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Zum Glück nur ein Paragraph, §20 p. 30-32. Unzulässige Trennungen werden im folgenden mit vor- und hochgestelltem „o “ markiert.
Das Folgende eine Aufstellung der Regeln nach Grevisse, eigene Kommentare usw. in Kleinschreibung eingefügt. Die Grevissesche Darstellung erscheint mir verwirrend, denn weder sind die Präferenzen zwischen den Teilregeln ganz klar, noch wird immer deutlich, wo etwa von Vokalzeichen und wo von Vokallauten die Rede ist. Die xy-Formulierung sollte wohl mathematisch-scharf werden, ist aber leider verunglückt. Schließlich gibt es Redundanzen, was dem Ganzen einen Patchwork-Aspekt gibt, der kein Zutrauen schafft.
- Vorbemerkung: Die Silbentrennung richtet sich nach der Silbenzerlegung, für die werden jedoch verschiedene Prinzipien angewandt:
- Phonetische Syllabisation: Zerlegung nach Sprechsilben
- Andere Syllabisation: Vor allem wegen der bizarren Orthographie des Französischen. Stumme E (ə) werden oft nicht ausgesprochen, dadurch kann sich dann sogar die Zahl der Silben zwischen Sprechung und Schreibung unterscheiden. (Bsp. Grevisse: dé·te·nir, gesprochen detˈniːʁ). Zudem gibt es im Frz. keine Konsonantenlängung, wohl aber häufig (aber inkonsequent und undurchsichtig) Konsonantenzeichenverdopplung (Bsp. Grevisse: ap·pel, gesprochen ʌˈpɛl)) — und dann sogar noch Sprechsilben, die über eine (graphische) Wortgrenze hinweg reichen (Vgl. Elision).
- Hauptregeln:
- a) Zwei benachbarte Vokale werden nicht getrennt
- Bsp.: oa·sis, théâ·tre, verboten: oo·asis, othé·âtre
- —besonders , wenn einer der beiden Vokale Halbvokal ist.
- Bsp.: es·pion, (ɛs)verboten: oespi·on
- —wenn einer der Vokale nur graphisch existiert
- Bsp.: ass·eoir, fée·rie, verboten: oasse·oir, ofé·erie
- —und mehr noch , wenn einer der Vokale Teil einer Gruppe ist, die einen einzigen Vokal vertritt.
- Bsp., alle verboten: obo·ut, one·uf, obea·uté, obea·uté, oCa·en, opa·on
- Kann man denn ha·ïr nicht trennen?? Es ist das Trennverbot zwischen Vokalzeichen vermutlich gar nicht die wichtigste Regel von a), das ist vielmehr eher der letzte, recht elementare Punkt: „Keine Zeichenfolgen trennen, die zusammen einen Laut repräsentieren!“ Phonologische und graphematische Regel sind hier wild zusammengekippt, man sollte zwischen Lauten und Zeichen begrifflich trennen.
- b) Ein einfacher Konsonant zwischen zwei Vokalen geht zur Folgesilbe
- Bsp.: cha·peau, cou·teau, cha·ri·té
- Das folgende finde ich ausnehmend unklar formuliert, ich dachte anfangs, man könne es hiermit — „Wenn der Silbenfuge keine Zeichenfuge eindeutig korrespondiert, kann nicht getrennt werden“ — auf den Punkt bringen, das stimmt aber vielleicht nicht, wegen des letzten Punktes unter b) hier (tolerantere Trennung durch folgenden Konsonanten? — Nicht ganz klar, denn die Bsp. sind gewiss nicht erschöpfend). Originalformulierung:
- Quand x et y représentent dans cette position (welche? vielleicht gemeint série/suite/ordre statt position?) une suite de deux sons au milieu desquels passe la limite des syllables phonétiques, on ne peut couper un mot dans l'écriture ni avant ni après ces lettres. Aucune coupure n'est donc possible dans des mots comme taxer tʌkˈse} ou tuyau tɥiˈio, ni non plus dans payer pɛˈie. Was in den vorangehenden Ausführungen offenbar fehlt, ist die Bedingung, dass x und y, wenn separat stehend, eine andere Lesung haben als gewöhnlich. Denn die Bedingung ist ja, so wie sie dasteht, für (fast) alle Zwei-Zeichen-Folgen trivial erfüllt, womit dann kaum je getrennt werden könnte. Es soll das Trennverbot aber wohl nur im Fall gelten, dass eine Zwei-Zeichen-Kombination (und ich vermute, am Rande gesagt, man fände auch Beispiele für n-Zeichen-Kombinationen mit n >= 3, vielleicht oignon ?) zusammen eine „unnormale“ Lesung haben.
