Griffel

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Griffel (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Griffel die Griffel
Genitiv des Griffels der Griffel
Dativ dem Griffel den Griffeln
Akkusativ den Griffel die Griffel
ein Griffel
ein Griffel (Grabstichel)

Worttrennung:

Grif·fel, Plural: Grif·fel

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Griffel (Info)
Reime: -ɪfl̩

Bedeutungen:

Stift, der zum Beschreiben von Schiefer- oder Wachstafeln dient
Botanik: derjenige Teil des Stempels in einer Blüte, der die Narbe trägt
salopp, zumeist im Plural: Finger
veraltete Bedeutung: Werkzeug, mit dem ein Zeichner oder ein Maler künstlerisch arbeitet
veraltete Bedeutung, bildlich, in poetischer oder gehobener Sprache: das Schreiben, das künstlerische Schaffen
veraltete Bedeutung, bildlich: das Schreiberhandwerk als Gegensatz zum Schwerthandwerk
Anatomie: etwas, das an einem Knochen griffelförmig hervorragt
veraltete Bedeutung, Kunst: Grabstichel, Werkzeug eines Graveurs

Abkürzungen:

Gr.

Herkunft:

Griffel lässt sich auf das althochdeutsche griffil und das mittelhochdeutsche griffel (Schreibstift) zurückführen. Gemeinsam mit dem femininen mittelniederländischen und niederländischen griffel → nl (Schreibstift, Pfropfreis) entstanden diese Formen wohl dadurch, dass sie mit einem Verb in Verbindung gebracht wurden, das dem Verb greifen zugrunde liegt, und diesem lautlich angepasst wurden. Außerdem wurde das germanische Suffix -ila- angefügt, was typisch für Gerätebezeichnungen ist (vergleiche Gürtel, Löffel, Schlüssel und Zügel). In Wahrheit geht Griffel aber vermutlich auf ein selten bezeugtes althochdeutsches graf (Schreibstift) zurück, welches – möglicherweise unter Vermittlung des Galloromanischen – vom lateinischen graphium → la entlehnt wurde und somit auf das altgriechische γραφεῖον (grapheion→ grc (Schreibgerät, Metallgriffel zum Beschreiben von Wachstafeln) zurückgeht, das auf dem Verb γράφειν (graphein→ grc (schreiben, einritzen, zeichnen) beruht.[1]

Synonyme:

Stylus
Finger

Oberbegriffe:

Schreibgerät

Beispiele:

Als Opa zur Schule ging, musste er noch mit dem Griffel auf einer Schiefertafel schreiben.
„Die Kinder nahmen Bonbons, Griffel, Radiergummis aus den Regalen und legten dem alten Derkum das Geld auf die Theke.“[2]
„Einer umschließt den Griffel wie einen Faustkeil, weil seine großen und ungelenken Finger sonst immer die Spitze abbrechen.“[3]
„Die zur Gewinnung hochwertigen Safrans ausgelesenen Griffel werden oft anderem Safran beigemengt.“[4]
Nimm deine Griffel weg von meinem Kirschkuchen!
Für ein wahres Kunstwerk braucht es mehr als Pinsel und Griffel.
Der Künstler, der dieses Bild geschaffen hat, wusste den Griffel vortrefflich zu führen.
Hoffen wir, dass dieser begnadete Poet den Griffel nicht so bald niederlegen möge.
Wo Schwerter nichts auszurichten vermögen, ist der Sieg nur mit dem Griffel zu erringen.
Der Fürst führt den Griffel nicht minder geschickt als den Degen.
An diesem Knochen ertaste ich einen schmalen Griffel, der die Ursache des Leidens dieses Mannes sein sollte.

Wortbildungen:

griffelförmig, Griffelkasten, Griffelspitzer, Lichtgriffel
eingriffelig, zweigriffelig

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Griffel
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Griffel
The Free Dictionary „Griffel
Wikipedia-Artikel „Griffel (Botanik)
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Griffel
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalGriffel

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, „Griffel“, Seite 476
  2. Heinrich Böll: Ansichten eines Clowns. Roman. Insel, Leipzig 1990, ISBN 3-7351-0161-5, Seite 70.
  3. Klaas Huizing: Der Buchtrinker. Zwei Romane und neun Teppiche. Albrecht Knaus, München 1994, ISBN 3-8135-1976-7, Seite 89.
  4. W. Blaschek/R. Hänsel/K. Keller/J. Reichling/H. Rimpler/G. Schneider (Hrsg.): Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis: Drogen A–K, 1998, S. 440

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Riffel, Trüffel