Exhibitionismus

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Exhibitionismus (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Exhibitionismus die Exhibitionismen
Genitiv des Exhibitionismus der Exhibitionismen
Dativ dem Exhibitionismus den Exhibitionismen
Akkusativ den Exhibitionismus die Exhibitionismen

Worttrennung:

Ex·hi·bi·ti·o·nis·mus, Plural: Ex·hi·bi·ti·o·nis·men

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Exhibitionismus (Info)
Reime: -ɪsmʊs

Bedeutungen:

Psychologie: Sexualtrieb, bei dem Lustgewinn aus der Zurschaustellung der eigenen Genitalien gezogen wird[1]
allgemein, umgangssprachlich: der Drang sich selbst oder sein Leben zu präsentieren, in die Öffentlichkeit zu tragen
Rechtswesen: Handlung, die von einer männlichen Person verübt wird, bei der durch Zurschaustellung von Genitalien Dritte belästigt werden[2]

Herkunft:

gebildet aus lateinisch exhibitio → la „das Vorzeigen, Darbieten“, einer Ableitung zum Verb exhibere → ladarbieten, darstellen, wahrnehmbar machen, ursprünglich heraushalten“, das seinerseits eine Ableitung zum lateinischen Verb habēre → lahalten, haben“ mit dem lateinischen Präfix ex- → laaus, heraus“ darstellt,[3] und dem deutschen Suffix -ismus[4]

Synonyme:

Selbstentblößung

Sinnverwandte Wörter:

Anasyrma, Mooning

Gegenwörter:

Voyeurismus

Oberbegriffe:

Paraphilie
Geltungssucht
Straftat

Beispiele:

Exhibitionismus im klinischen Sinne, bedingt immer auch einen Leidensdruck Betroffener.
„Freud übrigens führt an, dass es im Verbergen auch ein Aufreizen gibt und dass der weibliche Exhibitionismus sich im Verrücken der Röcke, im Hochdrücken der Büste offenbart.“[5]
„Zuzusehen, wie Adrienne auf der Party diesen Exhibitionismus beobachtete, weckte in Sylvia die Angst, dass Adrienne Gelüste hegte, die sie nicht befriedigen konnte, was sie wiederum unangenehm an Cyprians Warnung erinnerte, als Suzanne noch gelebt hatte.“[6]
„Was sich mit den sozialen Netzwerken geändert hat, sind die Praktiken und der Kontext von Selbstdarstellung. Das wird von vielen älteren Menschen als Exhibitionismus missverstanden.“[7]
„Bis dahin war alles beherrscht gewesen von Narzissmus und Exhibitionismus, seltsam leblos, trotz der Kühnheit und der Zurschaustellung von Energie.“[8]
„In Schwenningen kam es in der Nacht zu Samstag zu zwei Fällen von Exhibitionismus.“[9]

Wortbildungen:

Exhibitionist, Exhibitionistin, exhibieren, exhibitionistisch

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Exhibitionismus
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalExhibitionismus
The Free Dictionary „Exhibitionismus
Duden online „Exhibitionismus
Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Exhibitionismus“ auf wissen.de

Quellen:

  1. ICD-10-GM, F-65.2. (http://www.icd-code.de/suche/icd/code/F65.-.html, abgerufen am 5. Oktober 2014)
  2. §183 StGB Exhibitionistische Handlungen. (http://dejure.org/gesetze/StGB/183.html, abgerufen am 5. Oktober 2014)
  3. Wahrig Herkunftswörterbuch „Exhibitionismus“ auf wissen.de
  4. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 428, Eintrag „Exhibitionismus“.
  5. Hellmuth Karasek: Das find ich aber gar nicht komisch. Geschichte in Witzen und Geschichten über Witze. Quadriga, Köln 2015, ISBN 978-3-86995-075-4, Seite 207.
  6. Kerri Maher: Die Buchhändlerin von Paris. Roman. 2. Auflage. Insel, Berlin 2023 (übersetzt von Claudia Feldmann), ISBN 978-3-458-68233-2, Seite 233. 1. Auflage 2022; englisches Original 2022
  7. Felix Kartte: „Als Exhibitionismus missverstanden“. In: taz.de. 25. April 2012, abgerufen am 5. Oktober 2014.
  8. Philip Roth: Das sterbende Tier. Roman. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2004, ISBN 3-499-23650-8, Seite 38. Englisches Original 2001.
  9. Exhibitionist verfolgt Frauen bis zur Haustüre. In: Südkurier. 4. Oktober 2014, abgerufen am 5. Oktober 2014.