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Usurpator wissen müssen. Die Definition des Wortes
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Worttrennung:
- Usur·pa·tor, Plural: Usur·pa·to·ren
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: Usurpator (Info)
- Reime: -aːtoːɐ̯
Bedeutungen:
- Person, die sich widerrechtlich der Herrschaftsgewalt im Staat bemächtigt
Herkunft:
- in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts von spätlateinisch usurpator → la in gleicher Bedeutung entlehnt, abgeleitet vom Verb usurpare → la „usurpieren“[1]
Synonyme:
- Thronräuber
Gegenwörter:
- legitimer Nachfolger, Wahlgewinner, Wahlsieger
Weibliche Wortformen:
- Usurpatorin
Oberbegriffe:
- Rechtsbrecher, Person
Unterbegriffe:
- Aufständischer, Insurgent, Rebell, Revoluzzer, Putschist
Beispiele:
- Der wohl berühmt-berüchtigste unter ihnen ist der zentralafrikanische Usurpator Bokassa gewesen, der sich selbst zum Kaiser gekrönt hatte und aus Wut darüber, dass der Papst ihm den Segen verweigerte, zum Islam übertrat.[2]
- Allerdings gab es in der Reichswehrführung auch Vorbehalte. Die Usurpatoren hätten »manche Qualitäten«, äußerte General von Seeckt in einem Gespräch mit Vizekanzler Schiffer, seien »jedoch politisch unklare Phantasten, blinde Draufgänger und selbstgefällige Dilettanten«.[3]
- Nur etwas mehr als 15 Jahre brauchte Napoleon, um seine Legende aufzubauen, die zwischen Genie und Heilsbringer, Emporkömmling und Usurpator schwankt.[4]
- Das Briefpapier des mächtigen Kaisers Napoleon I. stellt man sich pompöser vor: Ein schlichter Zettel in A5-Format, auf dem der Usurpator dem österreichischen Habsburger Franz I. zur Annahme des Titels eines erblichen Kaisers von Österreich gratuliert.[5]
- Bleiben wir kurz bei Herodes. Der hat ja noch einen anderen Augustus kennengelernt, den Usurpator und rücksichtslosen Machtpolitiker.[6]
- „Eine Auflehnung gegen ihren Oberherrn war zwecklos, weil die «Kollegen» einen Aufrührer leicht besiegen konnten, es sei denn, er ging aufs Ganze und stürzte den Sultan. Deshalb war die Herrschaft der Reiterkrieger oft eine Herrschaft von Usurpatoren.“[7]
Wortbildungen:
- Usurpatorin, usurpatorisch
Übersetzungen
Person, die sich widerrechtlich der Herrschaftsgewalt im Staat bemächtigt
- Es gibt (noch) keinen Wikipedia-Artikel „Usurpator“, das gleichnamige Lemma im Schwesterprojekt leitet auf Usurpation weiter.
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Usurpator“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Usurpator“
- The Free Dictionary „Usurpator“
Quellen:
- ↑ Wolfgang Pfeifer : Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4 , Stichwort „usurpieren“.
- ↑ Gerd Appenzeller: Ein Diktator sucht Logis. In: Zeit Online. 16. August 2011, ISSN 0044-2070 (URL) .
- ↑ Volker Ullrich: Marsch auf Berlin. In: Zeit Online. Nummer 11, 13. März 2010, ISSN 0044-2070 (URL) .
- ↑ Sabine Glaubitz und Hans-Hermann Nikolei/DPA: Krieger auf dem Kaiserthron. In: stern.de. 2. Dezember 2004, ISSN 0039-1239 (URL) .
- ↑ Sonderausstellung: Schmierfink Napoleon I.. In: DiePresse.com. 28. April 2004, ISSN 1563-5449 (URL) .
- ↑ Berthold Seewald: Es begab sich aber zu seiner Zeit. In: Welt Online. 26. Dezember 2010, ISSN 0173-8437 (URL) .
- ↑ Dietmar Rothermund: Geschichte Indiens. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 3. Auflage. C.H.Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-47994-6, Seite 26 .