Hand

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Hand (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Hand die Hände
Genitiv der Hand der Hände
Dativ der Hand den Händen
Akkusativ die Hand die Hände
Hände eines alten Arbeiters
Gewiss strecken sich Gottes und des Menschen Hand einander entgegen, gewiss weisen ihre Fingerspitzen aufeinander zu - doch da ist eine Lücke, ein Abstand zwischen ihnen. Er mag winzig erscheinen, und dennoch ist er da.[1]
Handschrift Mahatma Gandhis in einem Brief an Jawaharlal Nehru

Worttrennung:

Hand, Plural: Hän·de

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Hand (Info), Lautsprecherbild Hand (Info)
Reime: -ant

Bedeutungen:

Anatomie: Greiforgan bei Menschen und Affen
Fachsprache, sonst veraltete Bedeutung: Handschrift
Fußball, Sport: kurz für Handspiel
Kartenspiel: die in der Hand gehaltenen Karten, insbesondere beim Skat: ein Spiel ohne den Skat aufzunehmen
Seite (die rechte oder linke)

Abkürzungen:

Hd.
H.

Herkunft:

mittelhochdeutsch „hant“, althochdeutsch „hant“, germanisch *„handu-“ „Hand“. Das Wort ist seit dem 8. Jahrhundert belegt.[2]

Synonyme:

die rechte Hand: (die) Rechte, die linke Hand: (die) Linke, die geballte Hand: Faust, besonders raue Hände (stets im Plural): Waschfrauenhände, Hand eines Kindes (auch ironisch): Patschhändchen, besonders große Hand (auch ironisch): Pranke, Pratze, Schaufel, ironisch: Flosse, Griffel, Klaue, Patsche, Pfote, Tatze, künstlich hergestellter Arm mit Hand: Greifarm
Klaue, Pfote, Sauklaue
Hands, Handspiel
Lamäng

Gegenwörter:

Fuß

Verkleinerungsformen:

Händchen, Händlein

Oberbegriffe:

Körperteil
Schreibart oder Schreibweise
Foul
Skatausdruck

Unterbegriffe:

Finger: Daumen, Zeigefinger, Mittelfinger, Ringfinger, kleiner Finger, Handballen, Handrücken
Bruderhand, Damenhand, Feindeshand, Frauenhand, Freundeshand, Geisterhand, Hinterhand, Jungenhand, Kinderhand, Kusshand, Mädchenhand, Männerhand, Meisterhand, Menschenhand, Mörderhand, Oberhand, Patschhand, Rückhand, Schreibhand, Schwurhand, Segenshand, Tischlerhand, Totenhand, Treuhand, Vorhand, Waschfrauenhände, Vorderhand
anatomisch/medizinisch: Affenhand, Fallhand, Flaggenhand, Flossenhand, Klauenhand, Krallenhand, Mittelhand, Predigerhand, Schlegelhand, Tatzenhand, Thalamushand
Menschenaffenhand
Hinterhand

Beispiele:

Sie reichten einander die Hand. Der Politiker schüttelte viele Hände. Er schlug sie mit der flachen Hand ins Gesicht. Es war so dunkel, dass man die Hand nicht vor den Augen sehen konnte.
„Die verfluchte Hand preßte und drückte und schloß sich weiter und weiter.“[3]
„Fabiolas Hand zitterte, als sie zur Tastatur griff.“[4]
„Ihre Hände streichelten die Aschenbecher, ihre Finger zeichneten Muster in die Staubschicht auf dem Tisch.“[5]
„Er hatte noch immer beide Hände in den Jackentaschen.“[6]
Luther wird im Grimmschen Wörterbuch wie folgt zitiert: „die leutchen müssen mehr als eine hand zu schreiben wissen“, desgleichen findet man Goethe: „er hatte sich eine flüchtige, leserliche hand erworben“.
Das war doch Hand und der Schiedsrichter hat es nicht gepfiffen.
Grand Hand ist angesagt.
Nach der Kurve befindet sich die Schule auf der rechten Hand, die Kirche zur linken.

