Bogen

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Bogen (Deutsch)

Singular Plural 1 Plural 2
Nominativ der Bogen die Bogen die Bögen
Genitiv des Bogens der Bogen der Bögen
Dativ dem Bogen den Bogen den Bögen
Akkusativ den Bogen die Bogen die Bögen
ein mathematisch beschreibbarer Bogen
ein Bogen in der Architektur
ein Bogen als Sportgerät, früher auch als Waffe
zur Spitztüte gefalteter Bogen Papier
der Rundbogen: ein spezieller Bogen für die Geige

Worttrennung:

Bo·gen, Plural 1: Bo·gen, Plural 2: (süddeutsch, ostmitteldeutsch, nordostdeutsch, österreichisch und schweizerisch überwiegend) Bö·gen

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Bogen (Info), Lautsprecherbild Bogen (Info), Lautsprecherbild Bogen (Österreich) (Info)
Reime: -oːɡn̩

Bedeutungen:

allgemein, Mathematik: gekrümmte, in der Regel mathematisch beschreibbare Linie, Kurve
Bauwesen: Bauteil über Öffnungen und Räumen zum Tragen darüberliegender Bauteile
Jagd, Militär, Sport: aus Holz gefertigte und mit einer Sehne versehene Schusswaffe zum Abschießen von Pfeilen
nach bestimmten Maßen beschnittenes/geschöpftes großes Blatt Papier, insbesondere, wenn es gefaltet (gebogen) ist
Musik: mit Haar bespannter hölzerner Stab zum Bespielen von Saiteninstrumenten (Plural 2: Bögen)
Typografie: Element der Notenschrift über zwei gleich hohen Noten zur Verlängerung des Tones
Reiten, überwiegend veraltet: Holzgerüst des Sattels[1]

Abkürzungen:

Bg.

Herkunft:

mittelhochdeutsch boge, althochdeutsch bogo, germanisch *bug-ōn „Bogen“, belegt seit dem 8. Jahrhundert[2]
Frühneuhochdeutsch: Dativ und Akkusativ von veraltetem Boge[3] im Singular.

Synonyme:

Drehe, Graph, Kehre, Krümme, Krümmung, Kurve, Linie, Schleife, Wölbung
Gewölbe, Wölbung
Ligatur
Sattelbaum

Gegenwörter:

Gerade

Oberbegriffe:

Bauteil, Bauelement
Sportwaffe, Jagdwaffe
Notenzeichen
Reitzubehör

Unterbegriffe:

Aortenbogen, Ellipsenbogen, Frontbogen, Haarbogen, Hyperbel, Kehrbogen, Klothoide, Korbbogen, Kreisbogen, Loxodrome, Parabel, Parallelbogen, Regenbogen, Übergangsbogen, Umbogen
Gleisbogen, Rheinbogen, Stadtbahnbogen
Brückenbogen, Fensterbogen, Fronbogen, Gewölbebogen, Kreuzbogen, Rundbogen, Scheidbogen, Schildbogen, Spitzbogen, Torbogen, Triumphbogen, Türbogen
Kompositbogen, Langbogen, Primitivbogen, Sportbogen
Anamnesebogen, Antwortbogen, Beurteilungsbogen (→ Seminarbeurteilungsbogen), Bilderbogen, Briefbogen, Fragebogen, Kanzleibogen, Papyrusbogen, Registrierungsbogen, Spielberichtsbogen
Cellobogen, Geigenbogen, Kontrabassbogen, Violabogen, Violinbogen (Violinenbogen)
Bindebogen, Haltebogen, Phrasierungsbogen

Beispiele:

„Wir mußten in nördlicher Richtung von der Stadt in einem weiten Umwege einen Übergangspunkt über den Fluß suchen, um drüben, wieder in einem großen Bogen, nach unserm von der eigentlichen Stadt und Festung Givet entfernten Lagerplätze zu gelangen, indem die Felsenburg Charlemont noch dazwischen liegen blieb.“[4]
„Latrobe verwendete hingegen halbrunde und segmentierte Bogen, kehrte aber Wrens Anordnung um, indem er die breiteren Bogen segmentierte und die engeren Bögen halbrund ausführte, mit nur einem Bogen über den engeren Pfeilerabständen.“[5]
„Mitten auf der Brücke blieb sie stehen, um Notre-Dame zu betrachten, mit ihren symmetrischen gotischen Türmen, die neben dem großen Rosettenfenster aufragten, und den so zierlich wirkenden Bögen, die dennoch seit Jahrhunderten die mächtigen Mauern stützten.“[6]
„Die Schwarzfüße trugen ihre Festkleider, die mit allerlei Zierat geschmückt waren, den Bogen mit den Pfeilen auf dem Rücken, die Flinte in der Hand, den Talisman an der Seite, und ihr Kopf war mit prachtvollen Federn – zum Teil schwarzen und weißen Adlerfedern und dem großen herabwallenden Federbusch – geschmückt.“[7]
„An Waffen besitzen sie sechs Fuß lange Bogen aus Zedernholz, die an einem Ende mit einer kurzen eisernen Spitze versehen sind und auch als Speere verwendet werden können; die Pfeile haben eiserne, steinerne oder knöcherne Widerhaken.“[8]
„Mit Bögen verschießen sie Pfeile, deren Spitzen am Königshof von Priestern mit Gift bestrichen worden sind.“[9]
„Nach 60 Minuten wird er auswendig 390 Nullen und Einsen auf ein Blatt Papier schreiben, genau in derselben Reihenfolge wie auf dem Bogen, der jetzt vor ihm liegt.“[10]
„Es war ein Brief von Bilibin, zwei eng beschriebene Bogen.“[11]
„Am unteren Ende des Bogens befindet sich der sogenannte Frosch aus Ebenholz, meist verziert mit einer runden Perlmutt-Einlage.“[12]
„Johnson wog den Bogen einen Augenblick lächelnd in der Hand, legte dann den Pfeil auf, zielte wenige Sekunden, und gleich darauf zitterte der hölzerne Schaft, der das Ziel vollkommen durchbohrt hatte, in der weichen Erde des Herdes.“[13]
„Siewert nennt als Einflüsse die guten alten Can aus Köln und The Necks, ein australisches Pianotrio, das Strukturen elektronischer Musik wie repetitive Muster und lange Bögen akustisch verarbeitet.“[14]
„Der Grund, auf welchen der Sattel gebauet wird, bestehet aus Buchenholz . Diese Zusammensetzung von Buchenholz heißt der Sattelbaum oder Bogen.“[15]

