Beamter

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Beamter (Deutsch)

starke Deklination ohne Artikel
Singular Plural
Nominativ Beamter Beamte
Genitiv Beamten Beamter
Dativ Beamtem Beamten
Akkusativ Beamten Beamte
schwache Deklination mit bestimmtem Artikel
Singular Plural
Nominativ der Beamte die Beamten
Genitiv des Beamten der Beamten
Dativ dem Beamten den Beamten
Akkusativ den Beamten die Beamten
gemischte Deklination (mit Possessivpronomen, »kein«, …)
Singular Plural
Nominativ ein Beamter keine Beamten
Genitiv eines Beamten keiner Beamten
Dativ einem Beamten keinen Beamten
Akkusativ einen Beamten keine Beamten

Worttrennung:

Be·am·ter, Plural: Be·am·te

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Beamter (Info), Lautsprecherbild Beamter (Info)
Reime: -amtɐ

Bedeutungen:

im statusrechtlichen Sinne, durch das Arbeitsverhältnis begründet: öffentlich Bediensteter mit hoheitlichen Aufgaben und oft besonderen Pflichten (in Deutschland zum Beispiel kein Recht auf Arbeitskampf) sowie besonderen Privilegien (zum Beispiel Unkündbarkeit und/oder Pensionsansprüche)
im haftungsrechtlichen Sinne, durch die Arbeitsaufgabe begründet: Person, der öffentliche Gewalt anvertraut ist, die Aufgaben der öffentlichen Verwaltung wahrnimmt
historisch und regional umgangssprachlich: Angestellter, dessen Tätigkeit an einen Beamten erinnert (ganz besonders ein Mitarbeiter einer Bank)

Herkunft:

Schon im 14. Jahrhundert substantivierte Form des verkürzten Partizipialadjektivs beampt (auch 14. Jahrhundert), von einem sonst kaum benutzten Verb, das von dem mittelhochdeutschen Wort für Amt kommt.[1][2]
Die Herkunft von einem Adjektiv führt dazu, als weibliche Form statt des gebräuchlichen die Beamtin die seltenere Form die Beamte zu verwenden (in vielen Wörterbüchern als falsch bezeichnet oder gar nicht erwähnt).[3]

Synonyme:

Amtsträger, Staatsbediensteter, Staatsdiener
Angestellter

Gegenwörter:

Angestellter, Arbeiter, Unternehmer

Weibliche Wortformen:

Beamtin; selten: die Beamte

Unterbegriffe:

Abfertigungsbeamter, Aufsichtsbeamter, Bahnbeamter, Bundesbeamter, Gerichtsbeamter, Grenzbeamter, Justizbeamter, Justizwachebeamter, Kolonialbeamter, Kommunalbeamter, Kriminalbeamter, Kripobeamter, Landesbeamter, Militärbeamter, Passbeamter, Polizeibeamter, Postbeamter, Regierungsbeamter, Schalterbeamter, Staatsbeamter, Standesbeamter, Steuerbeamter, Supernumerar, Verwaltungsbeamter, Vollstreckungsbeamter, Zollbeamter
EU-Beamter, US-Beamter
Bundeskanzler, Lehrer, Minister, Polizist, Professor, Staatsanwalt, Studienrat
Oberbeamter, Niederbeamter, Unterbeamter
Kostenbeamter
Bankbeamter, Post-Beschäftigter, Schalterbeamter, Sparkassenbeamter

Beispiele:

