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Benutzer:Ipfuge/-mäßig wissen müssen. Die Definition des Wortes
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Beobachtung
In den letzten Jahren trifft man mehr und mehr in der Umgangssprache auf bislang ungehörte Bildungen auf -mäßig. Im Folgenden sind einige Beispiele mit Verwendungskontext angeführt:
- freizeitmäßig: „X ist eine schöne Stadt, aber freizeitmäßig bringt sie's nicht so.“
- esoterikmäßig: „Am Wochenende mache ich jetzt eine Therapie.“ — „Sag bloß, Du bist krank und musst zum Arzt!“ — „Nein, nein, weißt Du, das ist mehr so esoterikmäßig …“
- gesundheitsmäßig: „Gesundheitsmäßig geht's mir gut, aber die Arbeit ist derzeit ein Bißchen viel“
- einkaufsmäßig: „Einkaufsmäßig ist natürlich ein großer Supermarkt besser.“
- walkingmäßig: „Walkingmäßig ist sie ganz schön fit.“
- pfennigmäßig: „Wegen pfennigmäßiger Beträge mache ich doch nicht herum!“
u.v.a.m.
Erklärungsversuch, Sprachökonomie
Erster Eindruck: Sprachschlamperei, die meist dem Sprecher noch nicht einmal etwas einbringt, weil eine nicht einmal längere und dazu eingeführte Ausdrucksweise bereitsteht:
- in der Freizeit
- esoterisch
- gesundheitlich
- zum Einkaufen
- beim Walking
- Pfennig-
Zweiter Eindruck: Die genannten Ersatzkonstruktionen sind sehr variabel; wer sich des „-mäßig“s bedient, spart also wohl nicht am Sprechen, sondern beim Denken. Die bisherigen Adjektivierungssuffixe -ig, -lich, -artig, -förmig (Gibt's noch mehr?), dazu kommen dann noch die verschiedenen periphrastischen Bildungen Präposition + nominalisiertes Verb, bilden den Neuerer wohl ein zu kompliziertes System, das sie durch ein einzelnes und einfaches Bildungsschema X + -mäßig ersetzen.
Vermutlich ist die frz. Adverbialendung -ment in einem ähnlichen Vereinheitlichungsprozess entstanden?
Ganz gleich, wie man sich sprachnormativ zu den oben genannten -mäßig-Bildungen stellt, man sollte den Artikel anlegen. Denn das Suffix existiert auch nach altem Sprachgebrauch schon, mit allerdings seltenerer Verwendung:
- feldmarschmäßig
- schafsmäßig
- rechtmäßig
- gesetzmäßig
- kräftemässig
- ugs.: saumäßig
- ugs.: krottenmäßig
u.v.a.m.
Dazu kommen noch Worte, bei denen zum Adjektiv X-mäßig ein Substantiv X-maß existiert, das aber (Grimm) aus zeitlichen oder semantischen Gründen kaum Ausgangspunkt einer Bildung X-maß + -ig gewesen sein kann:
- feldmäßig
- tugendmäßig
- grundmäßig
u.v.a.m.