Kern

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Kern (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Kern die Kerne
Genitiv des Kernes
des Kerns
der Kerne
Dativ dem Kern
dem Kerne
den Kernen
Akkusativ den Kern die Kerne
Atom mit Kern in rot und blau

Worttrennung:

Kern, Plural: Ker·ne

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Kern (Info)
Reime: -ɛʁn

Bedeutungen:

in der Mitte befindlicher Hauptbestandteil eines Ganzen; Basis, Zentrum
Mathematik, Algebra: Menge aller Elemente, die auf das neutrale Element abgebildet werden
umgangssprachlich: Stein der Steinfrüchte; innen befindlicher Teil, fester Teil von Früchten oder Samen von Früchten
Botanik: Innenteile des Fruchtkerns/der Fruchthülle
süddeutsch: enthülstes Getreidekorn, meist Dinkelkorn
Biologie: Kurzform für: Zellkern
Physik: Kurzform für: Atomkern
Technik, Kernenergietechnik: Kurzform für: Reaktorkern
Technik, Elektrotechnik: Kurzform für: Eisenkern
Biologie, Medizin: Kurzform für: Nervenkern
Gießerei: in eine Gießform eingebrachtes, speziell geformtes Teil an der Stelle eines Hohlraumes
Soziologie, Kommunikationswissenschaft: wichtigster, aktivster Teil einer Gruppe
Musik, Instrumentenbau: eingelegter, runder Teil, der sich im Mundstück der Blockflöte befindet
Musik, Instrumentenbau: Innenteil bei Orgelpfeifen
Technik, Bauwesen, Wasserbau: Innenteil aus abdichtendem Material bei einem Staudamm
Technik, Bauwesen: Innenteil bei höheren Stahlbetonbauten; Kurzform für: Gleitkern
Holzverarbeitung: Innenteil bei bestimmten Baumstämmen
Jägersprache: Fleischkörper ohne Balg beim Raubwild
Gerberei: Kernstück einer gegerbten Rindshaut, welches eine feste, gleichmäßige Struktur aufweist und das wertvollste Stück ist

Herkunft:

mittelhochdeutsch kern → gmh, kerne → gmh, althochdeutsch kern → goh, kerno → goh, aus gleichbedeutend germanisch *kernōn → gem, belegt seit dem 8. Jahrhundert. Zu Grunde liegt die indogermanische Wurzel *ger- → ine = reif, alt (ältere Bedeutung: reiben); verwandt mit Korn.[1][2]

Synonyme:

das A und O
Atomkern

Unterbegriffe:

Bohrkern, Dorfkern, Erdkern, Grafikkern, Kometenkern, Pecankern, Prozessorkern, Rechenkern, Stadtkern, Wesenskern
Aluminiumkern, Bleikern, Eisenkern, Tantalkern, Urankern
Aprikosenkern, Kirschkern, Marillenkern, Pfirsichkern, Pflaumenkern, Zwetschgenkern
Apfelkern, Apfelsinenkern, Birnenkern, Fruchtkern, Granatapfelkern, Kürbiskern, Obstkern, Orangenkern, Samenkern, Sonnenblumenkern, Traubenkern
Zellkern
Argonkern, Deuteriumkern, Heliumkern, Tritiumkern, Wasserstoffkern
Reaktorkern

Beispiele:

Im Kern der Stadt liegt die Kirche mit Marktplatz.
„Im Unterhaltsstreit geht es im Kern darum, ob, in welcher Höhe und für welchen Zeitraum die eine Partei der anderen Unterhalt schuldet.“[3]
„Enthält nur das neutrale Element bzw. den Nullvektor, so nennt man den Kern trivial“[4]
Pfirsiche haben große, harte Kerne.
„Wir hatten im Freibad eine Decke im Schatten ausgerollt, uns auf den Rücken gelegt, Kirschen ausgepackt und versucht, die Kerne so hoch wie möglich zu spucken.“[5]
Einzeln stehende Kastanien tragen keine Früchte oder nur unbefruchtete Nüsse ohne Kern.
„In Embryonen der Fruchtfliege teilen sich Kerne sehr schnell, ohne dass zunächst trennende Zellmembranen entstehen.“
Nach dem klassischen Modell kreisen die Elektronen um den Kern.[6]

Redewendungen:

des Pudels Kern

Wortbildungen:

Adjektive: kerngesund, kernig
Substantive: Kerner, Kernfäule, Kernsanierung, Kerntemperatur
Kernaufgabe, Kernaussage, Kernbereich, Kernbestand, Kernelement, Kernfach, Kernfamilie, Kernfehler, Kernforderung, Kernfrage, Kerngebiet, Kerngeschäft, Kerngrammatik, Kernidee, Kernland, Kernmorphem, Kernphonem, Kernpunkt, Kernsatz, Kernschatten, Kernstruktur, Kernstück, Kernthese, Kernwort, Kernwortschatz, Kernzone
Kernfrucht, Kerngehäuse, Kernobst
Kernenergie, Kernforschung, Kernfusion, Kernkraft, Kernreaktion, Kernreaktor, Kernschmelze, Kernspaltung, Kernwärme
Verb: kernen

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Kern
Wikipedia-Artikel „Kern (Mathematik)
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kern
Duden online „Kern
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalKern

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2, Stichwort „Kern“.
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort „Kern“.
  3. Rechtssatz des österreichischen OGH vom 20. Dezember 2012
  4. https://de.wikipedia.orghttps://dictious.com/de/Kern_(Mathematik)
  5. Nava Ebrahimi: Sechzehn Wörter. Roman. btb, München 2019, ISBN 978-3-442-71754-5, Seite 140.
  6. Wikipedia-Artikel „Zellkern“ (Stabilversion)
Singular m Singular f Plural
Nominativ der Kern
(Kern)
die Kern
(Kern)
die Kerns
Genitiv des Kern
des Kerns
Kerns
der Kern
(Kern)
der Kerns
Dativ dem Kern
(Kern)
der Kern
(Kern)
den Kerns
Akkusativ den Kern
(Kern)
die Kern
(Kern)
die Kerns
siehe auch: Grammatik der deutschen Namen
geografische Verteilung des Nachnamens Kern in Deutschland
geografische Verteilung des Nachnamens Kern in Österreich

Anmerkung:

Der mündliche, umgangssprachliche Gebrauch des Artikels bei Nachnamen ist nicht einheitlich. Norddeutsch gebraucht man tendenziell keinen Artikel, mitteldeutsch ist der Gebrauch uneinheitlich, in süddeutschen, österreichischen und schweizerischen Idiomen wird der Artikel tendenziell gebraucht.
Für den Fall des Artikelgebrauches gilt: der „Kern“ – für männliche Einzelpersonen, die „Kern“ im Singular – für weibliche Einzelpersonen; ein und/oder eine „Kern“ für einen Angehörigen und/oder eine Angehörige aus der Familie „Kern“ und/oder der Gruppe der Namenträger. Die im Plural gilt für die Familie und/oder alle Namenträger gleichen Namens. Der schriftliche, standardsprachliche Gebrauch bei Nachnamen ist prinzipiell ohne Artikel.

Worttrennung:

Kern, Plural: Kerns

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Kern (Info)
Reime: -ɛʁn

Bedeutungen:

deutscher Familienname

Herkunft:

Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Entstehung:
  1. Kurzform zu Personennamen mit Gern-, wie Gernart und Gernwin[1][2]
  2. Übername zu mittelhochdeutsch kërn „der Kern“ im Sinne von „das Beste, Wesentliche“ für einen tüchtigen Menschen[1][3][2]
  3. Berufsübername zu mittelhochdeutsch kërn „Kern vom Getreide“, frühneuhochdeutsch kern „Dinkel“ für einen Bauern[1][3][4] oder Kornhändler[5]
  4. Berufsübername zu mittelhochdeutsch kërn, mittelniederdeutsch mundartlich kerne „Butterfass“ für einen Bauern[1][3]
  5. Herkunftsname nach verschiedenen Ortsnamen[1], z. B. Kern bei Grünberg[4]

Namensvarianten:

Kärn

Bekannte Namensträger: (Links führen zu Wikipedia)

Erasmus Kern (1592–nach 1650), österreichischer Bildhauer
Werner Kern (1906–1985), deutscher Chemiker

Wortbildungen:

Karnstaff, Kernmilch, Kernstock, Kornmilch, Kornmacher
Wikipedia-Artikel „Kern (Familienname)
Hans Bahlow: Deutsches Namenlexikon. Familien- und Vornamen nach Ursprung und Sinn erklärt. Gondrom Verlag, Bindlach 1991, 1993, 2004, ISBN 3-8112-0294-4, Seite 275
Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim: Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung. Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2000, ISBN 3-411-70851-4, Seite 367
Anton Feinig, Tatjana Feinig: Familiennamen in Kärnten und den benachbarten Regionen. Hermagoras, Klagenfurt-Ljubljana-Wien 2005, ISBN 3-7086-0104-1, Seite 111
Max Gottschald: Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde. 6. Auflage. De Gruyter, Berlin 2006, ISBN 3-11-018032-4, Seite 286 „Kern, Kärn“
Albert Heintze; Paul Cascorbi (Herausgeber): Die Deutschen Familiennamen. geschichtlich, geographisch, sprachlich. 4. Auflage. Buchhandlung des Waisenhauses, Halle a. d. S. 1914, Seite 194
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalKern
Verein für Computergenealogie: MetasucheKern

Quellen:

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Max Gottschald: Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde. 6. Auflage. De Gruyter, Berlin 2006, ISBN 3-11-018032-4, Seite 286
  2. 2,0 2,1 Albert Heintze; Paul Cascorbi (Herausgeber): Die Deutschen Familiennamen. geschichtlich, geographisch, sprachlich. 4. Auflage. Buchhandlung des Waisenhauses, Halle a. d. S. 1914
  3. 3,0 3,1 3,2 Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim: Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung. Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2000, ISBN 3-411-70851-4, Seite 367
  4. 4,0 4,1 Hans Bahlow: Deutsches Namenlexikon. Familien- und Vornamen nach Ursprung und Sinn erklärt. Gondrom Verlag, Bindlach 1991, 1993, 2004, ISBN 3-8112-0294-4
  5. Anton Feinig, Tatjana Feinig: Familiennamen in Kärnten und den benachbarten Regionen. Hermagoras, Klagenfurt-Ljubljana-Wien 2005, ISBN 3-7086-0104-1


Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: Kren, renk