Ich mach es mal kurz: Ich bin beruflich mit der Sprachwissenschaft verbandelt, aber ich bin in meiner höchsteigenen Wissenschaftstheorie der Auffassung, dass das Sprachvolk, was die sprachlichen Normen angeht, immer das letzte Wort hat. (Wobei natürlich das Sprachvolk nicht eben einfach zu fassen ist. Im Konkreten und hilfsweise besteht es für mich bis auf Weiteres aus den Journalisten der großen Zeitungen (und eben nicht aus den Linguisten (generisches Maskulinum)).)
Beispiel zum Verhältnis von Gelehrsamkeit und Gegenwartsintuition / Sprache: Ein wahrhaft sehr gelehrter Germanistik-Professor wollte mich vor Jahren dazu bringen zu schreiben, Sieh S. 95, nicht Siehe ... . Von wegen Ahd. und Mhd, 5. Ablautreihe, usw. Ich habe mich da nicht vom Sprachhistorischen überzeugen lassen.
Mein Motto 1 also: Der Sprachwind weht, wo er will!
Motto 2: Das Sprachvolk (siehe oben) hat beim Normieren das letzte Wort!
Motto 3: Die Dinge nie zu ernst nehmen! Auch nicht bei Wörterbüchern und Grammatiken!
--Delabarquera (Diskussion) 12:22, 31. Mai 2018 (MESZ)