Radialgewölbe

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Radialgewölbe (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ das Radialgewölbe die Radialgewölbe
Genitiv des Radialgewölbes der Radialgewölbe
Dativ dem Radialgewölbe den Radialgewölben
Akkusativ das Radialgewölbe die Radialgewölbe

Worttrennung:

Ra·di·al·ge·wöl·be, Plural: Ra·di·al·ge·wöl·be

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Radialgewölbe (Info)

Bedeutungen:

Architektur: Fächer-, Strahlen- oder Palmengewölbe

Herkunft:

Determinativkompositum aus dem Adjektiv radial und dem Substantiv Gewölbe

Synonyme:

Palmengewölbe

Beispiele:

„Die hinter dem pompösen Slowaki-Theater gelegene kleine Hl. Kreuz-Kirche aus der zweiten Hälfte des 14. Jh. erhielt nach 1500 ein Netzgewölbe im Chor und ein auf einen Mittelpfeiler gestütztes Radialgewölbe im Schiff.“[1]
„Große quadratische Fenster beleuchten den Sommerrempter, einen Einstützenraum, der mit einem ausgeklügelten Radialgewölbe abgeschlossen ist, das wegen seines Aussehens „Palmengewölbe“ genannt wird.[2]
„Im gesamten Alten Orient wurden im 3. Jahrtausend vor Christus wechselweise Kragebauten und Radialgewölbe konstruiert.“[3]
„Unstrittig ist das echte Gewölbe ab der 1. Dynastie (Abb. 25), und bereits hier tritt es in den beiden Varianten auf, die in Ägypten überhaupt zum Einsatz gekommen sind: als Radialgewölbe und als Wölbung in (geneigten) Ringschichten. Beim Radialgewölbe werden die Ziegel radial zu einem Halbkreis angeordnet, die Ziegelschichten laufen parallel zu den Widerlagern.“[4]
„Im Aufbau ähnelt sie sehr der Gruft 58. Sie war 2,40 m lang, 1,60 m breit und im lichten 1,85 m hoch. Das Radialgewölbe war parabolisch überhöht und ruht vorkragend auf den 0,60 m hohen Seitenwänden.“[5]
„Das Radialgewölbe ist also erst dann standfest, wenn die Konstruktion in sich geschlossen ist.“[6]
"Die „Lichtturbine“ der Auferstehungskapelle mit ihrem bis auf den Boden reichenden Radialgewölbe eröffnet sich durch schmale, lichtschachtartige Fensteröffnungen hinter einem spitzbogigen Zugang."[7]
"Seitlicher Schub oder schräger Auflagerdruck entsteht, wenn die Wölbziegel geneigt angeordnet werden und sich gegenseitig abstützen. Auf diese Weise entsteht in der Schale eine Kraft, die darauf ausgerichtet ist, die Tragwände auseinander zu schieben . Alle Gewölbe dieser Art werden hier unter dem Begriff Radialgewölbe zusammengefaßt ."[8]
Der Name Radialgewölbe leitet sich von der Tatsache ab, dass alle von einem Punkt (einer Stütze oder einer Konsole) strahlenförmig (fächerartig) verlaufenden Rippen die Grundform des Gewölbes bilden.[9]

Übersetzungen

Quellen:

  1. Tomasz Torbus: Polen: Reisen zwischen Ostseeküste und Karpaten, Oder und Bug (DuMont Kunst-Reiseführer), 2. Auflage, 2002, ISBN 3770152875, Seite 172
  2. Tomasz Torbus: Masuren (DuMont Reise-Taschenbücher), 2003, ISBN 3770160541, Seite 189
  3. Klaus Fischer: Dächer, Decken und Gewölbe indischer Kultstätten und Nutzbauten, 1974 (Verlag F. Steiner), Seite 1
  4. Gunnar Heinsohn, Heribert Illig: Wann lebten die Pharaonen?: Archäologische und technologische Grundlagen für eine Neuschreibung der Geschichte Ägyptens und der übrigen Welt, 1990 (Eichborn), ISBN 382180422X , Seite 59
  5. Arndt Haller: Die Gräber und Grüfte von Assur, Ausgabe 65 von Wissenschaftliche Veröffentlichung der Deutschen Orient-Gesellschaft, 1954, Seite 158
  6. Rheinisches Landesmuseum Bonn, Verein von Altertumsfreunden im Rheinlande: Bonner Jahrbücher: Band 174, 1974, Seite 304
  7. Roland Mayer: Lichtturbine im betenden Raum, Neu-Ulmer Zeitung und Augsburger Allgemeine, 17.10.2010
  8. FU Berlin Dissertationen, Kap. 4 Standfestigkeit und Wölbtechnik, Kap. 4.2.2 Wölbtechnik mit seitlichem Schub: Radialwölbung
  9. nach: LKG Radialgewölbe