Semmel

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Semmel (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Semmel die Semmeln
Genitiv der Semmel der Semmeln
Dativ der Semmel den Semmeln
Akkusativ die Semmel die Semmeln
eine Kaisersemmel
eine Langsemmel (Steirersemmel)
eine Doppelsemmel (Oberfranken, Sachsen, Thüringen)

Worttrennung:

Sem·mel, Plural: Sem·meln

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Semmel (Info), Lautsprecherbild Semmel (Info)
Reime: -ɛml̩

Bedeutungen:

ostmitteldeutsch, südostdeutsch, österreichisch: kleines Backwerk aus Weizenmehl

Herkunft:

mittelhochdeutsch semele „feinstes Weizenmehl, Weizenbrot, Brötchen, Hostie“, althochdeutsch semala "feines Weizenmehl" wurde im 8. Jahrhundert vom lateinischen Substantiv simila → la "Weizenmehl" übernommen und geht letztlich auf eine orientalische Sprache zurück.[1][2]

Synonyme:

Brötchen, Schrippe, Semmerl, Weck, Weckle, Weckli, Weckerl
siehe auch: Deutschsprachige Küchenbegriffe nach Regionen

Gegenwörter:

Brezel, Brot

Oberbegriffe:

Backware, Kleingebäck, Weizengebäck, Weizenkleingebäck

Unterbegriffe:

Doppelsemmel, Kaisersemmel (Maschinsemmel/Handsemmel), Kärntner Semmel, Konduktsemmel, Langsemmel/Steirersemmel, Rundsemmel (veraltend), Sternsemmel; Kornknacker, Vollkornsemmel
Fischsemmel, Leberkässemmel/Leberkassemmel, Wurstsemmel, Schinkensemmel

Beispiele:

Der Bäcker backt Brot und Semmeln.
„Seine Zulassung als Rechtsanwalt verlor Perez, weil er Sozialist war, und mit der warmen Semmel, die Bontsche sich am Ende wünscht, setzt er der Erzählung ihren satirischen Schlusspunkt.“[3]
„Schach hatte guten Appetit und ließ sich die Herzberger Semmeln schmecken.“[4]
„Den Bäckern aber mißfiel der große Publikumserfolg der kleinen Semmeln so sehr, daß sie gegen Nestroy gerichtlich vorgingen.“[5]


Redewendungen:

weggehen wie warme Semmeln - sich gut verkaufen

Charakteristische Wortkombinationen:

Semmel zum Frühstück

Wortbildungen:

Rennsemmel/Rennsemmeln, semmelblond, Semmelbröckerl, Semmelbrösel, Semmelknödel, Semmelkoch, Semmelkren, Semmelschmarren, Semmelteig, Semmelwecken, Semmelwürfel, Semmler, versemmeln

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Semmel
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Semmel
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Semmel
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSemmel

Quellen:

  1. nach: Wilfried Seibicke: Wie sagt man anderswo? Landschaftliche Unterschiede im deutschen Sprachgebrauch. 2. Auflage. Bibliographisches Institut, Mannheim/Wien/Zürich 1983, ISBN 3-411-01978-6, Seite 52, Artikel „Brötchen“, dort auch das synonyme „Semmel“ mit seiner auf das lateinische Substantiv „similia“ zurückgehenden Etymologie
  2. Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Semmel
  3. Jakob Hessing: Der jiddische Witz. Eine vergnügliche Geschichte. Beck, München 2020, ISBN 978-3-406-75473-9, Seite 101.
  4. Theodor Fontane: Schach von Wuthenow. Erzählung aus der Zeit des Regiments Gendarmes. Nymphenburger, München 1969, Seite 104. Entstanden 1878-82, erschienen 1882.
  5. Eugen Skasa-Weiß: So lacht Germania. Humor zwischen Isar und Elbe. Herder, Freiburg/Basel/Wien 1971, Seite 46.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: semmle