Motion

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Motion (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Motion die Motionen
Genitiv der Motion der Motionen
Dativ der Motion den Motionen
Akkusativ die Motion die Motionen

Worttrennung:

Mo·ti·on, Plural: Mo·ti·o·nen

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Motion (Info)
Reime: -oːn

Bedeutungen:

Linguistik: Ableitung (Derivation) weiblicher Personen- oder Tierbezeichnungen aus den entsprechenden männlichen Wörtern, vereinzelt auch die Ableitung männlicher Bezeichnungen aus weiblichen.
Schweiz, Belgien: schriftlicher Antrag in einem Parlament

Herkunft:

über französisch motionBewegung“ von gleichbedeutend lateinisch mōtiō[1]

Synonyme:

Movierung
Vorstoss

Oberbegriffe:

Ableitung, Derivation, Wortbildung

Beispiele:

Motion bedeutet z.B., dass das Wort „Löwin“ von dem Wort „Löwe“ durch Anhängen des Ableitungsmorphems „-in“ abgeleitet wird.
Vereinzelt kommt auch eine andere Richtung der Motion vor: die Ableitung männlicher aus weiblichen Bezeichnungen. So wird aus „Witwe“ das Wort „Witwer“, aus „Gans“ „Gänserich“ abgeleitet.
„Wird von der Bezeichnung eines männlichen Wesens (oder einer geschlechtsneutralen Bezeichnung) ein besonderes Femininum gebildet (z. B. ‚Hündin‘ zu ‚Hund‘), so nennt man dieses Wort moviert, die Bildungsweise Motion (auch Movierung).“[2]
„Im Deutschen blühten die Motion, wie man schematische Frauenableitungen (Leser → Leser·in) fachlich nennt, und das Suffix -in schon im Mittelalter üppig.“[3]

Wortbildungen:

Motionär

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Motion
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Motion
Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002. Stichwort: „Motion“. ISBN 3-520-45203-0.
Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Motion“. Metzler, Stuttgart/Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.
Wikipedia-Artikel „Motion (Schweiz)

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 905.
  2. Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Elmar Seebold. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. de Gruyter, Berlin/ New York 2002, Seite XXI. ISBN 3-11-017472-3. Fett gedruckt: moviert, Motion und Movierung.
  3. Daniel Scholten: Denksport Deutsch. Wer hat bloß die Gabel zur Frau und den Löffel zum Mann gemacht?. dtv, München 2016, ISBN 978-3-423-26134-0, Seite 102. Kursiv: Leser, Leser·in und -in.