Trieb

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Trieb (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Trieb die Triebe
Genitiv des Triebs
des Triebes
der Triebe
Dativ dem Trieb
dem Triebe
den Trieben
Akkusativ den Trieb die Triebe
Trieb einer Sicheltanne (Cryptomeria japonica)
der terminale Trieb einer jungen Seekiefer im Zentrum

Worttrennung:

Trieb, Plural: Trie·be

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Trieb (Info)
Reime: -iːp

Bedeutungen:

Botanik: junger, neu entstandener Spross (Pflanzenteil)
Psychologie, Psychiatrie: inneres Verlangen; innerer Antrieb, die eigenen Bedürfnisse zu befriedigen
Technik: Kraftübertragung oder die Übertragung eines Drehmoments
Technik: ein Zahnrad mit einer nur geringen Anzahl an Zähnen
Bäckerei: das Lockern des Gebäcks mit Triebmitteln

Herkunft:

von mittelhochdeutsch trīp → gmh, dieses von trīben (treiben)[1]

Synonyme:

Pflanzentrieb, Spross
Antrieb, Drang, Instinkt, Verlangen

Gegenwörter:

Keim
Handlung, Tat

Oberbegriffe:

Pflanzenwachstum
Thymopsyche
Uhrwerk

Unterbegriffe:

Angsttrieb, Blatttrieb/Blatt-Trieb, Bodentrieb, Geiltrieb, Geiztrieb, Jungtrieb, Kieferntrieb, Kurztrieb, Leittrieb, Maitrieb, Nebentrieb, Seitentrieb, Sommertrieb, Terminaltrieb, Wassertrieb
Haupttrieb, Johannistrieb
Aggressionstrieb, Begattungstrieb, Bewegungstrieb, Destruktionstrieb, Detumeszenztrieb, Erhaltungstrieb, Erwerbstrieb, Forschertrieb, Fortpflanzungstrieb, Freiheitstrieb, Geltungstrieb, Geschlechtstrieb, Herdentrieb, Kontrektationstrieb, Lebenstrieb, Nachahmungstrieb, Nahrungstrieb, Naturtrieb, Paarungstrieb, Partialtrieb, Sammeltrieb, Selbsterhaltungstrieb, Sexualtrieb, Spieltrieb, Stehltrieb, Todestrieb, Urtrieb, Wandertrieb, Zerstörungstrieb
Ankerradtrieb, Beisatztrieb, Hülltrieb, Kleinbodentrieb, Kurbeltrieb, Minutentrieb, Riementrieb, Stahltrieb, Wechseltrieb, Ritzel
Germ, Hefe

Beispiele:

Diese Pflanze hat seit dem Düngen viele neue Triebe bekommen.
„Ein Mandelbaum hat schon zartgrüne Triebe, der Marillenbaum ist bereits in voller Blüte.“[2]
„Diese erhabene Geistesstimmung ist das Loos starker und philosophischer Gemüther, die durch fortgesetzte Arbeit an sich selbst den eigennützigen Trieb unterjochen gelernt haben.“[3]
„Die französische Kunst des Flirts bedeutet mir nichts, der wilde Trieb hingegen sehr viel.“[4]
„Man kann es drehen und wenden, wie man will, der Sexualtrieb ist eindeutig der stärkste und rücksichtsloseste Trieb überhaupt.“[5]
„Der Trieb zur Ausrottung mochte sich zu allen Zeiten an Gewalt entsprochen haben – monologisierte der Uralte –, aber daß die Menschen hierzu ihre Erfindungen und Konstruktionen einsetzten, berühre ihn absonderlich.“[6]
„Es ist ein ungeheuerlicher, fast monströser Trieb, aber wir werden sehn, daß Sade ihm den Anspruch verdankt, der erste Systematologe der Perversionen gewesen zu sein, hundert Jahre vor Krafft Ebing.“[7]
„Kennst du Bedeutung des Ausdrucks Trieb?“ wurde Justin Im Deutschunterricht gefragt.

Charakteristische Wortkombinationen:

neuer Trieb

Wortbildungen:

antreiben, treiben
Triebfeder
Triebbefriedigung, triebhaft, Triebhaftigkeit, Triebleben, Triebtäter, Triebtheorie, Triebverbrechen
Antrieb, Triebwagen, Triebwerk
Getriebe, Triebstock

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Trieb
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Trieb
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Trieb
The Free Dictionary „Trieb
Duden online „Trieb
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalTrieb
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, Seite 707.

Quellen:

  1. Duden online „Trieb
  2. Der Garten Italiens. Abgerufen am 27. Dezember 2019.
  3. Friedrich Schiller → WP: Ueber die tragische Kunst. In: Projekt Gutenberg-DE. (URL).
  4. Philip Roth: Das sterbende Tier. Roman. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2004, ISBN 3-499-23650-8, Seite 23. Englisches Original 2001.
  5. Vince Ebert: Machen Sie sich frei!. Sonst tut es keiner für Sie. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2011, ISBN 978-3-499-62651-7, Seite 204 f.
  6. Hermann Kasack: Die Stadt hinter dem Strom. Roman. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-518-39061-9, Seite 141. Entstanden in der Zeit 1942 – 1946.
  7. Otto Flake: Marquis de Sade. Mit einem Anhang über Rétif de la Bretonne. Mit zwei Nekrologen auf Otto Flake von Rolf Hochhuth. Deutscher Taschenbuch Velag, München 1966, Seite 56. Zuerst 1930.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: lieb, Sieb, trüb
Anagramme: Berit, Birte, breit, briet, Brite, reibt, riebt, treib