Mythos

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Mythos (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Mythos die Mythen
Genitiv des Mythos der Mythen
Dativ dem Mythos den Mythen
Akkusativ den Mythos die Mythen

Nebenformen:

selten: Mythus, veraltend: Mythe

Worttrennung:

My·thos, Plural: My·then

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Mythos (Info)

Bedeutungen:

identitätsstiftende Vorzeitüberlieferung eines Volkes über dessen Geschichte und Götter
kein Plural: kollektive, irrationale Vorstellung zu einem historischen Ereignis oder einer historischen Person

Herkunft:

im 19. Jahrhundert von griechisch μῦθος (mythos→ grcWort, Rede, Erzählung“ entlehnt[1]

Synonyme:

Legende, Sage

Sinnverwandte Wörter:

Narrativ

Gegenwörter:

Logos

Unterbegriffe:

Medusa-Mythos, Osirismythos, Schöpfungsmythos
Gründungsmythos
Kaisermythos, Opfermythos

Beispiele:

Es gibt verschiedene Mythen über die Erschaffung der Welt, etwa in der Bibel.
„Wenn Snorre von den altnordischen Göttern erzählt, erinnern manche Mythen an indische Mythen, die zwei- oder dreitausend Jahre früher erzählt worden sind.“[2]
„Wenn auch die Etesien tatsächlich nicht als direkte Ursache für die Nilschwelle in Frage kommen, so ist Thales doch der erste, der die Überschwemmungen nicht mehr, wie im Mythos, darauf zurückführt, dass ein Gott die Schleusen der Nilquellen öffnet, sondern sich an einer wissenschaftlichen Erklärung versucht.“[3]
„Der Mythos wurde nicht schön widergespiegelt, sondern in einer lang hingezogenen Diskussion mit vielen scharfen Spitzen zersetzt.“[4]
„Ein breit gefächertes Bildungsprogramm von Sprachkursen über Dokus hin zu Sendungen über antike Mythen oder Philosophie bietet optimale Bedingungen für das Lernen mit dem Fernsehen.“[5]
Marilyn Monroe wurde zum Mythos.
„Indem man sowohl das Gestalten kultureller Werte als auch das Manipulieren von Mythen unter die Lupe nimmt, erlangen literarische Darstellungen über das U-Boot ebenfalls eine besondere Bedeutung.“[6]
„Es zeigt, wie solche Berichte die Diskussion um das rätselhafte Schiff weiter anheizten und wie groß der Anteil der Presse am Entstehen des Mythos um die MARY CELESTE war.“[7]
„So viele deutsche Mythen sind zerstört.“[8]
„Seit einigen Jahren bastelte Kanther an seinem Mythos von der Stadt als vieltausendköpfiges Ungeheuer, einem Lindwurm, der nur durch Schwert und Feuer zu bekämpfen war.“[9]

Wortbildungen:

Adjektive/Adverbien: mythisch
Substantive: Entmythologisierung, Mythenbildung, Mythologie, Mythologisierung
Verben: mythologisieren

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Mythos
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Mythos
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalMythos
The Free Dictionary „Mythos
Duden online „Mythos

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Mythos“, Seite 641.
  2. Jostein Gaarder: Sofies Welt. Roman über die Geschichte der Philosophie. 6. Auflage. dtv, München 2000, ISBN 3423125551, Seite 181
  3. Christof Hamann, Alexander Honold: Kilimandscharo. Die deutsche Geschichte eines afrikanischen Berges. Klaus Wagenbach Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-8031-3634-3, Seite 43.
  4. Karl Heinz Bohrer: Granatsplitter. Erzählung einer Jugend. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2014, ISBN 978-3-423-14293-9, Seite 231. Erstausgabe 2012.
  5. Mareen van Marwyck: Knutschi, knutschi. Berliner Zeitung, Berlin 29.12.2004
  6. Michael L. Hadley: Der Mythos der deutschen U-Bootwaffe. Mittler, Hamburg/Berlin/Bonn 2001, Seite 168. ISBN 3-8132-0771-4.
  7. Eigel Wiese: Das Geisterschiff. Die Geschichte der Mary Celeste. Europa Verlag, Hamburg/Wien 2001, ISBN 3-203-75103-8, Seite 102.
  8. Pascale Hugues: Deutschland à la française. Rowohlt, Reinbek 2017, ISBN 978-3-498-03032-2, Seite 33. Französisches Original 2017.
  9. Robert Baur: Blutmai. Roman. Gmeiner, Meßkirch 2018, ISBN 978-3-8392-2290-4, Seite 97.