Platte

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Platte (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Platte die Platten
Genitiv der Platte der Platten
Dativ der Platte den Platten
Akkusativ die Platte die Platten
eine Platte aus Stein für ein Grab
Schallplatte
Unterseite einer Platte mit 74 GB
ein Schauspieler mit Platte
belichtete fotografische Platte
eine Platte mit Käse
die tektonischen Platten der Erde
eine Platte in Stuttgart

Worttrennung:

Plat·te, Plural: Plat·ten

Aussprache:

IPA: , schweizerisch
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Platte (Info), Lautsprecherbild Platte (Österreich) (Info)
Reime: -atə

Bedeutungen:

relativ dünner, flacher und ebener fester Gegenstand, der überall gleich dick ist
umgangssprachlich: Tonträger zur Konservierung von Musikstücken, Kurzform von Schallplatte
umgangssprachlich: auch einzelnes Musikstück
Fachjargon, Informationstechnologie: umgangssprachlich: Kurzform von Festplatte
umgangssprachlich, scherzhaft: Glatze
Kurzform von Fotoplatte
Gericht, Speise
Geschirr zu servieren von
Kurzform für tektonische Platte
umgangssprachlich: Kurzform für Plattenbau
Schlafplatz oder Nachtlager im Freien

Abkürzungen:

Pl.

Herkunft:

mittelhochdeutsch plate, blate „Platte, Brustharnisch, Tonsur“, althochdeutsch platta „Platte“, „Glatze“, im 10. Jahrhundert von mittellateinisch platta → la „Platte“ übernommen[1]
Ableitung vom Adjektiv platt mit dem Ableitungsmorphem -e

Synonyme:

Brett, Kachel, Tafel
Langspielplatte, Maxi, Schallplatte, Vinyl
Festplatte, Harddisk, Harddrive
Glatze
Landmasse

Gegenwörter:

Kassette, CD
CD, Hauptspeicher
Frisur, Haare
Film
Magma
Luxusvilla

Oberbegriffe:

Tonträger
Hardware

Unterbegriffe:

Abdeckplatte, Arbeitsplatte, Betonplatte, Blechplatte, Bleiplatte, Bodenplatte, Bronzeplatte, Dämmplatte, Druckplatte, Eisenplatte, Eisplatte, Eternitplatte, Furnierplatte, Gipskartonplatte, Glasplatte, Grabplatte, Granitplatte, Herdplatte, Holzplatte, Kartonplatte, Keramikplatte, Kochplatte, Korkplatte, Kunststoffplatte, Kupferplatte, Leiterplatte, Lochplatte, Lüftungsplatte, Marmorplatte, Metallplatte, Porzellanplatte, Pressholzplatte, Resopalplatte, Schreibtischplatte, Spanplatte, Speicherplatte, Sperrholzplatte, Stahlbetonplatte, Stahlgrundplatte, Stahlplatte, Steinplatte, Tischplatte, Tischtennisplatte, Verbundplatte, Wachsplatte, Wandplatte, Warmhalteplatte, Waschbetonplatte, Wendeplatte, Zinkplatte
Grammophonplatte, Langspielplatte, Schallplatte
Sektor, Spur
plattert
Aufschnittplatte, Fischplatte, Fleischplatte, Gemüseplatte, Käseplatte, Wurstplatte
Erdplatte, Seenplatte

Beispiele:

Fliesen werden auch „keramische Platten“ genannt.
„Er hob beim Eintreten der Schwägerin die Augen von der polierten Platte und richtete sie auf die weiße Gardine, die vor der Balkontür hing.“[2]
„Auf einer großen Platte erscheint das Essen, in runden Schüsseln, die aufeinandergestellt sind.“[3]
Kennst Du die Platte „ABBA - Greatest Hits“?
„Er besaß eine LP und zwei Singles, die Springfield Ende der Sechziger veröffentlicht hatte, die Platten hatte er zur Zeit seines Wirtschaftsprüferstudiums an der Handelshochschule in Kopenhagen gekauft.“[4]
„Nach all den Platten, die sie auf den Markt gebracht hatte, musste sie nicht mehr hungrig ins Bett.“[5]
„Sabina legte die Platte vom Feuervogel auf.“[6]
Dreh bitte das Radio lauter, es wird gerade eine gute Platte gespielt.
Meine Platte ist schon wieder voll.
Die Zeit verging, er bekam eine Platte und der Bart wurde länger.
Nach dem Belichten werden die Platten fixiert.
„Harbert ging mit den belichteten Platten in die Dunkelkammer und entwickelte die Aufnahmen.“[7]
Und dann hat der Koch noch eine kalte Platte angerichtet.
„Mit flinken Bewegungen serviert der Kellner mehrere Platten mit gegrillten Lammspießen und Tomaten, Teller mit Reisbergen, Schalen mit Joghurt, Kräutern, Zwiebeln.“[8]
„Die Frau schneidet das Fleisch zum Grillen zurecht, richtet es auf einer Platte an und bringt es zusammen mit dem nötigen Grillwerkzeug zum Mann, der mit seinem dritten Bier in der Hand am Grill wartet.“[9]
„Sie holt eine Platte mit Sandwiches aus dem Kühlschrank.“[10]
Die Platten driften auseinander.
Wohnen in der Platte wird angesichts steigender Mieten immer beliebter.[11]
„Obdachlose Menschen sind während der Corona-Pandemie einem besonders großen Risiko ausgesetzt. Aus Angst vor Ansteckungen schwinden häufig die ohnehin brüchigen Sozialkontakte, bei vielen Menschen auf der Platte verstärken sich Krankheiten, körperliche wie seelische.“[12]

