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Worttrennung:
- Nest, Plural: Nes·ter
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: Nest (Info), Nest (Österreich) (Info)
- Reime: -ɛst
Bedeutungen:
- Stätte der Aufzucht der Jungen und der Wohnort bestimmter Tiere (zum Beispiel der Vögel)
- übertragen: Wohnstätte als Zufluchtsort, Ort der Geborgenheit
- Stellung in militärischen Belangen
- umgangssprachlich: kleines Dorf
Herkunft:
- von mittelhochdeutsch und althochdeutsch nest, eigentlich „Stelle zum Niedersitzen“, westgermanisch *nista- „Nest“, belegt seit dem 8. Jahrhundert[1][2]
Synonyme:
- Kaff
Sinnverwandte Wörter:
- Horst
Gegenwörter:
- Stadt, Großstadt
Oberbegriffe:
- Tierbehausung
- Ort
Unterbegriffe:
- Adlernest, Hornissennest, Mäusenest, Rattennest, Schlangennest, Spatzennest, Taubennest, Vogelnest, Wespennest
- Außennest, Innennest
- Agentennest, Liebesnest, Piratennest, Verbrechernest
- Maschinengewehrnest, Widerstandsnest
- Provinznest
- übertragen: Brandnest, Glutnest
- Wortbildungsnest
Beispiele:
- Das Männchen sammelt Zweige, um daraus ein Nest zu bauen.
- Was die Aufzucht ihrer Jungvögel, ihrer Brut, anbetrifft, unterstellt man den Raben eine lieblose, zuweilen auch brutale Pflege. Lange Zeit war die Vorstellung verbreitet, dass sie, wenn sie nicht genug Futter herbeischaffen können, einige Jungvögel aus dem Nest werfen.[3]
- „Schließlich war das die Zahl der Seelen, mit denen sie das Nest geteilt hatte.“[4]
- Er kehrte heim, ins sichere Nest.
- Durch taktisches Geschick gelang es ihnen, das feindliche Nest mit den MGs auszuheben.
- Liesel kommt aus irgend so einem Nest im Bayerischen Wald und ist eine richtige Landpomeranze.
- „Rasch war er angekleidet, um den Zug wenigstens heute morgen nicht zu versäumen und gezwungen zu sein, noch länger in diesem schrecklichen Neste liegenzubleiben.“[5]
- „In dem verschlafenen Nest Enugu kannte jeder Bruder Cyril.“[6]
- „Der Ort verkam zu einem abgelegenen Nest.“[7]
- „Dagegen war Meran einfach ein dummes, kleines Nest.“[8]
Redewendungen:
- das eigene Nest beschmutzen, jemandem ein Kuckucksei ins Nest legen
Charakteristische Wortkombinationen:
- ein Nest bauen
- ein Nest ausheben
Wortbildungen:
- Adjektive/Adverbien: nestwarm
- Substantive:
- Nestbau, Nestbeschmutzer, Nesthocker
- Nestwärme
- Nesthäkchen
- Verben: nisten
Übersetzungen
Stätte der Aufzucht der Jungen und der Wohnort bestimmter Tiere
übertragen: Wohnstätte als Zufluchtsort, Ort der Geborgenheit
Stellung in militärischen Belangen
umgangssprachlich: kleines Dorf
- Wikipedia-Artikel „Nest“
- Wikipedia-Artikel „ Nest (Begriffsklärung)“
- Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Nest“
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Nest“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Nest“
- The Free Dictionary „Nest“
- Duden online „Nest“
Quellen:
- ↑ Schülerduden Wortgeschichte: Herkunft und Entwicklung des dt. Wortschatzes ISBN 3-411-02212-4 Seite 336
- ↑ Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 , Stichwort: „Nest“, Seite 650.
- ↑ Antje Allroggen: Alltagsdeutsch – Podcast: Rabeneltern. Ihnen wird nachgesagt, dass sie sich wenig um ihre Kinder kümmern: Rabenmütter und Rabenväter. Aber stimmt das wirklich? Und woher kommt dieses angebliche Verhalten? Sind Raben wirklich Rabeneltern?. In: Deutsche Welle. 5. Mai 2015 (URL, abgerufen am 18. Februar 2017) .
- ↑ Philip J. Davis: Pembrokes Katze. Die wundersame Geschichte über eine philosophierende Katze, ein altes mathematisches Problem und die Liebe. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/Main 1991, ISBN 3-596-10646-X, Seite 14. Englisches Original 1988.
- ↑ Friedrich Gerstäcker: Herrn Mahlhubers Reiseabenteuer. Eulenspiegel Verlag, Berlin 1987, ISBN 3-359-00135-4, Seite 164 (Zuerst 1857 erschienen; alte Schreibweise im Zitat: ‚morgen‘)
- ↑ Chika Unigwe: Schwarze Schwestern. Roman. Tropen, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-608-50109-4, Seite 125. Originalausgabe: Niederländisch 2007.
- ↑ Björn Berge: Atlas der verschwundenen Länder. Weltgeschichte in 50 Briefmarken. dtv, München 2018 (übersetzt von Günter Frauenlob, Frank Zuber), ISBN 978-3-423-28160-7, Seite 29. Norwegisches Original 2016.
- ↑ Katharina Adler: Ida. Roman. 1. Auflage. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2018, ISBN 978-3-498-00093-6, Seite 142 .