Präfixoid

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Präfixoid (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ das Präfixoid die Präfixoide
Genitiv des Präfixoids
des Präfixoides
der Präfixoide
Dativ dem Präfixoid
dem Präfixoide
den Präfixoiden
Akkusativ das Präfixoid die Präfixoide

Worttrennung:

Prä·fi·xo·id, Plural: Prä·fi·xo·i·de

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Präfixoid (Info)
Reime: -iːt

Bedeutungen:

Linguistik: grammatisches Morphem, das in seiner Form einem Lexem gleicht, aber nicht die Bedeutung dieses Lexems hat. Es wird wie ein Präfix für die Ableitung verwendet.

Herkunft:

Ableitung zu Präfix mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -oid mit der Bedeutung „-artig“, „in der Art von“

Synonyme:

Halbpräfix

Gegenwörter:

Halbsuffix, Suffixoid

Oberbegriffe:

Affixoid, Wortbildung

Unterbegriffe:

Augmentativ
affen-, arsch-, bitter-, blitz-, bomben-, Fabel-, grund-, haupt-, Heiden-, Höllen-, hoch-, hunde-, hunds-, kreuz-, Mist-, mords-, Nobel-, pfunds-, riesen-, Riesen-, sau-, scheiß-, spitzen-, stink-, stock-

Beispiele:

In dem Lexem "Riesenfest" ist "Riesen-" ein Präfixoid; es sieht aus wie das Substantiv "Riese" (großer Mensch, Sagenfigur), hat aber nicht diese Bedeutung. Es bedeutet stattdessen hier "sehr gelungenes, sehr großes (Fest)".
„Der Oberbegriff von Suffixoid und Präfixoid ist Affixoid.“[1]
Präfixoide werden definiert wie Suffixoide, d.h. Reihenbildung ist entscheidend und eine Veränderung der Bedeutung gegenüber dem frei verwendeten Wort.“[2]
Zu den abtrennbaren Verbpartikeln heißt es: „Sie werden als Produkte der Präfigierung, der Komposition, der Zusammenrückung oder einer eigens für sie angesetzten Wortbildungsart namens Konstitution angesehen; ihre Ersteinheiten werden als Präfixe, Präfixoide, Partikel oder Wörter verstanden.“[3]
„Zu den Präfixoiden gehört die offene Klasse der Augmentativa, der Vergrößerungsbildungen…“[4]
„Das Präfixoid hat seine wörtliche Bedeutung eingebüßt und dient nun der Steigerung.“[5]

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Komposition (Grammatik)“ (dort im Abschnitt „Die Abgrenzung zwischen Komposition und Derivation“ auch „Präfixoide“)
Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002. Stichwort: „Präfixoid“. ISBN 3-520-45203-0.
Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Präfixoid“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.
PDF, Kristin Ascoop: Affixoidhungrig? Skitbra!

Quellen:

  1. Rosemarie Lühr: Neuhochdeutsch. Fink, München 1986, Seite 174. ISBN 3-7705-2287-7.
  2. Bernd Naumann: Einführung in die Wortbildungslehre des Deutschen. 2., neubearbeitete Auflage. Niemeyer, Tübingen 1986, Seite 94. ISBN 3-484-25004-6.
  3. Elke Donalies: Die Wortbildung des Deutschen. Ein Überblick. Narr, Tübingen 2002, Seite 28. ISBN 3-8233-5157-5.
  4. Peter Braun: Tendenzen in der deutschen Gegenwartssprache. Sprachvarietäten. 4. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart/ Berlin/ Köln 1998, Seite 175. ISBN 3-17-015415-X. Kursiv gedruckt: Klasse der Augmentativa.
  5. Einführung in die germanistische Linguistik von Katrin Lindner. Abgerufen am 20. März 2016.