Im Attachment zu einem Diktat des Wettbewerbs Die Wirtschaft schreibt! der IHK Frankfurt am Main lesen wir zu sponsern:
Wie jetzt, das e etwa? Es wurde doch wohl nicht vom lateinischen Infinitiv spondere übernommen. Das englische Wort sponsor wird mit gesprochen, im Deutschen wird daraus regulär und dieser Aussprache entspricht er. Es gibt auch doktern (trotz Doktor; dialektal kommt Dokter vor) und konditern, das sind nicht einmal Anglizismen (*doctorn); Fleischer/Barz sprechen von „Substitution des schwachtonigen -o- bei Basen auf -or (Doktor > ugs. doktern, Sponsor > sponsern)“. Mit der Konvention, nur sponsern zu schreiben, kann aussprachlich zwischen den Schreibungen gesponsort (von sponsoren) und gesponsert unterschieden werden. GfdS: „Ein Argument für die Endung -ern ist, dass es im Deutschen keine Grundform des Verbs gibt, welche auf -arn oder -orn endet.“ (Wieso sollte auch -arn gewählt werden? Ich würde dann oder erwarten und im Englischen heißt es nicht *to sponsar.) Hingegen ist mir mirrern anstelle von mirrorn noch nie begegnet, anders als Sponsor gibt es Mirror nur in anglizistischer Aussprache, sodass sich die englische Schreibweise aufdrängt, die im Deutschen bereits mit gelesen wird, zudem ist mit nach englischem Muster anstelle von wohl sowieso nicht geläufig, das Verb sponsern kann vielleicht als Lehnübersetzung angesehen werden. In Deutsches Fremdwörterbuch von Schulz und Basler ist neben doktern auch doktorn („vereinzelt“) verzeichnet; wenn schon -or, dann wäre in der Vollform die Infinitivendung -en zu erwarten, es lassen sich auch ein paar Belege für herumdoktoren finden, jedenfalls mehr als für Doktorerei (Schulz/Basler: „Doktor(er)ei“).
Was ich mich frage: sponsoren wird ja auf der zweiten Silbe betont, aber wie ist es zum Beispiel mit sponsorst? Fällt da die Betonung auf spon (vgl. Spónsor – Sponsóren)? Ich sponsóre, du spónsorst?? -- IvanP (Diskussion) 17:04, 2. Mai 2020 (MESZ)
„ verweigerte die Abnahme einer neugebauten Straße, die von der japanischen Regierung gesponsort worden war, weil sie nicht den Qualitätsstandards entsprach.“ (Iddi Ssessanga / hmf: Tansania - John Pombe Magufuli: Ein "Mann der Taten" für Tansania. Arbeitstier, Perfektionist, Entwicklungsdiktator: die Tansanier haben viele Namen für ihren neuen Präsidenten John Pombe Magufuli - und setzen große Hoffnungen in ihn. Ein Portrait. In: Deutsche Welle. 19. Oktober 2015 (URL, abgerufen am 4. April 2016) .) – als Beispiel im Eintrag am 4. April 2016 von Jeuwre angegeben. Ich lege mal den Eintrag sponsoren an und bin gespannt, was draus wird. Gruß, Peter, 17:40, 30. Dez. 2020 (MEZ)