Instfrau

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Instfrau (Deutsch)

Singular Plural 1 Plural 2
Nominativ die Instfrau die Instfrauen die Instleute
Genitiv der Instfrau der Instfrauen der Instleute
Dativ der Instfrau den Instfrauen den Instleuten
Akkusativ die Instfrau die Instfrauen die Instleute

Worttrennung:

Inst·frau, Plural 1: Inst·frau·en, Plural 2: Inst·leu·te

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Instfrau (Info)

Bedeutungen:

regional in Ostelbien (Schleswig-Holstein, Pommern, Ostpreußen): Landarbeiterin mit besonderer vertraglicher Bindung an die Gutsherrschaft

Synonyme:

veraltet: Instweib[1]

Sinnverwandte Wörter:

Landarbeiterin

Männliche Wortformen:

Instmann

Unterbegriffe:

Scharwerkerin

Beispiele:

„Die Gutsfrau, wie die Instfrau sah diese ersten Flüchtlinge mit banger Sorge um die eigenen Tiere.“[2]
„Die Instfrau hatte angeblich keine Zeit mehr, um die Eigenwirtschaft ordnungsgemäß zu führen.“[3]
„Dabei schauten sie in den Garten und sahen, wie die störerliche Instfrau hinter einem Busch verschwand und gleich darauf eine gelbgraue Katze daraus hervorsprang.“[4]
„Vor einigen Monaten geriet eine Instfrau in Streit mit dem Gutsherrn; dieser zeigte sie dem Amtsvorsteher an, der einen Strafbefehl schickte. “[5]
„Hätten wir das plattdeutsche Original nicht, wir würden von der sprachlichen Bildung bzw. Verbildung der Beisleidener Instfrauen und Landarbeiter, die diese Märchen erzählen, ein sehr falsches Bild gewinnen.“[6]
„Solch ein Fall unbarmherziger Behandlung mag nun wohl äußerst selten sein, aber das steht fest, daß die Ehefrauen im Zustande ihrer Schwangerschaft fast bis auf den Punkt ihrer Niederkunft von ihren Brotherren hartherzig zu Arbeiten gezwungen werden, die ihrem Zustande von Nachtheil sind; daher die vielen Frauen unter den Instleuten, die bei ihrer Entbindung Schaden genommen haben.“[7]

Übersetzungen

Deutsches Rechtswörterbuch „Instfrau

Quellen:

  1. Deutsches Rechtswörterbuch „Instweib
  2. Die Frau. Monatsschrift für das gesamte Frauenleben unserer Zeit (Band 41). Herbig, 1933, Seite 684 (Zitiert nach Google Books)
  3. Berichte über Landwirtschaft. Band 28. Landwirtschaftsverlag, 1943, Seite 258 (Zitiert nach Google Books)
  4. Märchen aus Ostpreußen. Böhm, 1914, Seite 100 (Zitiert nach Google Books)
  5. Protokoll über die Verhandlungen des Parteitages der Sozialdemokratischen Partei Preußens. Abgehalten in Berlin vom 6. bis 8. Januar 1913. Singer, 1913, Seite 222 (Zitiert nach Google Books)
  6. Friedrich Ranke: Aufgaben volkskundlicher Märchenforschung. Vortrag auf dem 2. Deutschen Volkskundetag in Weimar (9. Oktober 1933). In: Zeitschrift für Volkskunde (Band 42). de Gruyter, 1933, Seite 204 (Zitiert nach Google Books)
  7. Rudolph Thimm: Der Proletarier als Instmann auf dem Lande von seiner Wiege bis zur Bahre. Wichtiger Beitrag zur Sittengeschichte unsers Jahrhunderts. Oskar Leiner, Leipzig 1848, Seite 8 (Zitiert nach Google Books)