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Die seit Anfang des ersten Jahrzehnts des 21. Jahrhunderts in Gebrauch gekommene[1][2] Bezeichnung Stolperstein in der hier gemeinten Bedeutung greift die bildhafte Bedeutung von ‚Schwierigkeit, Hürde‘ auf und reaktiviert quasi die wörtliche Bedeutung des GrundwortesStein, während das Bestimmungswortstolpern seine übertragene Bedeutung behält.[3][2] Der Stein lässt den Fußgänger nicht im eigentlichen Sinne stolpern, fordert aber zum Innehalten auf.[3][2]
„Übermütig kickte er einen Stolperstein vom unkrautfreien Kiesstreifen und wiederholte das alte Spielchen, die letzten dreißig Meter mit geschlossenen Augen auf sein Eigenheim zuzusteuern, von Schritt zu Schritt ein wenig unsicherer werdend, ob er vom Weg abkommen und schmerzhaft gegen den Zaun laufen würde.“[4]
„Die Stadt Jülich investiert in unsere Infrastruktur, in Schulen, Kanäle und Tiefgarage - und muss auch die Baustelle Innenstadt reparieren, weil hier an manchen Stellen das Pflaster bröckelt und Stolpersteine hinterlässt, von der Optik und ihrer Wirkung auf Bewohner und Besucher ganz zu schweigen.“[5]
„Immer mehr Pflaster lockern sich und werden zu Stolpersteinen.“[6]
„An einigen Stellen bleibt Wasser stehen, das Pflaster ist wellig, vor dem Penny-Markt gibt es Stolpersteine.“[7]
„Auch der Wiesenhofweg stehe auf der Agenda, weil das Pflaster dort durch die Wurzeln schon viele Stolpersteine enthält.“[8]
„Lkw, die dort Hackschnitzel anfahren, werden dann - wie Bauamtsleiter Kurz erklärte - nicht mehr das Pflaster lösen und zu Stolpersteinen machen.“[9]
Seit dem Projektstart haben wir schon etliche Stolpersteine aus dem Weg räumen können.
Ihr mangelnden Englischkenntnisse erwiesen sich als wahrer Stolperstein für ihre Karriere am Institut.
„Nur ein paar hundert Meter östlich der neuen Karl-Marx-Allee hatte das vormals Neue seine sichtbarsten Spuren hinterlassen - gebautes Unbehagen an der durchgreifenden Modernisierung der Lebensverhältnisse, wie man nun befand; tastender, noch halbblinder Aufbruch; marmorner Stolperstein der städtischen Moderne.“[10]
„Neben dem Werkunterricht in den Anstalten zielten die Pläne vor allem auf die berufliche Ausbildung in Form einer individuellen Unterweisung als Lehrling bei einem Meister, wobei die äußeren Bedingungen in den ersten Jahren Stolpersteine waren, da viele christliche Handwerker sich immer noch weigerten, jüdische Lehrlinge aufzunehmen und es vieler Überredungskünste und beträchtlicher Geldsummen bedurfte, sie umzustimmen.“[11]
„Doch noch gebe es auch in der Schweiz einige Stolpersteine auf dem Weg zu einer flächendeckenden, artgerechten Tierhaltung.“[12]
„Schön nachzulesen ist der Einklang der porträtierten Frauen mit sich selbst, bedenkenswert die Kraft von weiblichen Vorbildern, eindrücklich der Durchhaltewille, denn die dargestellten Lebenswege sind voller Stolpersteine.“[13]
„Die Integration von Zuwanderern in Deutschland macht Fortschritte und ihr Bildungsniveau steigt - dennoch haben Migranten einer Studie zufolge weiter mit Stolpersteinen zu kämpfen.“[14]
„In Köln hinterließ Demnig unter anderem eine ‚Steinspur‘, die an die Deportation der Sinti und Roma erinnern soll. Mit den ‚Stolpersteinen‘ möchte er nun ‚das Gedenken an die Orte bringen, an denen das Grauen seinen Anfang genommen hat‘.“[15]
„Im Pflaster soll ein so genannter Stolperstein für Martha Liebermann gelegt werden, die sich 1936, vor ihrer bevorstehenden Deportation ins KZ, das Leben nahm.“[16]
„An mehreren Stellen in der Frankfurter Straße erinnern ins Pflaster eingelassene Stolpersteine an die früheren jüdischen Bürger.“[17]
„Sorgsam mußte er die Füße setzen, um nicht an einem der vielen »Stolpersteine« tatsächlich ins Stolpern zu geraten. »Stolpersteine« war die offizielle Bezeichnung dieser kleinen goldfarbenen Gedenksteine.“[18]
„Inzwischen liegen STOLPERSTEINE in über 500 Orten Deutschlands und in mehreren Ländern Europas.“[19]
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Stichwort »Stolperstein«, Seite 1622.
Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Die deutsche Rechtschreibung. In: Der Duden in zwölf Bänden. 25. Auflage. Band 1, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04015-5 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Stolperstein«.
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 7. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2011, ISBN 978-3-411-05507-4 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Stolperstein«.
Renate Wahrig-Burfeind: Brockhaus Wahrig Deutsches Wörterbuch. Mit einem Lexikon der Sprachlehre. In: Digitale Bibliothek. 9., vollständig neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. wissenmedia in der inmedia ONE GmbH, Gütersloh/München 2012, ISBN 978-3-577-07595-4 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Stolperstein«.
Doris Steffens, Doris al-Wadi: Neuer Wortschatz. Neologismen im Deutschen, 2001–2010. 2., durchgesehene Auflage. Band 2: kiten–Z, Institut für Deutsche Sprache, Mannheim 2014, ISBN 978-3-937241-43-2, Stichwort »Stolperstein«, Seite 429–430.
Quellen:
↑Doris Steffens, Doris al-Wadi: Neuer Wortschatz. Neologismen im Deutschen, 2001–2010. 2., durchgesehene Auflage. Band 2: kiten–Z, Institut für Deutsche Sprache, Mannheim 2014, ISBN 978-3-937241-43-2, Stichwort »Stolperstein«, Seite 429.
↑ 3,03,1Doris Steffens, Doris al-Wadi: Neuer Wortschatz. Neologismen im Deutschen, 2001–2010. 2., durchgesehene Auflage. Band 2: kiten–Z, Institut für Deutsche Sprache, Mannheim 2014, ISBN 978-3-937241-43-2, Stichwort »Stolperstein«, Seite 430.
↑Rolf F. Schütt: Die Irren sind auch nicht mehr die einzig Normalen. Erzählungen. 1. Auflage. ATHENA-Verlag, Oberhausen 1997, ISBN 3-932740-03-3, Seite 30.
↑Gutes Investitionsklima ist für Jülich wichtig. In: Aachener Nachrichten.29. Juli 2008.
↑Freie Wähler greifen zur Spraydose. In: Fränkischer Tag.23. April 2009, Seite 9.
↑Corinna Schmitt: Streit über gefällte Bäume und Neubau. In: Mannheimer Morgen.12. Juni 2009, Seite 33.
↑Wegen Bäumen gesperrt. In: Braunschweiger Zeitung.23. Juni 2011.
↑Schulhof wird zum Teil geteert - Stolperfallen werden beseitigt. In: Badische Zeitung.21. November 2013, Seite 25.
↑Mordechai Eliav: Jüdische Erziehung in Deutschland im Zeitalter der Aufklärung und Emanzipation. Waxmann, Münster/New York/München/Berlin 2001 (Jüdische Bildungsgeschichte in Deutschland ; Band 2, ISSN 1616-0037) (übersetzt von Maike Strobel aus dem Hebräischen), ISBN 3-89325-894-9, Seite 364 (Zitiert nach Google Books).
↑Plädoyer gegen Billigfleisch. In: Die Nordwestschweiz.15. Mai 2001, Seite 11.
↑Weibliche Lebensabenteuer. In: Neue Zürcher Zeitung.8. Juni 2002, ISSN 0376-6829, Seite 68.
↑Bildung der Zuwanderer ist gestiegen. In: Frankfurter Rundschau.6. Juni 2014, ISSN 0940-6980, Seite 19.
↑Ein Künstler stolpert über Steine. Spurenleger Gunter Demnig will ein Denkmal legen und findet wenig Zustimmung. In: Frankfurter Rundschau.7. Januar 2000, ISSN 0940-6980, Seite 26.
↑Akademie fertig - aber dicke Luft am Pariser Platz. In: Der Tagesspiegel.20. Mai 2005.
↑Auf Spuren Vilbeler Juden. In: Frankfurter Neue Presse.2. Juli 2008, Seite 2.