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Postulat wissen müssen. Die Definition des Wortes
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Worttrennung:
- Pos·tu·lat, Plural: Pos·tu·la·te
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: Postulat (Info)
- Reime: -aːt
Bedeutungen:
- allgemein: eine Forderung
- Philosophie: eine nicht streng beweisbare, aber zur Erklärung eines Tatbestandes geforderte Annahme
- Religion: die erste Probezeit nach Eintritt in einen Orden
- Schweiz: schriftlich eingereichte Anregung im Bundesparlament, einem Kantons- oder einem Gemeindeparlament zu Händen der Regierung
Herkunft:
- lateinisch postulātum → la, zu poscere → la „haben, wollen, verlangen, fordern“[1]
Synonyme:
- Forderung
- Annahme, Axiom, Gebot, Lehrsatz, Voraussetzung
- Anzug
Beispiele:
- „Nach Kant sind in der Philosophie das Dasein Gottes, die Unsterblichkeit der Seele und die Willensfreiheit notwendige Postulate.“[2]
- „Die Spracherwerbsforschung hat sich aber noch vielerorts an die Postulate und Metasprache der Chomsky-Schule gehalten, was nicht selten zur Folge hatte, daß derselbe theoretische Rahmen mit jeweils passenden Beispielen aus verchiedenen Sprachen ausgefüllt wurde.“[3]
- „Dem folgenden Abschnitt ist es vorbehalten zu prüfen, ob auch umgekehrt ethische Postulate aus der Wissenschaft abgeleitet werden können.“[4]
- „Nach dem Postulat der Freiheit, das unmittelbar aus dem moralischen Gesetz folgt, und dem weiteren Postulat der Unsterblichkeit der Seele ist es das Postulat der Existenz eines Gottes, das gemäß der Einteilung der metaphysischen Ideen in Psychologie, Kosmologie und Theologie den Umkreis und Inhalt der intelligiblen Welt vollendet.“[5]
- „Nach dem Postulat verließ sie den Orden wieder.“
- „Dr. Cadrari hat im Bündner Grossen Rat ein Postulat eingereicht, das den wintersicheren Ausbau der Lukmanierstrasse fordert.“[6]
Übersetzungen
allgemein: eine Forderung
Religion: die erste Probezeit nach Eintritt in einen Orden
- Wikipedia-Artikel „Postulat“
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Postulat“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Postulat“
- Der Neue Herder. In 2 Bänden. Herder Verlag, Freiburg 1949 , Band 2, Spalte 3368, Artikel „Postulat“
- Wikipedia-Artikel „Postulat (Schweiz)“
- Kurt Meyer: Schweizer Wörterbuch. So sagen wir in der Schweiz. Huber, Frauenfeld/Stuttgart/Wien 2006, ISBN 978-3-7193-1382-1 , Seite 202 f.
- Hans Bickel, Christoph Landolt; Schweizerischer Verein für die deutsche Sprache (Herausgeber): Duden, Schweizerhochdeutsch. Wörterbuch der Standardsprache in der deutschen Schweiz. 1. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Zürich 2012, ISBN 978-3-411-70417-0 , Seite 55 f.
- Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz, Deutschland, Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol sowie Rumänien, Namibia und Mennonitensiedlungen. 2., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2016, ISBN 978-3-11-024543-1, DNB 108083964X , Seite 554.
Quellen:
- ↑ Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 25., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2011, ISBN 978-3-11-022364-4, DNB 1012311937 , Stichwort: „postulieren“, Seite 717.
- ↑ nach: Der Neue Herder. In 2 Bänden. Herder Verlag, Freiburg 1949 , Band 2, Spalte 3368, Artikel „Postulat“
- ↑ Els Oksaar: Spracherwerb im Vorschulalter. Einführung in die Pädolinguistik. Kohlhammer, Stuttgart/Berlin/Köln/Mainz 1977, ISBN 3-17-004471-0, Seite 37.
- ↑ Johannes Wickert: Albert Einstein mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. 23. Auflage. Rowohlt, Reinbek 2000, ISBN 3-499-50162-7, Seite 123. Erstauflage 1972.
- ↑ Uwe Schultz: Immanuel Kant. Überarbeitete und erweiterte Neuausgabe. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2003, ISBN 3-499-50659-9, Seite 123. Vorherige Ausgabe 1965.
- ↑ St. Galler Tagblatt, 1968, Nr. 559, Seite 7; zit. nach Schweizer Wörterbuch a. a. O.