Graphem

Alternative Schreibweisen:

Grafem

Worttrennung:

Gra·phem, Plural: Gra·phe·me

Aussprache:

IPA:

Hörbeispiele:  Graphem ^(Info)

Reime: -eːm

Bedeutungen:

• Linguistik:

kleinste bedeutungsunterscheidende Einheit eines Schriftsystems

Menge derjenigen Buchstaben (Graphe), die ein bestimmtes Phonem wiedergeben

komplexes Schriftzeichen, das Silben oder Morpheme wiedergibt

Herkunft:

von gleichbedeutend englisch grapheme ^→ en entlehnt, das zu griechisch γράφημα (graphēma^☆) ^→ grc „Schrift“ gebildet wurde^[1]

Sinnverwandte Wörter:

Schriftzeichen

Gegenwörter:

Graph, Allograph

Phonem

Unterbegriffe:

Digraph, Trigraph; Ligatur

Graphographem, Phonographem

Konsonantengraphem, Vokalgraphem

Beispiele:

Das lateinische Alphabet besteht aus Graphemen.

„Das Graphem ist eine Klasse von Graphen, die distributionell als sprachzeichenunterscheidende graphische Einheit bestimmt wird.“^[2]

„Die vierte Art Schrift ist die uns seit der ersten Schulklasse bekannte: „Phonographie“, das heißt wir sprechen Sprachlaute, Phoneme, und schreiben sie dann auf als Buchstaben, Grapheme.“^[3]

„Grapheme sind Buchstaben oder Buchstabenverbindungen, die sich auf ein und dasselbe Phonem beziehen.“^[4]

„Das Graphem ist die kleinste distinktive Einheit der geschriebenen Sprache, die ein Phonem (bzw. eine Phonemfolge) repräsentiert.“^[5]

„Mit dieser Einteilung in Grapheme kommen wir zu einer Gliederung, die insofern exakt ist, als sie aus einer unübersehbaren Fülle genau dasjenige abgrenzt, was für unsere Zwecke, für die sprachliche Mitteilung relevant ist.“^[6]

Das Graphem "&" ist ein Beispiel für ein Logogramm in westlichen Sprachen.

Charakteristische Wortkombinationen:

Graphemschreiben, Schriftsprache

Wortbildungen:

Graphematik, Graphemfolge, Graphemik, Grapheminventar, Graphem-Phonem-Korrespondenz, Graphemsprache, Graphemsystem, Graphemtheorie

graphemisch

Wikipedia-Artikel „Graphem“

Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Graphem“

Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002. Stichwort: „Graphem“. ISBN 3-520-45203-0.

Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Graphem“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.

Theodor Lewandowski: Linguistisches Wörterbuch. 4., neu bearbeitete Auflage Quelle & Meyer, Heidelberg 1985, Stichwort: „Graphem“. ISBN 3-494-02050-7.

Hans Peter Althaus: Graphemik. In: Lexikon der germanistischen Linguistik. 2., vollständig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Hrsg. v. Hans Peter Althaus, Helmut Henne, Herbert Ernst Wiegand. Niemeyer, Tübingen 1980, Seite 142-151. ISBN 3-484-10389-2. Abschnitt: Graphemdefinition, Seite 145-145.

Quellen: