Grippe

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Grippe (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Grippe die Grippen
Genitiv der Grippe der Grippen
Dativ der Grippe den Grippen
Akkusativ die Grippe die Grippen

Worttrennung:

Grip·pe, Plural: Grip·pen

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Grippe (Info)
Reime: -ɪpə

Bedeutungen:

Medizin: akute, fieberhafte Virusinfektion, vorwiegend mit Entzündung der Atemwege, welche endemisch, epidemisch oder pandemisch auftritt und durch das Influenzavirus verursacht wird
grippaler Infekt, der durch andere Viren verursacht wird und meist mit Kopfschmerzen und Fieber verbunden ist
Epidemie, bei der sehr viele Menschen an dieser Virusinfektion erkranken

Abkürzungen:

Gr.

Herkunft:

Das Wort ist seit dem 18. Jahrhundert bezeugt. Es handelt sich hierbei um eine Entlehnung aus dem Französischen grippe → fr, welche zuerst mit französischen Artikel als la grippe, dann seit 1800 allgemein als Grippe gebraucht wurde. Das französische Wort ist eine der volkssprachlichen Bezeichnungen, mit denen die einander ähnlichen, aber nicht gleichen epidemischen Krankheiten benannt wurden; als grippe zuerst die von 1743 (während die vorausgehende la follette hieß). Die Bezeichnungen bedeuten häufig „Mode“ oder „Laune“ (unter dem man vielleicht eine „Depression“ zu verstehen hat?), so auch grippe, dessen eigentliche Bedeutung „Grille, Laune“ ist. Auffällig ist das Auftreten laut- und bedeutungsähnlicher Wörter im Deutschen und Slavischen. So ist bereits im 16. Jahrhundert in der Schweiz grüppi für einen epidemischen Schnupfen (modern grupiRheumatismus im Hals, Nackenstarre“) belegt, dann im Zusammenhang mit französisch grippe 1788 in München: Kryps, 1789 in der Oberpfalz Grips „Grippe“. Diese sind wohl Bedeutungsanpassungen eines bereits vorhandenen Mundartworts. Entsprechendes gilt wohl für tschechisch chřipka → cs „Grippe“, welches zu russisch хрип (chrip→ ruHeiserkeit[1] ebenso wie polnisch chrypka → pl „Heiserkeit“ zu zählen ist.
Zur Herkunftserklärung des französischen Wortes sei erwähnt, dass es sich hierbei um ein Deverbativ von gripper → fretwas behend und begierig fangen, greifen; fassen, erfassen“ handelt, welches letztendlich eine Entlehnung aus der (nicht belegten, aber rekonstruierten) altfränkischen Form *grîpanfassen, greifen, packen“ ist[2]

Synonyme:

Influenza, echte Grippe, Virusgrippe
Erkältung, Schnupfen
Grippeepidemie

Oberbegriffe:

Krankheit, Virusinfektion
Infekt
Epidemie

Unterbegriffe:

Schweinegrippe, Vogelgrippe
örtlich: Hongkong-Grippe; asiatische Grippe, mexikanische Grippe, spanische Grippe (Lautsprecherbild Audio (Info))
Sommergrippe, Wintergrippe

Beispiele:

Vor allem für ältere Menschen oder kleine Kinder kann eine Grippe gefährlich sein.
Grippe wird durch Viren verursacht.
„Am siebten Februar war die Temperatur auf minus einundzwanzig Grad gesunken, siebenunddreißig Berliner waren an der Grippe verstorben, Risse im Asphalt hatten den Verkehr lahmgelegt.“[3]
„Ich verkaufe zwei Engel aus Bisquitporzellan und einen Imortellenkranz an eine zarte Frau, deren beide Kinder an Grippe gestorben sind.“[4]
„Pocken, Grippe, Masern, Diphtherie töteten wohl 90 Prozent der indigenen Bevölkerung Nordamerikas.“[5]
Leider habe ich mir wieder eine Grippe eingefangen.
„Fei Sse berichtete ausführlich, er habe sich in der Hauptstadt eine Erkältung mit Grippe zugezogen gehabt.“[6]

Charakteristische Wortkombinationen:

an Grippe erkranken, eine Grippe verschleppen
eine abgeklungene Grippe, abklingende Grippe, ausgeheilte Grippe, auskurierte Grippe, banale Grippe, echte Grippe, fiebrige Grippe, grassierende Grippe, handfeste Grippe, harmlose Grippe, hartnäckige Grippe, leichte Grippe, normale Grippe, schwere Grippe, starke Grippe, tödliche Grippe, trotz Grippe, tückische Grippe, überstandene Grippe, üble Grippe, vermeintliche Grippe, verschleppte Grippe

Wortbildungen:

grippig
Grippeanfall, grippeartig, Grippebazillus, Grippeepidemie/Grippe-Epidemie, Grippeerkrankung, Grippeimpfung, grippekrank, Grippekranker, Grippepneumonie, Grippeschutzimpfung, Grippevirus, Grippewelle
Grippewetter, Grippezeit

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Grippe
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Grippe
Meyers Großes Konversationslexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1905–1909, Stichwort „Grippe“ (Wörterbuchnetz), „Grippe“ (Zeno.org)
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Grippe
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalGrippe
The Free Dictionary „Grippe
Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Grippe“ auf wissen.de
Wahrig Fremdwörterlexikon „Grippe“ auf wissen.de
wissen.de – Lexikon „Grippe
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Grippe
Duden online „Grippe
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 721.
Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Fremdwörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 10., aktualisierte Auflage. Band 5, Dudenverlag, Mannheim/Zürich 2010, ISBN 978-3-411-04060-5, DNB 1007274220, Seite 397.
Peter Reuters: Springer Klinisches Wörterbuch. Mit 2450 Abbildungen und Tabellen. 1. Auflage. Springer Medizin Verlag, Heidelberg 2007, ISBN 978-3-540-34601-2, Seite 706.

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 374
  2. Paul Robert: Le Nouveau Petit Robert. Dictionnaire alphabétique et analogique de la langue française ; texte remanié et amplifié sous la direction de Josette Rey-Debove et Alain Rey. Dictionnaires Le Robert, Paris 2007, ISBN 978-2-84902-133-0, Seite 1190
  3. Robert Baur: Blutmai. Roman. Gmeiner, Meßkirch 2018, ISBN 978-3-8392-2290-4, Seite 30.
  4. Erich Maria Remarque: Der schwarze Obelisk. Geschichte einer verspäteten Jugend. Roman. 5. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2003, ISBN 3-462-02725-5, Seite 159. Erstmals 1956 erschienen.
  5. Christoph Gunkel: Skalp gegen Kopfgeld. In: SPIEGEL GESCHICHTE. Nummer 1: Die ersten Amerikaner, 2023, Seite 74-79, Zitat Seite 77.
  6. Djin Ping Meh. Schlehenblüten in goldener Vase. Band 4, Ullstein, Berlin/Frankfurt am Main 1987 (übersetzt von Otto und Artur Kibat), ISBN 3-549-06673-2, Seite 557. Chinesisches Original 1755.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Gerippe, Krippe, Rippe