Redewendungen:

alle Hände voll zu tun haben; beide Hände voll zu tun haben
an jemandes Händen klebt Blut
auf den Händen sitzen
aus erster Hand
die Beine in die Hand nehmen
alle Fäden in der Hand halten
die Hände in den Schoß legen
die Hand in anderer Leute Taschen haben
die Hand mit im Spiel haben
die Hand auf etwas legen
die linke Hand weiß nicht, was die rechte tut
die Hand aufhalten
die Hand für jemanden ins Feuer legen
die Hand gegen jemanden erheben
die Hand über jemanden halten
die Zügel fest in der Hand halten
eine Hand wäscht die andere von lat. manus manum lavat
eine hohle Hand machen
eine lockere Hand haben, eine lose Hand haben
eine milde Hand haben, eine offene Hand haben
alle Trümpfe aus der Hand geben
etwas aus der Hand geben
etwas bei der Hand haben
etwas gegen jemanden in der Hand haben
etwas geht durch jemandes Hände
etwas geht von Hand zu Hand
etwas geht jemandem flott von der Hand
etwas in die Hand nehmen
etwas in jemandes Hand legen
etwas ist besser als in die hohle Hand geschissen
etwas ist mit Händen zu greifen
etwas ist nicht von der Hand zu weisen, etwas lässt sich nicht von der Hand weisen
etwas ist schon durch viele Hände gegangen
etwas lässt sich nicht von der Hand weisen
etwas liegt auf der Hand
etwas liegt in jemandes Hand, etwas steht in jemandes Hand
etwas von langer Hand planen
etwas zerrinnt jemandem unter den Händen
freie Hand haben
gibt man dem Teufel den kleinen Finger, so nimmt er gleich die ganze Hand
Hand an jemanden legen
Hand an sich legen
Hand aufs Herz!
Hand drauf!
Hand in Hand arbeiten
Hand in Hand gehen
Hand und Fuß haben, etwas hat Hand und Fuß
hinter vorgehaltener Hand
in andere Hände übergehen
in die Hände spucken
in festen Händen sein
in besten Händen sein, in guten Händen sein, in sicheren Händen sein
in jemandes Hand sein
jemandem auf etwas die Hand geben
jemandem aus der Hand fressen
jemandem an die Hand gehen, jemandem zur Hand gehen
jemandem die Hände schmieren, jemandem die Hände versilbern
jemandem die Hand fürs Leben reichen
jemandem etwas aus der Hand nehmen
jemandem etwas an die Hand geben
jemandem etwas in die Hände spielen
jemandem etwas in die Hand versprechen
jemandem freie Hand lassen
jemandem in die Hände arbeiten
jemandem in die Hände fallen
jemandem sind die Hände gebunden, jemandem sind die Hände und Füße gebunden
jemandem rutscht die Hand aus
jemandem zur Hand gehen
jemanden an der Hand haben
jemanden auf den Händen tragen, jemanden auf Händen tragen
jemanden in die Hände bekommen
jemanden um die Hand seiner Tochter bitten
jemandes rechte Hand (sein)
keine Hand rühren
klebrige Hände haben
letzte Hand an etwas legen
mit der linken Hand, mit leichter Hand
mit etwas rasch bei der Hand sein
mit fester Hand, mit starker Hand
mit Herz und Hand
mit leeren Händen dastehen
mit vollen Händen das Geld zum Fenster rauswerfen
sein Hand versuchen
seine Hände in Unschuld waschen
sein Herz in die Hand nehmen
selbst mit Hand anlegen
sich die Hände reiben
sich die Hände schmutzig machen
sich die Türklinke in die Hand geben
sich die Hand reichen können
sich etwas an beiden Händen abzählen können
sich für jemanden die Hand abhacken lassen/sich für etwas die Hand abhacken lassen
sich für jemanden die Hand abschlagen lassen/sich für etwas die Hand abschlagen lassen
sich lieber für etwas die Hand abschlagen lassen als …
sich mit Händen und Füßen wehren
sich nicht gern die Hände schmutzig machen
über jemandem seine Hand schützend halten
um die Hand anhalten
viele Hände machen der Arbeit schnell ein Ende
von der Hand in den Mund leben
von jemandes Hand
von seiner Hände Arbeit leben
Wachs in jemandes Händen sein/Wachs in jemandes Hand sein
zu Händen von jemandem
zur Hand haben, zur Hand sein
zu treuen Händen geben
zwei linke Hände haben

Sprichwörter:

besser ein Spatz in der Hand als eine Taube auf dem Dach

Charakteristische Wortkombinationen:

in Kombination mit einer Seitenangabe/ Richtungsangabe - die linke, rechte Hand; linker / rechter Hand; zur linken / rechten Hand
die unsichtbare Hand (Begriff; siehe auch Adam Smith Wikipedia-Artikel „Adam Smith“;
Dieselbe Hand gibt Heilung mir und Wunden (geflügeltes Wort aus dem 131. Sonett aus dem „Liederbuch“ von Petrarca; siehe auch: Wikipedia-Artikel „Petrarca“);
Betende Hände (Bildtitel; siehe auch Wikipedia-Artikel „Albrecht Dürer“);
Tote Hand (siehe auch Wikipedia-Artikel „Tote Hand“)
eine schöne, schlechte, saubere, leserliche Hand schreiben; ein Brief unbekannter Hand
der Schiedsrichter pfiff / entschied auf Hand; das war Hand; die Hand Gottes
(einen) Grand Hand ansagen / haben / spielen; ein Grand Hand ist angesagt

