Jenseits

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Jenseits (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ das Jenseits
Genitiv des Jenseits
Dativ dem Jenseits
Akkusativ das Jenseits

Worttrennung:

Jen·seits, kein Plural

Aussprache:

IPA: , auch:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Jenseits (Info), auch: Lautsprecherbild Jenseits (Info)

Bedeutungen:

übernatürlicher Bereich, den man nach dem Tode betritt

Herkunft:

im 18. Jahrhundert substantiviert aus der Präposition / dem Adverb jenseits, welches „auf der anderen Seite“ bedeutet. Die Bedeutung leitet sich wahrscheinlich aus Formulierungen wie „jenseits des Grabes“ her.[1]

Synonyme:

Himmel

Sinnverwandte Wörter:

Hölle, Fegefeuer, Nirwana, Vorhölle, Limbus

Gegenwörter:

Diesseits

Oberbegriffe:

Weltbild, Kosmologie, Tod, Glaube

Beispiele:

Der ist jetzt im Jenseits.
„Er, der das Paradies im Diesseits nicht gefunden hatte, griff nun mit der ihm eigenen Maßlosigkeit nach dem Jenseits.“[2]
„Die Hoffnung der Religion auf ein erlösendes Jenseits kann für ihn nicht länger mit der Metapher des Lichts illustriert werden.“[3]
„Gläubige sind von der Existenz des Jenseits überzeugt.“[4]
„Das ist die Bezeichnung für diejenigen, die vom Totengericht als gerecht anerkannt wurden und damit im Jenseits weiterleben dürfen.“[5]

Redewendungen:

ins Jenseits befördern – töten

Wortbildungen:

jenseitig

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Jenseits
Wikipedia-Suchergebnisse für „Jenseits
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Jenseits
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Jenseits
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Jenseits
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalJenseits
Duden online „Jenseits
PONS – Deutsche Rechtschreibung „Jenseits

Quellen:

  1. vgl. die Wörterbücher von Campe und Adelung
  2. Ralph Giordano: Die Bertinis. Roman. 22. Auflage. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/M. 2008, ISBN 978-3-596-25961-8, Seite 45 f.
  3. Jürgen Goldstein: Blau. Eine Wunderkammer seiner Bedeutungen. Matthes & Seitz, Berlin 2017, ISBN 978-3-95757-383-4, Seite 66.
  4. Vince Ebert: Machen Sie sich frei!. Sonst tut es keiner für Sie. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2011, ISBN 978-3-499-62651-7, Seite 122.
  5. Christian Jacq: Die Welt der Hieroglyphen. Rowohlt, Berlin 1999 (übersetzt von Theresa Maria Bullinger, Ingeborg Schmutte), ISBN 3-87134-365-X, Seite 166 (Französisches Original 1994).
Singular Plural
Nominativ (das) Jenseits
Genitiv (des Jenseits)
Jenseits’
Dativ (dem) Jenseits
Akkusativ (das) Jenseits

Anmerkung zum Artikelgebrauch:

Der Artikel wird gebraucht, wenn „Jenseits“ in einer bestimmten Qualität, zu einem bestimmten Zeitpunkt oder Zeitabschnitt als Subjekt oder Objekt im Satz steht. Ansonsten, also normalerweise, wird kein Artikel verwendet.

Worttrennung:

Jen·seits, kein Plural

Aussprache:

IPA: , auch:
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

Tübingen, Stadtteil, historisch, umgangssprachlich: Stadtgebiet südlich – also von der Altstadt aus: jenseits – des Neckars

Synonyme:

modern: Südstadt

Beispiele:

„Bis war die Südstadt im Volksmund das ›Jenseits‹: auf der anderen Seite von Neckar, Bahn und Bundesstraßen gelegen, ein Ort der Industrie, des Militärs und des Verkehrs, zum Wohnen längst nicht so attraktiv wie die Tübinger Halbhöhenlagen.“[1]
„Wieder zu Hause, schreiben die wohlklingenden Grundzutaten, mit denen hier aus dem ehemaligen ‚Jenseits‘ (so der Volksmund für die Südstadt) ein echtes Stück Stadt gebacken wurde, in ihre städtebaulichen Konzepte.“[2]
„Das ›Jenseits‹ ist eine Ortsangabe. In Tübingen liegt das ›Jenseits‹ südlich von Neckar und Bahnlinie. So jedenfalls hieß lange Zeit im Volksmund die heutige Südstadt.“[3]
„Kaum jemand mochte diesen Teil der Stadt, vom Zentrum abgeschnitten durch den Neckar, durch Bahngleise und zwei vierspurige Autotrassen. ‚Jenseits‘ nennen sie diese Gegend, die angefüllt ist mit allem, was man sich aus den Augen wünscht: Großdiscountern, Gaswerk, zwei Bauwagensiedlungen und Unterkünften für Asylbewerber.“[4]
„ nicht nur die im 20. Jahrhundert eingemeindeten, früher selbständigen Dörfer, sondern ein großer Teil des Tübinger Stadtgebietes, insbesondere die Tübinger Südstadt, im ‚Jenseits‘ der Stadt.“[5]

Übersetzungen

Quellen:

  1. Cord Soehlke: »Le bataillon de garde n ́existe plus!«. Seite 12, abgerufen am 5. September 2022 (pdf).
  2. Brigitte Schultz: Die Tübinger Südstadt. In: Bauwelt. 1-2.2012, Bauverlag BV GmbH, Berlin 6. Januar 2012, ISSN 0005-6855, Seite 23 (online, abgerufen am 5. September 2022).
  3. Harry Waßmann: Kirche im »Jenseits« – Kirche im Diesseits. In: Evangelische Eberhardsgemeinde Tübingen (Herausgeber): Kirche im »Jenseits« – Kirche im Diesseits. 100 Jahre Eberhardskirche. Theologischer Verlag Tübingen (TVT), Tübingen 2011, ISBN 978-3-929128-47-5, Seite 7 (mehrere Erwähnunen von verschiedenen Autoren, online: DocPlayer.org, abgerufen am 5. September 2022).
  4. Hanno Rauterberg: Bauen – auf die Bürger. In: Zeit Online. Nummer 24, 8. Juni 2000, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 5. September 2022).
  5. Schwerter zu Pflugscharen. Studentisches Wohnen im Französischen Viertel. In: Punkt 100. Festschrift 100 Jahre Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim. Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim, Tübingen 2021, Seite 84 (online, abgerufen am 5. September 2022).

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ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: jenseits