Urnordisch

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Urnordisch (Deutsch)

Singular 1 Singular 2 Plural
Nominativ (das) Urnordisch das Urnordische
Genitiv (des) Urnordisch
(des) Urnordischs
des Urnordischen
Dativ (dem) Urnordisch dem Urnordischen
Akkusativ (das) Urnordisch das Urnordische

Anmerkung:

Die Form „das Urnordische“ wird nur mit bestimmtem Artikel verwendet. Die Form „Urnordisch“ wird sowohl mit als auch ohne bestimmten Artikel verwendet.

Worttrennung:

Ur·nor·disch, Singular 2: das Ur·nor·di·sche, kein Plural

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Urnordisch (Info)

Bedeutungen:

Bezeichnung für die älteste, in Schriftzeugnissen (in Runeninschriften) überlieferte germanische Sprache, die um 800 vom Altnordischen abgelöst wurde

Oberbegriffe:

ausgestorbene Sprache

Beispiele:

„Dann aber brach diese Einheit auseinander, und nun setzte im Norden eine stürmische und radikale und im wesentlichen selbständige Umwandlung der Sprache ein, die dazu führte, daß das Altnordische, das daraus entstand und um 800 so gut wie fertig ausgebildet war, ein gänzlich anderes Gepräge hatte als das Urnordische und auch das Westgermanische derselben Zeit.“[1]
„Noch bis ins 6. Jahrhundert zeigen die Runeninschriften (die allerdings vielleicht stark traditionsgebunden waren) ziemlich unverändert eine altertümliche, dem Urgermanischen in vielem sehr nahestehende Sprache, die man Urnordisch nennt.“[2]
„Die älteste uns erhaltene Sprachform des Nordgermanischen ist das noch kaum geteilte sogenannte Urnordische, das bis etwa 800 nach Christus in Geltung war.“[3]
„Die älteren gehören dem Urgermanischen (Urnordischen), die jüngeren dem Altnordischen mit seinen verschiedenen Dialekten an.“[4]
„Norwegisch hat sich aus dem Urnordischen entwickelt, einer gemeinsamen skandinavischen Sprache, die im ersten Jahrtausend gesprochen und in einigen Fällen in Runen geschri[5]eben wurde.“

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Urnordisch

Quellen:

  1. Hans Kuhn: Das alte Island. Diederichs, Düsseldorf/Köln 1971, Seite 202. ISBN 3-424-00403-0.
  2. Friedrich Ranke, Dietrich Hofmann: Altnordisches Elementarbuch. de Gruyter, Berlin 1967, S. 10. Gesperrt gedruckt: „Urnordisch“.
  3. Hans Krahe: Germanische Sprachwissenschaft. I: Einleitung und Lautlehre. fünfte, überarbeitete Auflage. de Gruyter, Berlin 1963, S. 32. Gesperrt gedruckt: Urnordische; Abkürzungen aufgelöst.
  4. Friedrich Schlette: Germanen zwischen Thorsberg und Ravenna. 2. Auflage. Urania-Verlag, Leipzig/Jena/Berlin 1974, S. 198.
  5. Erlend Lønnum: Norwegisch. In: Verein Deutsche Sprache e.V. (Herausgeber): Sprachnachrichten. Nummer 62 (II/2014), ISSN 1868-8748, Seite 7.