In Deutschland sind viele Lehrer an öffentlichen Schulen Beamte.
„Zurzeit werden die Vernehmungen der Augenzeugen und der beteiligten Beamten noch fortgesetzt.“[4]
Früher waren auch die Beschäftigten der Post Beamte.
Unter Mandarinen versteht man hohe Beamte im kaiserlichen China.
„Es kamen eine Beamtin und ein Beamter in Zivil, sehr höflich, auf eine Weise exakt, die ihnen wahrscheinlich als ›angenehm wirkend‹ einexerziert worden war.“[5]
„Der Beamte Perking hob leicht den linken Arm, so daß das rotseidene Innenfutter des weitgeschnittenen Ärmels sichtbar wurde.“[6]
„Vor acht Jahren ist die damals dreißigjährige geschiedene Elfriede als Schreibkraft im Rathaus in W angestellt worden und hat den dort beschäftigten Albert, der Beamter auf Lebenszeit und mit Widerspruchsverfahren befaßt ist, wegen ihres südländischen Aussehens sofort fasziniert.“[7]
„Der Schülerlotse an der öffentlichen Schule ist haftungsrechtlich und strafrechtlich als ‚Beamter‘ zu qualifizieren.“[8]
„Nicht nur Beamte sind Träger einer Amtspflicht; Beamter ist haftungsrechtlich jeder, dem die Ausübung öffentlicher Gewalt anvertraut ist. Dazu gehören auch Angestellte, Schöffen oder Schülerlotsen.“[9]
Der Beamte am Schalter…
In den Betrieben sprach man noch bis zu den 1920er Jahren vom „Beamten“, außerbetrieblich war die Bezeichnung „Privatbeamter“ für viele industrielle Angestelle noch lange verbreitet. Bei Kreditinstituten war sie noch nach dem Zweiten Weltkrieg anzutreffen („Schalterbeamter“).[10]
Mit dem Begriff „(Privat)Beamte“ wurden Kassierer, Buchhalter, Korrespondenten, Betriebsleiter etc. zusammengefaßt.[11]
„Diese Verordnung regelt mit Wirksamkeit vom 1. September 1933 die Pensionsverhältnisse der Beamten und Beamtenpensionisten beiderlei Geschlechtes und ihrer Hinterbliebenen sowie die Pensionsverhältnisse der Bankgehilfen (Skontisten) und der aus ihrem Stande hervorgegangenen Pensionisten und ihrer Hinterbliebenen für den Bereich der nachbezeichneten Banken (im folgenden »Anstalten« genannt); …“[12]
„Bis in die Zeit der Weimarer Republik wurden in einzelnen Unternehmen der deutschen Industrie die mit Leitungs- und Verwaltungsfunktionen betrauten Gehaltsempfänger ebenfalls als »Beamte« (AEG, Krupp) bzw. »Privatbeamte« (Siemens & Halske) bezeichnet.“[13]

Charakteristische Wortkombinationen:

Österreich: pragmatisierter Beamter
Beamter auf Probe, Beamter auf Lebenszeit

Wortbildungen:

Substantive: Beamtenbeleidigung, Beamtenbesoldung, Beamtendeutsch, Beamtenhut, Beamtenkaste, Beamtenlaufbahn, Beamten-Mikado, Beamtenrecht, Beamtenregierung, Beamtenschaft, Beamtenseele, Beamtenstatus, Beamtentag, Beamtentitel, Beamtentum, Beamtenverhältnis, Beamtenwitz
Verben: verbeamten

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Beamter
Wikipedia-Artikel „Amtspflicht
Wikipedia-Artikel „Beamtentum
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Beamte
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalBeamter
The Free Dictionary „Beamter
Duden online „Beamter

Quellen:

  1. Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Beamte
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Beamte(r)“.
  3. Ist die Beamtin eine Vergewaltigung der deutschen Sprache? – Fragen Sie Dr. Bopp!
  4. Alfred Döblin: Berlin Alexanderplatz. Die Geschichte vom Franz Biberkopf. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1965, ISBN 3-423-00295-6, Seite 168. Erstveröffentlichung 1929.
  5. Heinrich Böll: Ansichten eines Clowns. Roman. Insel, Leipzig 1990, ISBN 3-7351-0161-5, Seite 139.
  6. Hermann Kasack: Die Stadt hinter dem Strom. Roman. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-518-39061-9, Seite 69. Entstanden in der Zeit 1942 – 1946.
  7. Heidi Frommann: Die Tante verschmachtet im Genuß nach Begierde und zehn andere Erzählungen. Diogenes, Zürich 1981, ISBN 3-257-01616-6, Seite 95.
  8. Schüler als Amtshelfer, dargestellt am Beispiel des Schülerlotsendienstes, Rolf Stober. Abgerufen am 6. September 2017.
  9. Wikipedia-Artikel „Amtspflicht
  10. Die Angestellten seit dem 19. Jahrhundert, Günther Schulz. Abgerufen am 28. November 2015.
  11. Die Angestellten seit dem 19. Jahrhundert, Günther Schulz. Abgerufen am 28. November 2015.
  12. Bankpensionsverordnung, § 1. (1), Fassung vom 28.November 2015
  13. Deutscher Wikipedia-Artikel „Beamtentum“ (Stabilversion)

Worttrennung:

Be·am·ter

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Beamter (Info), Lautsprecherbild Beamter (Info)
Reime: -amtɐ

Grammatische Merkmale:

  • Genitiv Singular der starken Flexion des Substantivs Beamte
  • Dativ Singular der starken Flexion des Substantivs Beamte
  • Genitiv Plural der starken Flexion des Substantivs Beamte
Beamter ist eine flektierte Form von Beamte.
Alle weiteren Informationen findest du im Haupteintrag Beamte.
Bitte nimm Ergänzungen deshalb auch nur dort vor.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: beamen, Beamer, beatmen, Gebeamter (Person, die gebeamt wurde)