Holocaust

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Holocaust (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Holocaust die Holocausts
Genitiv des Holocaust
des Holocausts
der Holocausts
Dativ dem Holocaust den Holocausts
Akkusativ den Holocaust die Holocausts

Hinweis:

Das Wort „Holocaust“ wurde von der GfdS zum Wort des Jahres 1979 gekürt.

Worttrennung:

Ho·lo·caust, Plural: Ho·lo·causts

Aussprache:

IPA: ,[1][2][3] ;[1] anglisiert: [4][5]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Holocaust (Info), —; anglisiert:Lautsprecherbild Holocaust (Info)
Reime: -aʊ̯st

Bedeutungen:

kein Plural; historisch, im engeren Sinne: massenhafte, systematische Verfolgung, Deportation, Vertreibung, Gettoisierung und Vernichtung europäischer Juden durch das nationalsozialistische Deutschland
kein Plural; historisch, im weiteren Sinne: massenhafte, systematische Verfolgung, Deportation, Vertreibung, Gettoisierung und Vernichtung jedweder Gruppen, gegen die das nationalsozialistische Deutschland vorging (Juden, Sinti und Roma, politisch Verfolgte, Homosexuelle, Zeugen Jehovas, Behinderte)
im weitesten Sinne: massenhafte Vernichtung menschlichen Lebens

Herkunft:

Bei dem Wort handelt es sich um eine seit dem späten 20. Jahrhundert[6][7] bezeugte Entlehnung des englischen holocaust → en[7][8]Brandkatastrophe, Inferno; Katastrophe, Zerstörung; Massenvernichtung‘,[6][4][5][9][10] einer Übertragung aus dem biblischen Kontext, in dem es ‚Brandopfer‘ bedeutet.[6][10] Das englische Wort geht zurück auf gleichbedeutend spätlateinischem/kirchenlateinischem holocaustum → la[7][8] n[11] (vergleiche »Holokaustum«, »Holocaust«),[6] das seinerseits den griechischen Formen ὁλοκαύστωμα (holokaustōma→ grc n[6] beziehungsweise ὁλόκαυστον (holokauston→ grc[7][11] (vergleiche »Holokauston«, »Holocaust«)[12][13] entstammt. Diese sind eine Ableitung zu ὁλόκαυστος (holokaustos→ grcvöllig verbrannt‘,[5] welches wiederum zusammengesetzt ist aus ὁλος (holos→ grc / ὅλος (holos→ grcganz, völlig[7][6][11][13] und καυστός (kaustos→ grcverbrannt‘,[7][13][5] ein Deverbativum zu καίειν (kaiein→ grcverbrennen, verwüsten‘.[7][6][11]
Die Bildung des altgriechischen Wortes im Zuge der Bibelübersetzungen stellt eine Lehnformung dar des hebräischen Begriffs עֹלָה, עוֹלָה‎ (CHA: ʿolāh) → heOpfer zu Ehren Jahwe, das vollkommen verzehrt oder völlig verbrannt wurde, Ganzopfer‘,[12] eigentlich ‚das, was (zur Gottheit) aufgestiegen ist oder (der Gottheit) dargebracht wurde[14] – beim antiken Opfer wurden normalerweise nur Teile des Opfertieres verbrannt, deshalb die besondere Erwähnung.[6]
Der Ausdruck wurde im Französischen und Englischen gelegentlich für ‚Massenvernichtung‘ gebraucht (beispielsweise für Verluste im Krieg, Feuersbrunst), dann bezogen auf den Massenmord an den Juden im Zweiten Weltkrieg.[6] Das englische Wort in dieser Bedeutung gelang schließlich durch den Titel einer 1979 ausgestrahlten amerikanischen Fernsehserie namens Holocaust – Die Geschichte der Familie Weiß in die deutsche Sprache[11][8] (bisweilen auch in der sich nicht durchgesetzten Schreibweise Holokaust in Anlehnung an die älter bezeugten Wörter »Holokaustum« und »Holokauston«)[13] und wurde sodann appellativ gebraucht.[6]

Synonyme:

Judenmord, Judenvernichtung, Massenmord an den europäischen Juden, Schoah/Shoah
sinnbildlich: Auschwitz
nationalsozialistisch euphemistisch: Endlösung
Massenmord, Massenvernichtung

Sinnverwandte Wörter:

Judenverfolgung, Judenpogrom, Pogrom
Homocaust
Porajmos/Porrajmos
Demozid, Genozid, Gruppenmord, Völkermord
gehoben: Auslöschung; Ausmerzung, Ausrottung
veraltet: Extinktion

Oberbegriffe:

Massenmord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit
Genozid, Völkermord
Demozid, Gruppenmord
Massentötung

Unterbegriffe:

Judenmord, Judenvernichtung, Massenmord an den europäischen Juden, Schoah/Shoah
sinnbildlich: Auschwitz
nationalsozialistisch euphemistisch: Endlösung
Homocaust
Porajmos/Porrajmos

Beispiele:

„Aus diesem Anlass zeigt das Deutsche Historische Museum eine Ausstellung zum Holocaust, dem nationalsozialistischen Völkermord an sechs Millionen Juden.“[15]
„Auch die israelische Forschungsliteratur beschäftigt sich überwiegend mit der Psychologie des Holocaust und versucht aus den Ergebnissen heraus Verbindungen zum Terrorismus im Nahen Osten herzustellen.“[16]
„In erster Annäherung schien es ein Rätsel zu sein, weshalb sich das wiedergegründete Frankfurter Institut für Sozialforschung nicht schwerpunktmäßig den naheliegenden Aufgaben der empirischen Forschung über die NS-Zeit und Nachkriegs-Deutschland verschrieben hat, über Täter und Opfer, Mitläufer und Helfer, Holocaust, Autoritarismus und Faschismus zu forschen, die Lehren zu ziehen und dann an deren praktischer Umsetzung im Erziehungssystem mitzuwirken. Nur in einer unglücklichen Phantasie kann davon geträumt werden, was Fromm, Frenkel-Brunswik, Lazarsfeld und Jahoda — in intellektueller Kooperation mit einem wohlhabenden Frankfurter IfS — in Deutschland für die Sozialforschung hätten bewirken können: über Nationalsozialismus, Holocaust und deren sozialpsychologische Mitbedingtheit durch die autoritären Persönlichkeiten.“[17]
„Vor dem Hintergrund der Zunahme von Völkermordleugnungen und Revisionismus Anfang der 1990er Jahre sah sich der Gesetzgeber verpflichtet, die bloße Leugnung des Holocausts ausdrücklich unter Strafe zu stellen.“[18]
„Stichworte hierzu sind die Zerstörung rechtsstaatlicher Strukturen im Innern, die Entfesselung des Zweiten Weltkriegs nach außen und das Gesamtgeschehen des Holocausts.[19]
„Im arabischen und islamischen Kulturraum jedenfalls ist bis heute die Einschätzung weit verbreitet, letztendlich seien die Palästinenser über die Staatsgründung Israels, die als eine Konsequenz des Holocaust gedeutet wird, Folgeopfer des europäischen Antisemitismus und speziell des nationalsozialistischen Rassenwahns geworden; eine These, die freilich nicht nur dort vertreten wird.“[20]
„Die Deutschen sind für den Holocaust, die industriell betriebene Massentötung der Juden, verantwortlich.“[21]
„Für die meisten von uns ist die Judenverfolgung der Nationalsozialisten ein durch Medien vermittelter Teil der Geschichte. Wenn wir uns ‚erinnern,‘ haben wir Medienbilder vor Augen, ja sogar die Bezeichnung ‚Holocaust‘ hat sich nach der Sendung der amerikanischen Miniserie als Standardbezeichnung für den Massenmord am europäischen Judentum etabliert.“[22]
„Auch die schwedische Geschichtsschreibung kann sich nicht nur darauf beschränken, die Leiden der zahllosen Juden, Sinti, Roma und Homosexuellen im Holocaust nur zu benennen.“[23]
„Auf den Brunnenrand ist auf Englisch und Deutsch das Gedicht ‚Auschwitz‘ des italienischen Dichters Santino Spinelli eingraviert, der selbst Roma ist. In eindringlichen Worten beschreibt das Gedicht das Leid der Holocaust-Opfer.“[24]
„Vielmehr stellte der Holocaust an den Sinti und Roma einen fundamentalen Einschnitt in der jahrhundertealten, gemeinsamen Geschichte von Minderheit und Mehrheitsgesellschaft dar. Nach Schätzungen fielen im nationalsozialistisch besetzten Europa 500.000 Sinti und Roma dem Holocaust zum Opfer – einem Verbrechen, das sich jedem historischen Vergleich entzieht und das in seinem Ausmaß unvorstellbar bleibt.“[25]
„Erinnert wurde aber auch an die zahllosen weiteren Opfer des Holocaust wie Homosexuelle oder Menschen mit Behinderung.“[26]
„Wem es schwerfällt, sich den atomaren Holocaust vorzustellen, der betrachte ein Bild des zerstörten Hiroshima und bedenke folgendes: Heute können wir 1,6millionenmal Hiroshima fabrizieren.“[27]
„Vor drei Jahren hatte der Holländer Paul Crutzen, Direktor am Mainzer Max-Planck-Institut für Chemie, bei Modellrechnungen entdeckt, daß die klimatischen Auswirkungen eines Atomkriegs schlimmer sein könnten als der nukleare Holocaust selbst: Rauch und Ruß von riesigen Stadt- und Waldbränden würden weltweit die Sonne verfinstern und die Temperaturen um zwanzig bis vierzig Grad absenken.“[28]
„Vor kurzem haben wir lebensgeschichtliche Interviews mit ungarischen rechtsextremen Jugendlichen gemacht, aus denen u.a. hervorging, dass zum einen die Eltern, Großeltern und die in ihrer Nähe lebenden Erwachsenen sie den Antisemitimus »lehren«, zum anderen, dass dieser Antisemitismus eng mit dem Schuldgefühl für die während der Shoa auf der Seite der Verfolger stehenden Großeltern verbunden ist. Die daraus resultierende narzisstische Selbstpräsentation möchte ich mit zwei kurzen Beispielen illustrieren:
Ich habe auch unzählige jüdische Bekannte und wir verstehen uns sehr gut, es gibt keine Probleme, also, nur weil jemand MIÉP-ler ist, schließt das noch nicht aus, dass er solche Beziehungen oder Freunde oder Bekannte hat, es empfinden einfach nur deshalb unzählige Menschen zu Hause eine Abneigung gegen die Juden, weil sie dauernd über Wiedergutmachung und Holocaust reden, obwohl es auch im Kommunismus und zu anderen Zeiten mehrere Tausend Opfer von Völkermord gab. Also, dieser Holocaust, der existiert nicht, denke ich, denn wenn es den jüdischen Holocaust gibt, dann könnte es genauso gut noch tausend andere Holocausts geben, weil unzählige Menschen in Tschetschenien hingerichtet worden sind, was man genauso gut als Völkermord bezeichnen kann, auch in Jugoslawien im jetzigen Krieg, in Kroatien, also man könnte unzählige solcher Holocausts machen. (Balázs, 18 Jahre alt).“[29]
„In einem Urteil vom 15.3.1994 betrachtet der BGH die Leugnung der Holocausts als eine Verletzung des Schutzbereichs des § 189 StGB.“[18]
„Hamad schrieb weiter, dass der Holocaust nicht auf die Juden beschränkt ist, sondern das andere Holocausts an anderen Völkern und Rassen verübt werden.“[30]
„Während und nach der Eskalation im Gazastreifen benutzten die palästinensischen und arabischen Medien den Ausdruck ‚Holocaust‘ in unterschiedlichen Zusammenhängen: ‚der Holocaust im Gazastreifen‘, ‚der israelische Holocaust‘ (um ihn gegen den Holocaust an den Juden abzugrenzen), ‚der zionistische Holocaust‘, ‚ die Shaheeden des Holocausts‘, sie behaupteten, Israel drohe mit einem ‚Holocaust‘ an den Palästinensern, ‚Opfer des Holocaust‘, eine Ausstellung im Andenken an die palästinensischen Kinder, die im ‚Holocaust‘ getötet worden waren usw. usw. Der Palästinensische Islamische Dschihad drohte mit einen ‚Holocaust für jeden Holocaust‘ .… Angesichts des Erfolgs dieser Medienkampagne, rief Dr. Hassan Abu Hashish, Staatssekretär in der Informationsabteilung der Regierung von Ismail Haniya, zu einem verstärkten Einsatz des Ausdrucks ‚Holocaust, als Ausdruck, der das andauernde zionistische Massaker von Palästina beschreibt‘ (Felesteen, 18. März 2008).“[31]

Charakteristische Wortkombinationen:

des Holocaust/Holocausts gedenken, vergessener Holocaust[32][33]
ein atomarer, nuklearer Holocaust

Wortbildungen:

Holocaustforschung/Holocaust-Forschung, Holocaustleugnung/Holocaust-Leugnung, Holocaustmahnmal/Holocaust-Mahnmal, Holocausttheologie/Holocaust-Theologie
Holocaustlüge, Holocaustkult, Holocaustmärchen, Holocaustreligion
Holocaustopfer/Holocaust-Opfer, Holocaust-Überlebende, Holocaustüberlebender/Holocaust-Überlebender
Roter Holocaust

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Holocaust
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Holocaust
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Holocaust
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – Fremdwörterbuch „Holocaust
The Free Dictionary „Holocaust
Duden online „Holocaust
Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Holocaust“ auf wissen.de
Wahrig Fremdwörterlexikon „Holocaust“ auf wissen.de
wissen.de – Lexikon „Holocaust
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalHolocaust
Renate Wahrig-Burfeind (Herausgeber): Wahrig, Fremdwörterlexikon. 4. Auflage. Bertelsmann Lexikon-Verlag, Gütersloh/München 2001, ISBN 978-3-577-10603-0, Stichwort »Holocaust«, Seite 363.
Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Fremdwörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 9. Auflage. Band 5, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04059-9, DNB 98178948X (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Holocaust«.
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort »Holocaust«, Seite 565.
Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Die deutsche Rechtschreibung. In: Der Duden in zwölf Bänden. 25. Auflage. Band 1, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04015-5 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Holocaust«.
Hans Schulz, Otto Basler: Deutsches Fremdwörterbuch. 2. völlig neubearbeitete Auflage. 7. Band: habilitieren – hysterisch, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2010, ISBN 978-3-11-025251-4, DNB 1009313150 (neubearbeitet im Institut für Deutsche Sprache unter der Leitung Herbert Schmidt), Stichwort »Holocaust«, Seite 333–334.
Renate Wahrig-Burfeind: Brockhaus Wahrig Deutsches Wörterbuch. Mit einem Lexikon der Sprachlehre. In: Digitale Bibliothek. 9., vollständig neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. wissenmedia in der inmedia ONE GmbH, Gütersloh/München 2012, ISBN 978-3-577-07595-4 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Holocaust«.
Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 8., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-05508-1, Stichwort »Holocaust«, Seite 884.

Quellen:

  1. 1,0 1,1 Max Mangold und Dudenredaktion: Duden Aussprachewörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 6. Auflage. Band 6, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2005, ISBN 978-3-411-04066-7, DNB 975190849, Stichwort »Holocaust«, Seite 408.
  2. Stefan Kleiner, Ralf Knöbl und Dudenredaktion: Duden Aussprachewörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 7., komplett überarbeitete und aktualisierte Auflage. Band 6, Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-04067-4, DNB 1070833770, Stichwort »Holocaust«, Seite 449.
  3. Nach Eva-Maria Krech, Eberhard Stock, Ursula Hirschfeld, Lutz Christian Anders et al.: Deutsches Aussprachewörterbuch. Mit Beiträgen von Walter Haas, Ingrid Hove, Peter Wiesinger. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2009, ISBN 978-3-11-018202-6, DNB 999593021, Stichwort »Holocaust«, Seite 591.
  4. 4,0 4,1 Nach Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort »Holocaust«, Seite 565.
  5. 5,0 5,1 5,2 5,3 Nach Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 8., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-05508-1, Stichwort »Holocaust«, Seite 884.
  6. 6,00 6,01 6,02 6,03 6,04 6,05 6,06 6,07 6,08 6,09 Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort »Holocaust«, Seite 419.
  7. 7,0 7,1 7,2 7,3 7,4 7,5 7,6 Hans Schulz, Otto Basler: Deutsches Fremdwörterbuch. 2. völlig neubearbeitete Auflage. 7. Band: habilitieren – hysterisch, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2010, ISBN 978-3-11-025251-4, DNB 1009313150 (neubearbeitet im Institut für Deutsche Sprache unter der Leitung Herbert Schmidt), Stichwort »Holocaust«, Seite 333.
    Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – Fremdwörterbuch „Holocaust
  8. 8,0 8,1 8,2 Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 5., neu bearbeitete Auflage. Band 7, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04075-9, Stichwort »Holocaust«, Seite 388.
  9. Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Holocaust“ auf wissen.de
  10. 10,0 10,1 Hans-Dieter Zimmermann: Holokauston, holocaustum, holocaust. Die Bedeutung des Wortes ‚Holocaust‘. In: Die Neue Gesellschaft/Frankfurter Hefte 12. 1997, Seite 1120–1123.
  11. 11,0 11,1 11,2 11,3 11,4 Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „Holocaust
  12. 12,0 12,1 Holocaust. Yad Vashem. The World Holocaust Remembrance Center, abgerufen am 2. Dezember 2010 (PDF, Englisch).
  13. 13,0 13,1 13,2 13,3 Peter Eisenberg: Das Fremdwort im Deutschen. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2011, ISBN 978-3-11-023564-7, Stichwort »Holokaust/Holocaust«, Seite 75–76 (Zitiert nach Google Books).
  14. Morris Jastrow Jr., J. Frederic McCurdy, Kaufmann Kohler, Louis Ginzberg: BURNT OFFERING. In: Isidore Singer, Cyrus Adler (Herausgeber): The Jewish Encyclopedia. Volume 3, 1906, Seite 439 (Digitalisat / URL, abgerufen am 14. Januar 2019).
  15. Deutsches Historisches Museum (DHM): HOLOCAUST – Der nationalsozialistische Völkermord und die Motive seiner Erinnerung. Januar 2002, abgerufen am 22. Mai 2009.
  16. Siegfried Höfling: Schwerpunktthema Die Psychologie des Terrorismus. Einführung. In: Hanns-Seidel-Stiftung e. V. (Herausgeber): Politische Studien. Zweimonatszeitschrift für Politik und Zeitgeschehen. Nummer 386, 53. Jahrgang, Atwerb-Verlag KG, November/Dezember 2002, ISSN 0032-3462, Seite 19 (URL: PDF 454 kB, abgerufen am 2. Dezember 2010).
  17. Jochen Fahrenberg, John M. Steiner: Adorno und die autoritäre Persönlichkeit. In: Prof. Dr. Jürgen Friedrichs, Prof. Dr. Karl Ulrich Mayer, Prof. Dr. Wolfgang Schluchter (Herausgeber): Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie (KZfSS). Jahrgang 56, Heft 1, VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, März 2004, doi:10.1007/s11577-004-0006-3, Seite 127–152 (URL: PDF 528 kB; zitiert nach http://www.jochen-fahrenberg.de/ und http://www.vsjournals.de/, abgerufen am 5. September 2014).
    Im ersten Satz ist das Wort »nicht« im Original kursiv gesetzt.
  18. 18,0 18,1 Sarkis Bezelgues: Zur Strafbarkeit der Völkermordleugnung – zugleich ein Kommentar zu OVG Berlin-Brandenburg, Beschluss v. 17. März 2006 – OVG 1 S 26.06. Seite 3 (URL: PDF 119 kB (Archivversion vom 9. Mai 2010); zitiert nach http://www.aga-online.org/ (Archivversion vom 27. Juli 2010), abgerufen am 2. Dezember 2010).
  19. Rolf Zimmermann: Was heißt historische Verantwortung? Ein systematischer Grundriss zum Verhältnis von Moral und Geschichte. In: Deutsche Zeitschrift für Philosophie. Band 54, Nummer 6, Dezember 2006, doi:10.1524/dzph.2006.54.6.853, Seite 854 (nur mit entsprechender Anmeldung einsehbare URL, abgerufen am 2. Dezember 2010).
  20. Gert Krell: Schatten der Vergangenheit: Nazi-Deutschland, Holocaust und Nahost-Konflikt. In: HSFK-Report. Nummer 7/2008, Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, 2008, ISBN 978-3-937829-75-3, Seite 3 (URL: PDF 1,1 MB, abgerufen am 2. Dezember 2010).
  21. Georg Bönisch, Jan Friedmann, Cordula Meyer, Michael Sontheimer, Klaus Wiegrefe: Der dunkle Kontinent. In: DER SPIEGEL. Nummer 21, 18. Mai 2009, ISSN 0038-7452, Seite 82 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 2. Dezember 2010).
  22. Heike Polster: Der Holocaust im Film. Mediale Inszenierung und kulturelles Gedächtnis (review). In: Monatshefte. Volume 101, Number 4, Winter 2009, doi:10.1353/mon.0.0185, ISSN 0026-9271, Seite 608–610 (URL, abgerufen am 2. Dezember 2010).
  23. Stephan Muschick: Warum sich die Schweden neuerdings so ausführlich mit dem Holocaust beschäftigen. In: Die Welt. 29. Januar 2000, ISSN 0173-8437, Seite 33.
  24. Ein „Spiegel unendlicher Trauer“. In: taz.de. 24. Oktober 2012, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 7. Juli 2014).
  25. Der nationalsozialistische Völkermord an den Sinti und Roma. Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, abgerufen am 14. Januar 2019.
  26. Sandra Bels: Gedenken in Kyritz. In: Kyritzer Tageblatt. 29. Januar 2018, Seite 17.
  27. Franz Alt: Liebe ist möglich. Die Bergpredigt im Atomzeitalter. Originalausgabe, 1. Auflage. Piper, München/Zürich 1985, ISBN 3-492-00729-5, Seite 54.
  28. Zeitspiegel: „Nuklearer Winter“ – weltweit. In: DIE ZEIT. Nummer 39, 20. September 1985, ISSN 0044-2070, Seite 02 (DIE ZEIT Archiv-URL, abgerufen am 14. Januar 2019).
  29. Éva Kovács: »Die nicht in Anspruch genommene Erfahrung«. Zwei fehlende Sätze über die ungarische Shoa. In: Heidemarie Uhl (Herausgeber): Zivilisationsbruch und Gedächtniskultur. Das 20. Jahrhundert in der Erinnerung des 21. Jahrhunderts. Studienverlag, Innsbruck et al. 2003, Seite 216 (PDF Seite 4–5) (URL: PDF 120 kB; zitiert nach http://www.kakanien.ac.at/ sowie Google Books, abgerufen am 2. Dezember 2010).
  30. Der zeitgenössische arabisch-muslimische Antisemitismus: Bedeutung und Auswirkungen (Stand März 2008). Informationszentrum für Nachrichtendienst und Terror im Israelischen Zentrum für das Erbe und Gedenken des Nachrichtendienstes (IICC), 17. April 2008, Seite 102, abgerufen am 5. September 2014 (PDF).
  31. Der zeitgenössische arabisch-muslimische Antisemitismus: Bedeutung und Auswirkungen (Stand März 2008). Informationszentrum für Nachrichtendienst und Terror im Israelischen Zentrum für das Erbe und Gedenken des Nachrichtendienstes (IICC), 17. April 2008, Seite 128, abgerufen am 5. September 2014 (PDF).
  32. "vergessene Holocaust". In: Google.com (Online). Abgerufen am 10. Dezember 2023.
  33. "vergessene Holocaust" Rumänien. In: Google.com (Online). Abgerufen am 10. Dezember 2023.


Singular 1 Singular 2 Plural 1 Plural 2
Nominativ der Holocaust das Holocaust die Holocauste die Holocausten
Genitiv des Holocausts
des Holocaustes
des Holocausts
des Holocaustes
der Holocauste der Holocausten
Dativ dem Holocaust
dem Holocauste
dem Holocaust
dem Holocauste
den Holocausten den Holocausten
Akkusativ den Holocaust das Holocaust die Holocauste die Holocausten

Alternative Schreibweisen:

Holokaust

Nebenformen:

Holokauston, Holokaustum

Worttrennung:

Ho·lo·caust, Plural 1: Ho·lo·caus·te, Plural 2: Ho·lo·caus·ten

Aussprache:

IPA: ,[1][2][3] [1]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Holocaust (Info), —
Reime: -aʊ̯st

Bedeutungen:

veraltet fachsprachlich (Altertumswissenschaften, Theologie): (bei den Israeliten, zur Toten- und Götterverehrung im antiken Griechenland) dargebrachtes Brandopfer, bei dem sämtliche zum Opfern geeigneten Teile des Opfertieres auf dem Altar verbrannt wurden

Herkunft:

Es handelt sich um eine im frühen 16. Jahrhundert vereinzelt,[4][5] seit Ende des 18. Jahrhunderts kontinuierlich[4] belegte Entlehnung des gleichbedeutend spätlateinischem/kirchenlateinischem holocaustum → la[4][5] n[6] (vergleiche »Holokaustum«),[7] das seinerseits den griechischen Formen ὁλοκαύστωμα (holokaustōma→ grc n[7] beziehungsweise ὁλόκαυστον (holokauston→ grc[4][6] (vergleiche »Holokauston«)[8][9] entstammt. Diese sind eine Ableitung zu ὁλόκαυστος (holokaustos→ grcvöllig verbrannt‘,[10] welches wiederum zusammengesetzt ist aus ὁλος (holos→ grc / ὅλος (holos→ grcganz, völlig[4][7][6][9] und καυστός (kaustos→ grcverbrannt‘,[4][9][10] ein Deverbativum zu καίειν (kaiein→ grcverbrennen, verwüsten‘.[4][7][6]
Die Bildung des altgriechischen Wortes im Zuge der Bibelübersetzungen stellt eine Lehnformung dar des hebräischen Begriffs עֹלָה, עוֹלָה‎ (CHA: ʿolāh) → heOpfer zu Ehren Jahwe, das vollkommen verzehrt oder völlig verbrannt wurde, Ganzopfer‘,[8] eigentlich ‚das, was (zur Gottheit) aufgestiegen ist oder (der Gottheit) dargebracht wurde[11] – beim antiken Opfer wurden normalerweise nur Teile des Opfertieres verbrannt, deshalb die besondere Erwähnung.[7]

Synonyme:

Ganzopfer, Vollbrandopfer

Sinnverwandte Wörter:

Brandopfer

Oberbegriffe:

Opfer, Opfertier, Sühneopfer

Beispiele:

übertragen: „Wir müſſen uns bereit machen, nicht bloß Opfer zu bringen, ſondern uns ſelbst durch die ſtets erneuerte Hingebung unſeres Willens an Gott als ein lebendiges Holocauſt ihm darzubieten.“[12]

Übersetzungen

Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – Fremdwörterbuch „Holocaust
Wahrig Fremdwörterlexikon „Holocaust“ auf wissen.de
Renate Wahrig-Burfeind (Herausgeber): Wahrig, Fremdwörterlexikon. 4. Auflage. Bertelsmann Lexikon-Verlag, Gütersloh/München 2001, ISBN 978-3-577-10603-0, Stichwort »Holocaust«, Seite 363.
Hans Schulz, Otto Basler: Deutsches Fremdwörterbuch. 2. völlig neubearbeitete Auflage. 7. Band: habilitieren – hysterisch, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2010, ISBN 978-3-11-025251-4, DNB 1009313150 (neubearbeitet im Institut für Deutsche Sprache unter der Leitung Herbert Schmidt), Stichwort »Holocaust«, Seite 333.

Quellen:

  1. 1,0 1,1 Max Mangold und Dudenredaktion: Duden Aussprachewörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 6. Auflage. Band 6, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2005, ISBN 978-3-411-04066-7, DNB 975190849, Stichwort »Holocaust«, Seite 408.
  2. Stefan Kleiner, Ralf Knöbl und Dudenredaktion: Duden Aussprachewörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 7., komplett überarbeitete und aktualisierte Auflage. Band 6, Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-04067-4, DNB 1070833770, Stichwort »Holocaust«, Seite 449.
  3. Nach Eva-Maria Krech, Eberhard Stock, Ursula Hirschfeld, Lutz Christian Anders et al.: Deutsches Aussprachewörterbuch. Mit Beiträgen von Walter Haas, Ingrid Hove, Peter Wiesinger. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2009, ISBN 978-3-11-018202-6, DNB 999593021, Stichwort »Holocaust«, Seite 591.
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 4,5 4,6 Hans Schulz, Otto Basler: Deutsches Fremdwörterbuch. 2. völlig neubearbeitete Auflage. 7. Band: habilitieren – hysterisch, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2010, ISBN 978-3-11-025251-4, DNB 1009313150 (neubearbeitet im Institut für Deutsche Sprache unter der Leitung Herbert Schmidt), Stichwort »Holocaust«, Seite 333.
    Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – Fremdwörterbuch „Holocaust
  5. 5,0 5,1 Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 5., neu bearbeitete Auflage. Band 7, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04075-9, Stichwort »Holocaust«, Seite 388.
  6. 6,0 6,1 6,2 6,3 Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „Holocaust
  7. 7,0 7,1 7,2 7,3 7,4 Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort »Holocaust«, Seite 419.
  8. 8,0 8,1 Holocaust. Yad Vashem. The World Holocaust Remembrance Center, abgerufen am 2. Dezember 2010 (PDF, Englisch).
  9. 9,0 9,1 9,2 Peter Eisenberg: Das Fremdwort im Deutschen. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2011, ISBN 978-3-11-023564-7, Stichwort »Holokaust/Holocaust«, Seite 75–76 (Zitiert nach Google Books).
  10. 10,0 10,1 Nach Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 8., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-05508-1, Stichwort »Holocaust«, Seite 884.
  11. Morris Jastrow Jr., J. Frederic McCurdy, Kaufmann Kohler, Louis Ginzberg: BURNT OFFERING. In: Isidore Singer, Cyrus Adler (Herausgeber): The Jewish Encyclopedia. Volume 3, 1906, Seite 439 (Digitalisat / URL, abgerufen am 14. Januar 2019).
  12. Ida Hahn-Hahn: Maria Regina. Eine Erzählung aus der Gegenwart. Zweiter Band, Verlag von Franz Kirchheim, Druck von Florian Kupferberg, Mainz 1860, Seite 265 (Zitiert nach Google Books).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen:
Levenshtein-Abstand von 1: Holokauston, Holokaustum

Holocaust (Englisch)

Singular

Plural

the Holocaust

Alternative Schreibweisen:

holocaust

Worttrennung:

the Ho·l·o·caust, kein Plural

Aussprache:

IPA: GA: ,
IPA: RP:
IPA: in Mundarten, in denen /ɔ/ und /ɑ/ zusammengefallen sind („cot-caught merger“):
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

historisch, im engeren Sinne: massenhafte, systematische Verfolgung, Deportation, Vertreibung, Gettoisierung und Vernichtung europäischer Juden durch das nationalsozialistische Deutschland
historisch, im weiteren Sinne: massenhafte, systematische Verfolgung, Deportation, Vertreibung, Gettoisierung und Vernichtung jedweder Gruppen, gegen die das nationalsozialistische Deutschland vorging (Juden, Sinti und Roma, politisch Verfolgte, Homosexuelle, Zeugen Jehovas, Behinderte)

Herkunft:

Der Eigenname The Holocaust ist seit 1957 belegt; der Gebrauch des Wortes holocaust in Bezug auf Hitlers Judenpolitik seit 1942.[1] Dieser fußt auf der seit den 1670er Jahren belegten Bedeutung ‚Massaker, Vernichtung einer größeren Anzahl von Menschen‘.[1] Diese Bedeutung wurde wiederum aus dem biblischen Kontext übertragen, wo es ein ‚Brandopfer‘ bezeichnet, eine Bedeutung, die seit der Mitte des 13. Jahrhunderts bezeugt ist.[1] Das Wort wurde entweder aus altfranzösischem holocauste → fro oder unmittelbar aus spätlateinischem holocaustum → la entlehnt, welches seinerseits auf das altgriechische ὁλόκαυστον (holokauston→ grc zurückgeht, dem Neutrum von ὁλόκαυστος (holokaustos→ grcvöllig verbrannt‘, einem Kompositum aus ὁλος (holos→ grcganz, völlig‘ und καυστός (kaustos→ grcverbrannt‘, ein Deverbativum zu καίειν (kaiein→ grcverbrennen‘ (vergleiche »caustic«).[1]
Die Britannica schreibt zum englischen Begriff/Wortgebrauch unter: "What Is the Origin of the Term Holocaust?"[2] Folgendes:
… stammt vom griechischen holokauston, einer Übersetzung des Hebräischen Wortes ʿolah, womit rituelle Brandopfer vor Gott gemeint sind. Hergeleitet wird es daher, dass in den Vernichtungslagern die Körper der Opfer … verbrannt wurden. Dadurch kam das Wort zu dieser (neuen) häufigen Verwendung. Original (The english word): Holocaust is derived from the Greek holokauston, a translation of the Hebrew word ʿolah, meaning a burnt sacrifice offered whole to God. This word was chosen, and gained wide usage, because, in the ultimate manifestation of the Nazi killing program —the extermination camps— the bodies of the victims were consumed whole in crematoria or open fires.
In Israel and France, Shoʾah, a biblical Hebrew word meaning “catastrophe,” became the preferred term for the event, largely in response to director Claude Lanzmann’s influential nine-and-a-half-hour 1985 motion picture documentary of the same name. The term Shoʾah is also preferred by speakers of Hebrew and those wishing to be more particular about the Jewish experience or who are uncomfortable with the religious connotations of the word Holocaust.

Synonyme:

HaShoah, Shoah
sinnbildlich: Auschwitz
nationalsozialistisch euphemistisch: final solution

Oberbegriffe:

crime against humanity, mass murder
genocide
democide

Unterbegriffe:

HaShoah, Shoah
Homocaust
Porajmos

Beispiele:

“The United States Holocaust Memorial Museum in Washington, DC defines the Holocaust as the systematic, bureaucratic, state-sponsored persecution and murder of approximately six million Jews by the Nazi regime and its allies during World War II.”[3]
„Das United States Holocaust Memorial Museum in Washington, D.C. definiert den Holocaust als die systematische, bürokratische, staatlich geförderte Verfolgung und Ermordung von ungefähr sechs Millionen Juden durch das Nazi-Regime und seine Verbündeten während des Zweiten Weltkriegs.“
“World War II, history’s deadliest military conflict, accounted for 72 million of these deaths, 47 million civilians in total, 12 million of whom were murdered in the Holocaust, the genocidal wartime policy of the German state.”[3]
„Der Zweite Weltkrieg, der tödlichste militärische Konflikt in der Geschichte, ist verantwortlich für 72 Millionen dieser Toten, davon insgesamt 47 Millionen Zivilisten, von denen 12 Millionen im Holocaust, der Vernichtungspolitik des deutschen Staates während des Krieges, ermordet wurden.“
“The Holocaust’s magnitude of destruction numbered more than 12 million deaths, including 6 million Jews and 1.5 million children (more than ²/₃ of European Jewry).”[4]
„Das Ausmaß der Vernichtung im Holocaust beziffert sich auf mehr als 12 Millionen Tote, davon 6 Millionen Juden und 1,5 Millionen Kinder (mehr als ²/₃ des europäischen Judentums).“

Wortbildungen:

Holocaust denial, Holocaust denier, Holocaust suit, Holocaust survivor, Holocaust victim

Übersetzungen

Englischer Wikipedia-Artikel „Holocaust
Cambridge Dictionaries: „Holocaust“ (britisch), „Holocaust“ (US-amerikanisch)
Longman Dictionary of Contemporary English: „the Holocaust
Dictionary.com Englisch-Englisches Wörterbuch, Thesaurus und Enzyklopädie „Holocaust
PONS Englisch-Deutsch, Stichwort: „Holocaust
dict.cc Englisch-Deutsch, Stichwort: „Holocaust
LEO Englisch-Deutsch, Stichwort: „Holocaust

Quellen:

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Online Etymology Dictionary „holocaust
  2. Encyclopedia Britannica, Link, accessed 2 January 2022
  3. 3,0 3,1 Jonathan C. Friedman: Introduction. In: Derselbe (Herausgeber): The Routledge History of The Holocaust. Routledge, London/New York 2011, ISBN 978-0-415-77956-2 (hbk), ISBN 978-0-203-83744-3 (ebk), Seite 1 (Zitiert nach Google Books).
  4. Sheila Jackson Lee: . In: Congressional Record. Volume 164, Number 21, 2. Februar 2018, Seite E126 (URL, abgerufen am 14. Januar 2019).