Wortbildungen:

Substantive: Behandlung, Handakte, Handbagger, Händedruck, Händel, Händeringen, Händeschütteln, Händewaschen, Handabdruck, Handänderung, Handapparat, Handarbeit, Handaufheben, Handauflegen, Handausgabe, Handball, Handballen, Handbesen, Handbetrieb, Handbewegung, Handbibliothek, Handbrause, Handbreit, Handbremse, Handbuch, Handchirurgie, Handcreme, Handfeger, Handfeuerlöscher, Handfeuerwaffe, Handfläche, Handflügel, Handführung, Handfunkgerät, Handgebrauch, Handgeld, Handgelenk, Handgemenge, Handgepäck, Handgeste, Handglocke, Handgranate, Handgriff, Handhaartrockner, Handharmonika, Hand-in-Hand-Arbeiten, Hand-in-Hand-Gehen, Handjucken, Handkamera, Handkante, Handkarre/Handkarren, Handkäs/Handkäse, Handkette, Handknöchel, Handknochen, Handkoffer, Handkommunion, Handkorb, Handkurbel, Handkuss, Handlanger, Handlaterne, Handlauf, Handlesen, Handlexikon, Handlinie, Handlung, Handmalerei, Handmarke, Handmehr, Handmixer, Handmühle, Handmuskel, Handorgel, Handpferd, Handpflege, Handpresse, Handpuppe, Handreichung, Handreif, Handrücken, Handrührgerät, Handsack, Handsäge, Handsatz, Handschalter, Handschaltung, Handschelle, Handschlag, Handschreiben, Handschuh, Handschutz, Handschweiß, Handschwinge, Handseife, Handseil, Handsetzer, Handspanne, Handspiegel, Handspiel, Handstand, Handstein, Handstempel, Handstreich, Handstück, Handtasche, Handteller, Handtier, Handtrommel, Handtuch, Handumdrehen, Handverkauf, Handwagen, Handwechsel, Handwerk, Handwörterbuch, Handwurzel, Handzeichen, Handzeichnung, Handzettel, Linkshänder, Rechtshänder, Überhandknoten, Vorhand, Zughand
Verben: aushändigen, behandeln, handeln, handhaben, überhandnehmen
Adjektive: beidhändig, einhändig, handfertig, handfest, handgearbeitet, handgebunden, handgeführt, handgemacht, handgerecht, handgeschöpft, handgeschrieben, handgestrickt, handgewebt, handgezeichnet, handgreiflich, handgroß, händisch, handkoloriert, handlich, handsam, handverlesen, handwarm, handzahm, linkshändig, rechtshändig, vierhändig, vorhanden,
Adverbien: abhanden, allerhand, behände, behende, eigenhändig, handkehrum, vorderhand
Zusammenrückungen: kurzerhand, linkerhand, rechterhand, unterderhand,
Präpositionen: anhand, zuhanden
medizinische Fachbegriffe: Handersatz
Handschrift
Handfoul
handstoppen

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Hand
Wikipedia-Artikel „Handspiel
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Hand
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Hand
Duden online „Hand
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalHand

Quellen:

  1. Astrid Nettling: Michelangelos Fresko "Die Erschaffung Adams" - Die Lücke zwischen den Fingerspitzen. In: Deutschlandradio. 20. Dezember 2017 (Deutschlandfunk/Köln, Sendung: Aus Religion und Gesellschaft, Text und Audio zum Nachhören (Dauer: 19:27 mm:ss), URL, abgerufen am 20. Dezember 2017).
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Hand“, Seite 388.
  3. Jens Rehn, Nachwort von Ursula März: Nichts in Sicht. Schöffling, Frankfurt/Main 2018, ISBN 978-3-89561-149-0, Seite 153.
  4. Rainer Heuser: Ein einmaliger Kontakt. RAM-Verlag, Lüdenscheid 2019, ISBN 978-3-942303-83-5, Seite 108.
  5. Anaïs Nin: Ein Spion im Haus der Liebe. Roman. 2. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1983 (übersetzt von Rolf Hellmut Foerster), ISBN 3-423-10174-1, Seite 46 f. Englisches Original 1954.
  6. Marc Steadman: Schwarze Chronik. Ein Südstaaten-Dekameron. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1980 (übersetzt von Elisabeth Schnack), ISBN 3-596-22489-6, Seite 80. Englisches Original 1970.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: band, Band, fand, Han, Handy, Hanf, Hang, Hans, Hendl, Hund, Land, Rand, Sand, Tand, wand, Wand
Anagramme: ahnd