Redewendungen:

den Bogen überspannen
den Bogen raushaben
jemanden in hohem Bogen hinauswerfen – jemanden schnell oder fristlos entlassen, jemandem kurzfristig kündigen
um etwas einen großen Bogen machen – sich weit fernhalten von einem Ort

Charakteristische Wortkombinationen:

den Bogen machen, spannen, schneiden, schnitzen, überspannen, zeichnen
Pfeil und Bogen

Wortbildungen:

Adjektive: bogenförmig, bogig
Substantive: Bogenaquädukt, Bogenbrücke, Bogenfenster, Bogenführung, Bogengang, Bogenlampe, Bogenlänge, Bogenmacher, Bogenmaß, Bogenminute, Bogennische Bogenpfeiler, Bogenschießen, Bogenschütze, Bogensekunde, Bogenstrich,
Bogenjagd, Bogensehne

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Bogen
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Bogen
The Free Dictionary „Bogen
Duden online „Bogen
Wahrig Wissenschaftslexikon „Bogen“, 1. Januar 2013. Archivlink: archive.org, Version vom 4. Dezember 2021
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalBogen
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Bogen
wissen.de – Lexikon „Bogen (Baukunst)
wissen.de – Lexikon „Bogen (Musik)

Quellen:

  1. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Sattelbogen“ und Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig 1793–1801 „Sattelbogen“ setzen das mit „Sattelbaum“ gleich.
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Bogen“, Seite 137.
  3. Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm
  4. Willibald Alexis: Als Kriegsfreiwilliger nach Frankreich 1815. In: Projekt Gutenberg-DE. (URL)..
  5. Marcus Whiffen, Frederick Koeper; Fritz Baumeler (Herausgeber): Amerikanische Architektur: 1607 - 1976. BoD – Books on Demand, 2009, ISBN 9783952308943, Seite 146 (zitiert nach Google Books).
  6. Kerri Maher: Die Buchhändlerin von Paris. Roman. 2. Auflage. Insel, Berlin 2023 (übersetzt von Claudia Feldmann), ISBN 978-3-458-68233-2, Seite 12. 1. Auflage 2022; englisches Original 2022
  7. Gustave Aimard: Freikugel. In: Projekt Gutenberg-DE. Kapitel 27: Der Sturm (URL)..
  8. Alexander Mackenzie: Mit Gewehr und Kanu. In 80 Tagen zum Pazifik 1793. Verlag Neues Leben, Berlin 1990, ISBN 3-355-01160-6, Seite 173 f.
  9. Cay Rademacher: Die Magie der Kriegerkönige. In: GeoEpoche: Afrika 1415-1960. Heft 66, 2014, Seite 24-37, Zitat Seite 28.
  10. Martin Virtel: Kampf der Gehirne: Ein Besuch bei der deutschen Meisterschaft im Auswendiglernen. In: Zeit Online. 1. August 1997, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 6. September 2013).
  11. Leo N. Tolstoi: Krieg und Frieden. Roman. Paul List Verlag, München 1953 (übersetzt von Werner Bergengruen), Seite 479. Russische Urfassung 1867.
  12. Wikipedia-Artikel „Violine“ (Stabilversion)
  13. Friedrich Gerstäcker: Die Regulatoren in Arkansas. Ein Roman aus dem amerikanischen Pflanzerleben. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1975, Seite 296. Zuerst 1845 erschienen.
  14. Ulrich Stock: Musik: eJazz. In: Zeit Online. Nummer 07/2004, 5. Februar 2004, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 6. September 2013).
  15. Johann Adolf Wefeld: Veterinarius oder theoretisch-praktischer Unterricht von der Behandlung, Kur und Wartung der Pferde und des Hornviehs. Zweyter Theil, Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1780, Seite 125 (Google Books, abgerufen am 26. März 2024).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: pogen, biegen, borgen, Boden, Bojen, Boten, Rogen, wogen