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Kaff wissen müssen. Die Definition des Wortes
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Worttrennung:
- Kaff, Plural 1: Kaf·fe, Plural 2: Kaffs, Plural 3: Käf·fer
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: Kaff (Info)
- Reime: -af
Bedeutungen:
- umgangssprachlich, abwertend: kleine, abgelegene, unbedeutende Ortschaft
Herkunft:
- im 19. Jahrhundert aus dem Rotwelschen entlehnt, welches seinerseits dem Romani gāw „Dorf“ entstammt (vergleiche auch verwandte indoarische Sprachen, wie Hindi गाँव (gā:v) → hi „Dorf“, Marathi गाव (gāv) → mr „Dorf“, Nepalesisch गाउँ (gāu) → ne „Dorf, ländliche Siedlung“); jedoch ist auch ein noch älteres kefar „Dorf“ im Rotwelschen bezeugt, das die Lautform wohl mitbestimmt hat; dieses wiederum entstammt westjiddisch כפר (YIVO: kefar) , welches seinerseits hebräisch כָּפָר (CHA: *kāfār) ‚Dorf‘ entspringt[1]
Synonyme:
- Nest
Gegenwörter:
- noch abschätziger: Bauernkaff, Kuhkaff, Provinzkaff
- entsprechender Einzelhof, schlesisch: Klitsche
- standardsprachlich, nicht wertend: Ansiedlung, Bauerndorf, Dorf, Flecken, Ort, Ortschaft, Siedlung, Weiler
- standardsprachlich, größer, zentraler, bedeutender: Stadt
Oberbegriffe:
- ist Teil von:Landbesiedlung, Siedlungsstruktur
Beispiele:
- Was für ein Kaff! Hier ist ja überhaupt nichts los! Nichts wie zurück in die Stadt!
- „Aufgrund eines Übermaßes an Heißwasser und Energie leisten sich die Isländer in nahezu jedem noch so kleinen Kaff ein Schwimmbad (Sundlaugar).“[2]
Charakteristische Wortkombinationen:
- gottverlassenes Kaff, irgendein Kaff, kleines Kaff, letztes Kaff, trostloses Kaff, unbedeutendes Kaff, verschlafenes Kaff, winziges Kaff
- ein Kaff namens …, ein Kaff irgendwo in …
Übersetzungen
umgangssprachlich, abwertend: kleine, abgelegene, unbedeutende Ortschaft
- Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7 , Seite 915
- Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0 , Seite 677
- Wikipedia-Artikel „Kaff“
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kaff“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Kaff“
Quellen:
- ↑ vergleiche Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 , Seite 459
- ↑ Wikivoyage-Eintrag „Island“ (Stabilversion)
Worttrennung:
- Kaff, kein Plural
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: Kaff (Info)
- Reime: -af
Bedeutungen:
- norddeutsch: Spreu
- norddeutsch, umgangssprachlich: als wertlos Betrachtetes
Herkunft:
- bezeugt sowohl im Mittelhochdeutschen als auch in den mittelniederdeutschen Formen kaf und kave sowie im Mittelniederländischen caf; diese gehen wie das altenglische ceaf auf *kafa- beziehungsweise *kaba- zurück; im Althochdeutschen ist keva „Hülse, Schalenerbse, Kefe“ bezeugt, das wiederum aus *kebōn hervorging, dessen weitere Herkunft unklar bleibt[1][2]
Synonyme:
- Getreidehülsen, Spreu
- Gerümpel, Krams, Plunder, wertloses Zeug
Sinnverwandte Wörter:
- Gemengsel, Kleingeschnittenes
Unterbegriffe:
- Knottenkaff
Beispiele:
- In der Winterfütterung erhielten die Laufschweine gebrühtes Kaff (Spreu) mit einigem Zusatz von geschrotenem Getreide.
- „Jes Lou krabbelte jetzt aus dem Kaff heraus, zog die Hose hoch und warf sich ebenfalls auf den Junker.“[3]
Charakteristische Wortkombinationen:
- Kaff schütten, Kaff streuen
Wortbildungen:
- Kaffhaar
Übersetzungen
norddeutsch, umgangssprachlich: als wertlos Betrachtetes
- Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7 , Seite 915
- Wikipedia-Artikel „Kaff“
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kaff“
- Holsteinisches Idiotikon, ein Beitrag zur Volkssittengeschichte (etc.)
Quellen:
- ↑ vergleiche Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7 , Seite 915
- ↑ vergleiche Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 , Seite 459
- ↑ Halldór Laxness: Islandglocke. Roman. Suhrkamp Taschenbuch Verlag, Frankfurt/Main 1975, ISBN 3-518-06728-1, Seite 197. Isländisch 1943-1946.
Ähnliche Wörter (Deutsch):
- ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: baff, gaff, Haff, Kaf, Kaffee, Kap, Kauf, kauf, kiff, raff, taff