Hier hatte ich offenbar völlig falsch verstanden. x und y stehen nicht als (durch den Kontext) gebundene Variablen für zwei beliebige Buchstaben, die hintereinander kämen, sondern für sich selbst. Damit wird ist das wohl zu klären.
Auf deutsch also wohl so: Die Buchstaben x und y können als Einzelzeichen für mehrere Laute stehen. Wenn in diesem Fall die Silbengrenze zwischen diesen verläuft, darf weder vor noch nach x und y getrennt werden, weil der Silbenfuge keine Buchstabenfuge entspricht.
- On peut couper un mot avant x ou y quand ces lettres représentent un seul son: deuxième døˈziɛm (Im Original ohne Trennungszeichen!), ba·yer bʌˈie.
Auf deutsch also wohl so: Stehen x oder y jedoch für einen Einzellaut, darf vor ihnen getrennt werden.
- On peut couper un mot après x ou y quand ces lettres précèdent une consonne: tex·tuel,pay·san.
... und nach ihnen, wenn noch ein Konsonant folgt.
- c) Bei zwei Konsonanten zwischen zwei Vokalen liegt die Silbengrenze vor dem letzten, selbst wenn die zwei Konsonanten semblables sind: fer·mer, es·poir, tes·son, al·ler, er·rer und sogar (wieso sogar?)bei tail·leur tʌˈiœe.
- Doch man trennt vor dem ersten Konsonanten, wenn
- die zwei einen einzigen Laut repräsentieren (Digramm): ra·chat, pa·thos, gra·phie, mi·gnon (aber: stag·nant, stagˈnã). (Siehe jedoch tail·leur oben.)
- Verallgemeinerte „muta cum liquida“-Regel? der zweite r oder l ist und der erste von beiden verschieden: sa·ble, pro·pre
- c) Bei drei Konsonanten zwischen zwei Vokalen trennt man regelmäßig nach dem zweiten, jedoch dann nach dem ersten, wenn man sonst ein Digramm trennte bzw. wenn der dritte Konsonant r oder l ist. obs·tiné, comp·ter, mar·cher, mor·phine, ar·bre, ap·plaudir.
- d) Bei vier Konsonanten zwischen zwei Vokalen trennt man regelmäßig nach dem zweiten, jedoch nach dem ersten, um kein Digramm zu trennen. ins·truit, cam·phré
- Bemerkung:
- Auch Trennung nach Herkunft ist erlaubt, selbst unter Verletzung obiger Regeln.
- in·stable, re·structurer, atmo·sphère, getrennt wird immer nach den Präfixen dé- und pré-: dé·stabiliser, pré·scolaire.
- Nie Zeilentrennung nach Apostroph.
- Bei gepflegter Typographie meidet man Zeilenbeginn mit einer Restsilbe aus Konsonant + stummem E und Zeilenende auf einen abgetrennten einzelnen Vokal. Nicht immer möglich, v.a. in Zeitungstexten.
- Markierung der Trennung durch Trennungsstrich nur am Ende der vorangehenden Zeile, nicht zu Anfang der fortsetzenden
- Einige tadeln Trennung eines Wortes an Bindestrich. Ist schwer zu vermeiden und letztlich weniger schlimm als zwei Striche nacheinander in verschiedener Funktion, Bsp. oporte-pa-
role
o