Stigma

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Stigma (Deutsch)

Singular Plural 1 Plural 2
Nominativ das Stigma die Stigmata die Stigmen
Genitiv des Stigmas der Stigmata der Stigmen
Dativ dem Stigma den Stigmata den Stigmen
Akkusativ das Stigma die Stigmata die Stigmen
Brandmal (Kaltbrand) eines Rennpferdes
Griffel mit Stigmen bei einer Pflanzenart

Worttrennung:

Stig·ma, Plural 1: Stig·ma·ta, Plural 2: Stig·men

Aussprache:

IPA: ,
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Stigma (Info), Lautsprecherbild Stigma (Info)
Reime: -ɪɡma

Bedeutungen:

auffälliges, mitunter negativ bewertetes Merkmal, genauer
Brandmal, kennzeichnendes Mal
Soziologie: Zeichen der gesellschaftlichen Unehre oder diese Unehre selbst
Medizin: Symptom, körperliches Zeichen physischer Unstimmigkeit
Wundmal Christi
oberster Teil des Fruchtknotens bei Blütenpflanzen
Augenfleck (von Geißeltierchen)
Tracheenöffnung (Atemöffnung von Insekten)
Ligatur der griechischen Buchstaben Sigma und Tau (Majuskel Ϛ, Minuskel ϛ)

Herkunft:

Anfang des 17. Jahrhunderts über lateinisch stigma → laBrandmal“ von altgriechisch στίγμα (stigma→ grcStich, Brandmal, Malzeichen, Kennzeichen“, zu στίζειν (stizein→ grcbrandmarken, punkten, stechen, tätowieren“, entlehnt[1][2]

Synonyme:

Brandmal, Kennzeichen
Wundmal
Narbe
Augenfleck

Oberbegriffe:

Zeichen

Beispiele:

„Wenn ein Attribut, wie im Falle von Scheidung oder irischer Stammeszugehörigkeit, viel von seiner Kraft als ein Stigma verliert, wird man Zeuge einer Periode, wo die frühere Definition der Situation mehr und mehr attackiert wird, zunächst vielleicht auf der Bühne der Komödie, und später während gemischter Kontakte in der Öffentlichkeit, bis das Stigma aufhört, Kontrolle sowohl über das ausüben, was leicht bemerkt werden kann, als auch über das, was als Geheimnis bewahrt oder peinlich übersehen werden muss.“[3]
„Das Stigma der Bertinis, das ihnen unsichtbar auf die Stirn gebrannt war, bestand einfach darin, daß sie von sozialer Herkunft und Vermögen der Eltern her auf dieser Höheren Schule Ausnahmeerscheinungen und damit gemäß den herrschenden Anschauungen völlig deplaziert waren.“[4]
„Dieses Stigma sollte haften bleiben.“[5]
„Das Trauma seiner Kindheit und Jugend hat er dennoch nie verwunden, ebenso wenig wie das von ihm empfundene Stigma seiner jüdischen Geburt.“[6]
Die erste Frau, die Stigmata erhielt, soll die selige Christina von Stommeln (1242-1312) gewesen sein.

Wortbildungen:

Stigmatisation, stigmatisch, stigmatisieren, Stigmatisierung, Stigmator, Stigmonym

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Stigma
Wikipedia-Artikel „Stigma (Buchstabe)
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Stigma
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalStigma
The Free Dictionary „Stigma
Duden online „Stigma
Zentrum für digitale Lexikographie der deutschen Sprache (ZDL): Wortgeschichte digitalStigma

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 6. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2003, ISBN 3-423-32511-9, Seite 1363, Eintrag „Stigma“.
  2. ausführlicher hier: Zentrum für digitale Lexikographie der deutschen Sprache (ZDL): Wortgeschichte digitalStigma
  3. Erving Goffman: Stigma. Über Techniken der Bewältigung beschädigter Identität. 11. Auflage. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1994 (Originaltitel: Stigma. Notes on the Managment of Spoiled Identity, übersetzt von Frigga Haug), ISBN 3518277405, Seite 169
  4. Ralph Giordano: Die Bertinis. Roman. 22. Auflage. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/M. 2008, ISBN 978-3-596-25961-8, Seite 189.
  5. Florence Hazrat: Das Ausrufezeichen. Eine rebellische Geschichte. HarperCollins, Hamburg 2024 (übersetzt von Stephan Pauli), ISBN 978-3-365-00488-3, Seite 54. In Englisch 2022.
  6. Anatol Regnier: Jeder schreibt für sich allein. Schriftsteller im Nationalsozialismus. 2. Auflage. btb, München 2022, ISBN 978-3-442-77183-7, Seite 92. 1. Auflage 2022.

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Anagramme: samtig