Schnorrer

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Schnorrer (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Schnorrer die Schnorrer
Genitiv des Schnorrers der Schnorrer
Dativ dem Schnorrer den Schnorrern
Akkusativ den Schnorrer die Schnorrer

Worttrennung:

Schnor·rer, Plural: Schnor·rer

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Schnorrer (Info)

Bedeutungen:

abwertend: (männliche) Person, die wiederholt um Gefälligkeiten (zum Beispiel Zigaretten oder Snacks) bittet, ohne die Absicht zu haben, eine Gegenleistung zu erbringen

Herkunft:

Ableitung vom Stamm des Verbs schnorren mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -er
Das Wort ist seit dem 18. Jahrhundert belegt.[1]

Sinnverwandte Wörter:

Absahner, Bettler, Schmarotzer

Weibliche Wortformen:

Schnorrerin

Unterbegriffe:

Zigarettenschnorrer

Beispiele:

„Er war empört gewesen, daß der Bankier Roest ihn als Schnorrer und Nebbich empfangen hatte, aber er sah bald, daß er in dieser Stadt, die in einem Millionentaumel lebte, wirklich ein Nebbich war.“[2]
Er hatte nicht viel für Schnorrer übrig, aber ihm gefiel es, wenn jemand sein Talent in der Öffentlichkeit präsentierte, und er fand, dass eine kleine Gage gerechtfertigt war.[3]
„Die Schnorrer, das heißt die Bettler, die auf Kosten reicher Gönner lebten, waren fester Bestandteil des durch die jüdische Religion geprägten Selbstverständnisses.“[4]
„Denn einerseits entpuppt sich der Sabbatgast, der seinen Schwiegersohn ungebeten an den Tisch setzt, zwar als ein Schnorrer; andererseits aber folgen alle Beteiligten hier nur dem Gebot: Der Hausherr erfüllt seine Gastgeberpflicht, der Sabbatgast erfüllt seinen Vertrag mit den Eltern des Schwiegersohns, und indem er den Vater seiner Frau begleitet, hält sich auch der Schwiegersohn nur an die Regeln der Tradition.“[5]

Wortbildungen:

Schnorrer-Witz

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Schnorrer
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schnorrer
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Schnorrer
The Free Dictionary „Schnorrer
Duden online „Schnorrer
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSchnorrer

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer : Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „schnorren“.
  2. Hans Fallada: Der eiserne Gustav. Roman. Aufbau, Berlin 2012, ISBN 978-3-7466-2860-8, Seite 554. Erstveröffentlichung 1938, revidiertes Manuskript 1962.
  3. Im Schatten der Kathedrale: Kriminalroman, Ute Maria Bernatzki. Abgerufen am 31. Oktober 2015.
  4. Hellmuth Karasek: Soll das ein Witz sein?. Humor ist, wenn man trotzdem lacht. 7. Auflage. Wilhelm Heyne Verlag, München 2014, ISBN 978-3-453-41269-9., Seite 120.
  5. Jakob Hessing: Der jiddische Witz. Eine vergnügliche Geschichte. Beck, München 2020, ISBN 978-3-406-75473-9, Seite 133 f.