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Für den Fall des Artikelgebrauches gilt: der „Jauch“ – für männliche Einzelpersonen, die „Jauch“ im Singular – für weibliche Einzelpersonen; ein und/oder eine „Jauch“ für einen Angehörigen und/oder eine Angehörige aus der Familie „Jauch“ und/oder der Gruppe der Namenträger. Die im Plural gilt für die Familie und/oder alle Namenträger gleichen Namens. Der schriftliche, standardsprachliche Gebrauch bei Nachnamen ist prinzipiell ohne Artikel.
Baden-Württembergischer und Schweizerischer Flurname vom Ackermaß Jauchart (= 48 Ar) und davon abgeleitet als Bauernname - eigentlich soviel Land, wie man an einem Tag mit einem Joch Ochsen bearbeiten konnte - mittelhochdeutsch juch, juchart, joch, jochart.[2][3] Erstmalig tritt der Name auf mit Joseph Stefan Jauch, Thurgau/Schweiz 1170, alsbald in Schwaben, später auch in Sachsen.
Nicht auszuschließen ist für andere Namensträger die Herkunft des Namens von Gauch, einer alten Bezeichnung für den Kuckuck, welches im Sinne von Narr verwendet wurde.[4][5]
Möglich ist auch eine Entstehung aus Jauch! als substantivierter Interjektion der Freude, diese wiederum entstanden aus juch=jubilare.[6]
Für den sächsischen Sprachraum kommt eine Entwicklung des Familiennamens aus dem Vornamen Joachim in Betracht.[7]
Bei den aus Bergsulza stammenden Jauch (Hanseatengeschlecht), bei denen als erste Namensträgerin 1495 eine Lena Joherrin genannt ist,[8] scheint sich der Name aus Joherr entwickelt zu haben – Joherr = Jaherr = Jasager = Jauch.[9][10][11][12][13]
Denkbar ist eine Herkunftsbezeichnung nach dem Ort Jaucha, heute Ortsteil der Stadt Hohenmölsen in Sachsen-Anhalt.
Hans Jauch (1500-1568), Landvogt und Tagsatzungsgesandter, 1531 Sieger der Schlacht bei Kappel, in welcher auf der Gegenseite der Reformator Huldrych Zwingli fiel
Beispiele:
Frau Jauch ist ein Genie im Verkauf.
Herr Jauch wollte uns kein Interview geben.
Die Jauchs fliegen heute nach Sri Lanka.
Der Jauch trägt nie die Pullover, die die Jauch ihm strickt.
Das kann ich dir aber sagen: „Wenn die Frau Jauch kommt, geht der Herr Jauch.“
↑Gottschald, Max, Deutsche Namenskunde, Berlin, New York 1982, Seite 272
↑Georg Judersleben: Einwohner Sulzas vor der Reformation. Bad Sulza 1936
↑Lorenz von Westenrieder, Glossarium Germanico-latinum vocum Obsoletarum primi et Medii Aevi Inprimis Bavaricarum. Tomus Prior, 1816, Seite 273: auch, schon, doch, wenn gleich = Joch, Jauch
↑Alfred Götze, Frühneuhochdeutsches Glossar, 1967, Seite 128: Jaherr = Jasager
↑Ebenso Georg Samuel Albert Mellin, Encyclopädisches Wörterbuch der kritischen Philosophie, 1802, Seite 216
↑Ebenso Friedrich Brinkmann, Die Metaphern: Studien über den Geist der modernen Sprachen, 1878, Seite 146
↑Joherr = Jasager vgl. Károly Mollay, Das Ofner Stadtrecht, Band 1 von Monumenta historica Budapestinensia, 1959, Seite 214 und 233