Moderne

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Moderne (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Moderne
Genitiv der Moderne
Dativ der Moderne
Akkusativ die Moderne

Worttrennung:

Mo·der·ne, kein Plural

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Moderne (Info)
Reime: -ɛʁnə

Bedeutungen:

historisch: geistesgeschichtliche, ökonomische und politische Veränderung gegenüber der Tradition
Kunst: eine Epoche ab Ende des 19. Jahrhunderts
die gegenwärtige Zeit und ihre Weltanschauung; der moderne Zeitgeist

Herkunft:

Derivation (Ableitung) des Adjektivs modern zum Substantiv durch Konversion. Nach Pfeifer ist das Substantiv seit H. Bahr, Kritik der Moderne, 1890 verbreitet.[1][2]

Unterbegriffe:

Nachkriegsmoderne

Beispiele:

„Dienten in der Moderne die Metaerzählungen noch dazu, gesellschaftliche Institutionen, politische Praktiken, Ethik und Denkweisen zu legitimieren, so geht in der Postmoderne dieser Konsens verloren und löst sich auf in eine Vielzahl von nicht miteinander zu vereinbarenden Wahrheits- und Gerechtigkeitsbegriffen.“[3]
„In Addis Abeba koexistieren Mittelalter und Moderne.“[4]
„Auch Stalin war kein Anhänger der Moderne; seine Präferenzen in Kunst und Architektur lagen beim Sozialistischen Realismus und Klassizismus.“[5]
„Vielmehr kommen die Angriffe stets im Gewand des Liberalismus und als Verteidigung der Moderne daher.“[6]
„Der Papst hatte in seinem Hirtenbrief vom vergangenen Wochenende den "schnelllebigen Wandel" beklagt, den Moderne und Säkularisierung mit sich bringen.“[7]
„Vor allem aber soll sie den ausländischen Mächten zeigen, dass Äthiopien in der Moderne angekommen ist, auf Augenhöhe mit Europa und Amerika.“[8]
„Die von den Nazis verbrannte Literatur war Moderne in der radikalsten Form.“[9]

Wortbildungen:

Nachmoderne, Postmoderne

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Moderne
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Moderne
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalModerne
The Free Dictionary „Moderne
Duden online „Moderne
Zentrum für digitale Lexikographie der deutschen Sprache (ZDL): Wortgeschichte digitalModerne

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer : Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1995, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „modern“.
  2. ausführlicher hier: Zentrum für digitale Lexikographie der deutschen Sprache (ZDL): Wortgeschichte digitalModerne
  3. Wikipedia-Artikel „Postmoderne“ (Stabilversion)
  4. Philipp Hedemann: Der Mann, der den Tod auslacht. Begegnungen auf meinen Reisen durch Äthiopien. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. DuMont Reiseverlag, Ostfildern 2017, ISBN 978-3-7701-8286-2, Seite 18.
  5. Wikipedia-Artikel „Moderne“ (Stabilversion)
  6. Carolin Emcke: Islamgegner: Liberaler Rassismus. Islamgegner. In: Zeit Online. Nummer 09/2010, 26. Februar 2010, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 12. März 2013).
  7. Andrea Seibel: Die Krise der katholischen Kirche. Kommentar. In: Welt Online. 26. März 2010, ISSN 0173-8437 (URL, abgerufen am 12. März 2013).
  8. Gesa Gottschalk: Haile Selassie - König der Könige. In: GeoEpoche: Afrika 1415-1960. Nummer Heft 66, 2014, Seite 126-135, Zitat Seite 128.
  9. Jürgen Serke: Die verbrannten Dichter. Lebensgeschichten und Dokumente. 2. Auflage. Wallstein, Göttingen 2023, ISBN 978-3-8353-5388-6, Seite 204.