Redewendungen:

auf Platte sein, Platte machen

Charakteristische Wortkombinationen:

Platte anhören, hören, zerkratzen
Platte defragmentieren, formatieren, partitionieren, sichern, zerstören
Platte belichten
kalte, warme Platte
tektonische Platte
in der Platte wohnen

Wortbildungen:

Plattenbau, Plattenweg
Plattenaufnahme, Plattenfirma, Plattengeschäft, Plattenlabel, Plattenladen, Plattensammlung, Plattenspieler, Plattenteller
Plattencrash
Originalplatte, Plattenarchiv, Plattengröße, Plattenkamera, Plattenmikroskop, Plattenqualität, Plattenscan
Plattentektonik

Entlehnungen:

Tschechisch: plát, plátek

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Platte
Wikipedia-Artikel „Schallplatte
Wikipedia-Artikel „Festplattenlaufwerk
Wikipedia-Artikel „Fotoplatte
Wikipedia-Artikel „Plattentektonik#Kontinentalplatte
Wikipedia-Artikel „Plattenbau
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Platte
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Platte
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalPlatte
The Free Dictionary „Platte
Duden online „Platte_Scheibe_Unterlage_CD

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Platte“, Seite 707.
  2. Heidi Frommann: Die Tante verschmachtet im Genuß nach Begierde und zehn andere Erzählungen. Diogenes, Zürich 1981, ISBN 3-257-01616-6, Seite 144.
  3. Erich Maria Remarque: Der schwarze Obelisk. Geschichte einer verspäteten Jugend. Roman. 5. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2003, ISBN 3-462-02725-5, Seite 93. Erstmals 1956 erschienen.
  4. Jóanes Nielsen: Die Erinnerungen. Roman. btb Verlag, München 2016, ISBN 978-3-442-75433-5, Seite 293. Original in Färöisch 2011, Übersetzung der dänischen Ausgabe von 2012.
  5. Fiston Mwanza Mujila: Tram 83. Zsolnay, Wien 2016, ISBN 978-3-552-05797-5, Seite 85. Französisches Original 2014.
  6. Anaïs Nin: Ein Spion im Haus der Liebe. Roman. 2. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1983 (übersetzt von Rolf Hellmut Foerster), ISBN 3-423-10174-1, Seite 88. Englisches Original 1954.
  7. Jules Verne: Die geheimnisvolle Insel. Verlag Bärmeier und Nickel, Frankfurt/Main ohne Jahr (Copyright 1967) (übersetzt von Lothar Baier), Seite 247. Französisch 1874/75.
  8. Nava Ebrahimi: Sechzehn Wörter. Roman. btb, München 2019, ISBN 978-3-442-71754-5, Seite 232.
  9. Rolf W. Brednich: www.worldwidewitz.com. Humor im Cyberspace. Herder, Freiburg/Basel/Wien 2005, ISBN 3-451-05547-3, Seite 49.
  10. Anatol Regnier: Jeder schreibt für sich allein. Schriftsteller im Nationalsozialismus. 2. Auflage. btb, München 2022, ISBN 978-3-442-77183-7, Seite 316. 1. Auflage 2022.
  11. Wohnen in der Platte. In: Berliner Zeitung. Berliner Verlag GmbH, 2. September 2012, abgerufen am 18. Januar 2013.
  12. Obdachlosigkeit während Corona: »Ich schlafe nachts mal hier, mal dort – oft in der S-Bahn«. In: Spiegel Online. 19. Februar 2021, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 17. Mai 2022).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Latte, Patte, platt
Anagramme: paltet