Kapitel

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Kapitel (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ das Kapitel die Kapitel
Genitiv des Kapitels der Kapitel
Dativ dem Kapitel den Kapiteln
Akkusativ das Kapitel die Kapitel

Worttrennung:

Ka·pi·tel, Plural: Ka·pi·tel

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Kapitel (Info)
Reime: -ɪtl̩

Bedeutungen:

größere Einteilung in einer geschriebenen oder gezeichneten Geschichte, die es dem Leser einfacher macht, verschiedene Handlungsstränge oder Themen nachzuvollziehen
übertragen: ein nicht fiktiver Lebensabschnitt, der sich vom vorherigen stark unterscheidet
Körperschaft der zu einer Domkirche oder Stiftskirche gehörenden Geistlichen

Abkürzungen:

Kap.

Herkunft:

althochdeutsch: kapital = Überschrift, Hauptabschnitt; mittelhochdeutsch : kapitel = „geistliche Hauptversammlung (z.B. eines Klosterordens)“; beide aus dem lateinischen Wort capitulum → la; „kleiner Kopf“, Köpfchen; die Verbindung zwischen den beiden Bedeutungen ist, dass in den geistlichen Hauptversammlungen die Ordensregeln (in Abschnitten) und Bibelabschnitte vorgelesen wurden; capitulum zu lateinisch: caput = Kopf. Das Wort ist seit dem 10. Jahrhundert belegt.[1][2] Vergleiche Domkapitel und Kapital.

Synonyme:

Hauptstück

Verkleinerungsformen:

Kapitelchen

Oberbegriffe:

Abschnitt, Einteilung

Unterbegriffe:

Romankapitel, Schlusskapitel

Beispiele:

Dieses Buch ist in zehn Kapitel eingeteilt.
„Bitte lest auf morgen Kapitel 2 und 3.“
„Wolfgang Mackenroth legte mir einige beschriebene Blätter auf den Tisch, ein neues Kapitel seiner Diplomarbeit, rabiat korrigiert, das ließ sich schon erkennen.“[3]
„Ich will in diesem Kapitel eher davon reden, dass man den haarsträubenden Begegnungen nicht grundsätzlich aus dem Weg gehen soll.“[4]
„Diese lange Zeit gänzlich übersehene wichtige Rolle Wielands in der politischen Öffentlichkeit wird im nächsten Kapitel eigens behandelt.“[5]
Nach der Heirat begann ein neues Kapitel in seinem Leben.
„So wurden in den letzten Vorkriegsjahren Jahrestage und Gedenkfeiern anläßlich von heroisch verklärten Kapiteln der preußisch-deutschen Geschichte geradezu zu Festen der Kriegsverherrlichung hochstilisiert.“[6]
„Die Zeit des Nationalsozialismus ist wohl das unrühmlichste Kapitel des deutschen Fußballs.“[7]
„Ein besonders düsteres Kapitel bilden in Pakistan die sogenannten Ehrenmorde.“[8]
Nach der Abberufung des Bischofs war das Kapitel kurze Zeit ohne geistliche Betreuung.
„Nachdem hier Geistliche nicht mehr für das Kirchenamt geweiht wurden, empfahlen Kapitulare ausgewählte Geistliche Kapiteln oder Bischöfen zur Verleihung von Pfründen.“[9]
„Nur die zum Diakon Geweihten durften am Kapitel teilnehmen.“[10]

Redewendungen:

ein Kapitel für sich sein - „Doch das ist ein Kapitel für sich…“

Charakteristische Wortkombinationen:

Kapitel aufschlagen, Kapitel lesen
ein dunkles Kapitel, ein neues Kapitel

Wortbildungen:

kapiteln, kapitelweise

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Kapitel
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kapitel
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalKapitel

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2, Seite 390.
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 Seite 469.
  3. Siegfried Lenz: Die Deutschstunde. Roman. C. W. Niemeyer, Hameln 1989, ISBN 3-87585-884-0, Seite 401. Erstveröffentlichung 1968.
  4. Andreas Altmann: Gebrauchsanweisung für die Welt. 8. Auflage. Piper, München/Berlin/Zürich 2016, ISBN 978-3-492-27608-5, Seite 184. Erstauflage 2012.
  5. Jan Philipp Reemtsma, in Zusammenarbeit mit Fanny Esterházy: Christoph Martin Wieland. Die Erfindung der modernen deutschen Literatur. C. H. Beck, München 2023, ISBN 978-3-406-80070-2, Seite 352.
  6. Stig Förster: Im Reich des Absurden: Die Ursachen des Ersten Weltkrieges. In: Bernd Wegner (Herausgeber): Wie Kriege entstehen. Zum historischen Hintergrund von Staatenkonflikten. 2., durchgesehene Auflage. Ferdinand Schönigh, Paderborn 2003, ISBN 3506744739, Seite 237.
  7. Maria Krell: Die Fußballklubs, die um Hitlers Gunst buhlten. In: Spektrum.de (Online). 23. Januar 2022, abgerufen am 31. März 2023.
  8. Katja Mielke/Conrad Schetter: Pakistan: Land der Extreme. 1. Auflage. C.H.Beck, München 2013, ISBN 978-3-406-65295-0, Seite 26.
  9. Wolfgang Trappe: Eichsfeld, Hexen und Geschichte. Mecke, Duderstadt 1994, ISBN 3-923453-62-0, Seite 61.
  10. Ortwin Reich: Fort Konstantin und Koblenzer Kartause. Fölbach, Koblenz 2015, ISBN 978-3-95638-406-6, Seite 40.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Kapitell, Kapital, Kapitol