, abgerufen am 1. März 2024).
  4. Bruno Preisendörfer: Als unser Deutsch erfunden wurde. Reise in die Lutherzeit. 7. Auflage. Galiani, Berlin 2017, ISBN 978-3-86971-126-3, Seite 238.