Opfer

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Opfer (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ das Opfer die Opfer
Genitiv des Opfers der Opfer
Dativ dem Opfer den Opfern
Akkusativ das Opfer die Opfer
Ein Opfer eines Verkehrsunfalles sollte in die stabile Seitenlage gebracht werden

Worttrennung:

Op·fer, Plural: Op·fer

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Opfer (Info)
Reime: -ɔp͡fɐ

Bedeutungen:

meist rituelle Gabe an einen Gott
etwas, das man abgibt oder spendet, so dass man selbst darauf verzichten muss
jemand, der durch etwas Schaden erlitten hat
Schach: die freiwillige Hergabe eines Bauern oder einer Figur in der Erwartung, dadurch einen andersartigen (eventuell größeren) Vorteil zu erreichen (Kompensation erlangen)
pejorativ, umgangssprachlich: angelehnt an , jemand, der schwach, dumm oder unterlegen ist

Herkunft:

mittelhochdeutsch opfer, althochdeutsch opfar, belegt seit em 8. Jahrhundert, vom deutschen Verb opfern rückgebildet; dieses von kirchenlateinisch operārī (werktätig sein; einer religiösen Handlung als Opfer dienen)[1]
Jugendsprache der 2000er Jahre[2]

Synonyme:

Opferung, Opfergabe
Einsatz, Hingabe, Preisgabe, Spende, Verzicht
Geschädigter, Geschädigte, Leidtragender, Leidtragende, Toter, Tote

Unterbegriffe:

Bittopfer, Blutopfer, Dankopfer, Gabenopfer, Gedenkopfer, Haaropfer, Menschenopfer, Pilgeropfer, Prozessionsopfer, Speiseopfer, Tieropfer, Totenopfer, Trankopfer, Versöhnungsopfer, Votivopfer
Zeitopfer
Alkoholopfer, Anschlagsopfer, Betrugsopfer, Blutopfer, Brandopfer, Bürgerkriegsopfer, Entführungsopfer, Erdbebenopfer, Flugzeugabsturz-Opfer, Flutopfer, Gewaltopfer, Kriegsopfer, KZ-Opfer, Lawinenopfer, Justizopfer, Maueropfer, Missbrauchsopfer, Mobbingopfer, Mordopfer, Naziopfer, Prügelopfer, Seuchenopfer, Srebrenica-Opfer, Stalkingopfer, Stasiopfer/Stasi-Opfer, Terroropfer, Todesopfer, UFO-Opfer, Unfallopfer, Verbrechensopfer, Verbrennungsopfer, Vergewaltigungsopfer, Zufallsopfer
Bauernopfer, Damenopfer, Gambit, Läuferopfer, Qualitätsopfer, Springeropfer, Turmopfer

Beispiele:

Die Opfer, die in der Antike den Göttern dargebracht wurden, bestanden häufig aus Lebensmitteln oder Getränken.
Auf die Rechte an seinen frühen Werken zu verzichten, war für den Künstler ein geringes Opfer.
Zu den bizarren Pointen der furchtbaren Terrorserie in Frankreich zählt aber auch die Tatsache, dass Muslime nicht nur Täter und Opfer, sondern auch Helden geworden sind. Am Mittwoch war es der Polizist Ahmed Merabet, ein 42-jähriger muslimischer Familienvater, den die terroristischen Kouachi-Brüder brutal ermordeten.[3]
Er sucht sich seine Opfer gezielt aus.
„Meine Großeltern und meine Urgroßmutter hatten schon 1930 ihre Heimat verlassen müssen, als immer mehr Muslime Opfer der Gewalt serbischer Nationalisten wurden.“[4]
„Die sichtbare Verwüstung schließe die Opfer der radioaktiven Verstrahlung nicht ein.“[5]
„Während eine Reihe Frauen und Mädchen Opfer von Massenvergewaltigungen werden, hat Agathe zuerst noch Glück.“[6]
„Ich kenne kein anderes Volk, das im täglichen Umgang miteinander so wenig großzügig ist wie sie, so überzeugt, dass man sie ständig übervorteilen will, dass es anderen immer besser geht und dass sie selbst eigentlich das Opfer sind.“[7]
Nach der Inkaufnahme des Opfers konnte Weiß nur noch wenige Züge machen, dann war er matt.
Oh, du Opfer!

Redewendungen:

einer Sache zum Opfer fallen
jemandem zum Opfer fallen

Charakteristische Wortkombinationen:

Opfer aussuchen/bringen/darbringen, das Opfer zum Täter machen

Wortbildungen:

Adjektive/Adverbien: opferbereit, opferwillig
Substantive:
Opferblut, Opferdienst, Opferfest, Opfergabe, Opfergegenstand, Opferhandlung, Opferkerze, Opfermahl, Opferplatz, Opferritual, Opferschaf, Opferstätte, Opferstock, Opfertier, Opfertisch, Opfertod, Opferung, Opferzweck
Opferbereitschaft
Opferanwalt, Opferdasein, Opfergeschichte, Opfergruppe, Opferhilfeverein, Opferinitiative, Opferverein
Opferanode, Opferfreudigkeit, Opfergeld, Opferhandlung, Opferwille
Verben: opfern

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Opfer
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Opfer
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Opfer
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalOpfer
The Free Dictionary „Opfer
Duden online „Opfer
Otto Borik (Herausgeber): Meyers Schachlexikon. Meyers Lexikonverlag, Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich 1993, ISBN 3-411-08811-7 „Opfer“, Seite 197.

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer : Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „opfern“.
  2. Von knorke bis gaga – die Entwicklung der Jugendsprache, Spiegel-Online vom 2. Juni 2008
  3. Der Held von Paris ist ein Muslim aus Mali. DIE WELT, 11. Januar 2015, archiviert vom Original am 11. Januar 2015 abgerufen am 20. Januar 2015.
  4. Mehmet Gürcan Daimagüler: Kein schönes Land in dieser Zeit. Das Märchen von der gescheiterten Integration. Goldmann, München 2013, ISBN 978-3-442-15737-2, Seite 63.
  5. E. W. Heine: Kaiser Wilhelms Wal. Geschichten aus der Weltgeschichte. C. Bertelsmann Verlag, München 2013, ISBN 978-3-570-10148-3, Seite 110.
  6. Sonya Winterberg: Wir sind die Wolfskinder. Verlassen in Ostpreußen. Piper, München/Zürich 2014, ISBN 978-3-492-30264-7, Seite 173.
  7. Eric T. Hansen mit Astrid Ule: Die ängstliche Supermacht. Warum Deutschland endlich erwachsen werden muss. Lübbe, Köln 2013, ISBN 978-3-431-03874-3, Seite 78.

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ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Oper
Anagramme: opfre