Die katalanische Sprache ist eine romanische Sprache, die von der Sprachwissenschaft als Brückensprache zwischen den iberoromanischen Sprachen Spanisch, Galizisch und Portugiesisch auf der einen und den galloromanischen Sprachen Okzitanisch und Französisch auf der anderen Seite eingeordnet wird. Die am engsten verwandte Sprache, gewissermaßen die Schwestersprache des Katalanischen, ist die okzitanische Sprache. Das Katalanische wird im Nord-Osten Spaniens in den Regionen Katalonien, Valencia, auf den Balearen, in Andorra und in der Gegend von Perpignan (Südfrankreich) gesprochen. Normgebendes Wörterbuch für die katalanische Sprache ist jeweils die aktuelle Ausgabe des "Diccionari de la Llengua Catalana" (wissenschaftl. abgekürzt DIEC, s.u.) des Institut d'Estudis Catalans in Barcelona.
Für die Status-Beschreibung der in Katalonien verwendeten Sprachen seien die entsprechenden Paragraphen des katalanischen Autonomiestatuts von 2006 zitiert:
Zitat aus dem Autonomiestatut von 2006 (offizielle Übersetzung der Generalitat):
ARTIKEL 6. EIGENE SPRACHE UND OFFIZIELLE SPRACHEN
1. Die eigene Sprache Kataloniens ist das Katalanische. Als solche ist Katalanisch die übliche und bevorzugte Sprache der öffentlichen Verwaltungsbehörden und der öffentlichen Medien Kataloniens; auch ist es die Sprache, die normalerweise als Verkehrs- und Bildungssprache im Unterrichtswesen zur Anwendung kommt.
2. Das Katalanische ist die offizielle Sprache Kataloniens, ebenso wie das Spanische, das die offizielle Sprache des spanischen Staates ist. Jeder Einzelne hat das Recht, die beiden offiziellen Sprachen zu benutzen und die Bürger Kataloniens haben das Recht und die Pflicht, sie zu beherrschen. Die öffentlichen Gewalten Kataloniens haben die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Ausübung dieses Rechts und die Erfüllung dieser Pflicht sicherzustellen. In Übereinstimmung mit Artikel 32 darf die Verwendung der einen oder anderen Sprache zu keiner Diskriminierung führen.
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5. Die okzitanische Sprache, im Aran als Aranesisch bezeichnet, ist die diesem Gebiet eigene Sprache und ist gemäß den Bestimmungen des Autonomiestatuts und den Gesetzen zur Normalisierung der Sprache eine offizielle Sprache Kataloniens.
Die Deutsch-Katalanische Lexikografie reicht bis auf das Wörterbuch des Heidelberger Druckers Johann Rosembach (katalanisch: Joan Rosembach) "Vocabulari molt profitós per apendre Lo Catalan Alamany y Lo Alamany Catalan" („Ein gar nützliches Wörterbuch, wodurch Katalanen Deutsch und Deutsche Katalanisch lernen können“) aus dem Jahr 1502 zurück. Dieses Wörterbuch wurde in der Revista de Bibliografía catalana 1905 pp. 226 ss. von Massó y Torrents nach dem einzigen, in der Hinterlassenschaft des großen katalanischen Bibliographen Marià Aguiló' (* Ciutat de Mallorca 1825 † Barcelona 1897) gefundenen Exemplares beschrieben. Pere Barnils hat im Jahre 1916 in der Reihe der Publikationen des Institut d’Estudis Catalans eine Faksimile-Ausgabe veröffentlicht und untersucht. Das Original wird in der Biblioteca de Catalunya in Barcelona aufbewahrt. Es „bildet nur eine kleine sachlich geordnete Wörtersammlung ... “ Dennoch geben Eberhard Vogel (s.u.) bzw. der Langenscheidt Verlag in ihrem katalanisch-deutschen Wörterbuch von 1911 – dem ersten vollständigen, katalanisch-deutschen Wörterbuch überhaupt – „zur Erinnerung an diesen kühnen Vorläufer, der für die internationale Bedeutung des Katalanischen zu Beginn der Neuzeit so beredtes Zeugnis ablegt,“ das Titelblatt und die zweite Seite dieses Vocabulari wieder. Dieses katalanisch-deutsche Wörterbuch von Rosembach ist aus der Vorlage eines nahezu gleich aufgebauten italienisch-deutschen Wörterbuchs, herausgegeben in Venedig im Jahr 1477, entstanden. „Rosembach oder ein von ihm beauftragter Übersetzer oder Mitübersetzer hatte den gesamten italienischen Teil ... ins Katalanische übesersetzt und lediglich auf den ersten beiden Seiten und im Kolophon einige Sätze verändert.“ „Man darf festhalten, daß die Tatsache einer italienischen Vorlage für das Vocabolari keineswegs seine Bedeutung schmälert. Das Katalanische ist die erste Sprache der Iberischen Halbinsel, die durch ein zweisprachiges Wörterbuch mit der deutschen Sprache in Vebindung tritt, ja überhaupt ein zweisprachiges Wörterbuch zu einer modernen Sprache vorweisen kann.“
Nach der Renaixença, der Erneuerung der katalanischen Kultur im 19. Jahrhundert, hat 1911 / 1916 der Verlag Langenscheidt das Taschenwörterbuch der katalanischen und deutschen Sprache in zwei Bänden herausgegeben. Dies bedeutete für den Autor, den deutschen Romanisten Eberhard Vogel, eine gewaltige Pionierleistung, da zu diesem Zeitpunkt die Orthographie und die Grammatik der katalanischen Sprache noch nicht durch die Arbeiten von Pompeu Fabra und das Institut d’Estudis Catalans verbindlich kodifiziert waren. Vogel nennt die Quellen (verschiedene katalanisch-kastilische (spanische) und katalanisch-französische Wörterbücher) und beschreibt dann seine Arbeitsweise wie folgt: Sie „gründet sich, abgesehen von den mittelalterlichen Autoren und einer gewissen Anzahl technischer Ausdrücke, auf eine umfangreiche Lektüre neukatalanischer Autoren jeder Art. Ich hoffe, daß dies mich von vielen Irrtümern, zu denen der Verlaß auf ältere Wörterbücher so leicht verführt, bewahrt hat. Welche Mühe aber hierin ... steckt, brauche ich keinem Kundigen zu sagen, ... Nichts ist leichter, als an einem Werke dieser Art Mängel zu finden; hätte ich eine lückenlose Arbeit liefern wollen, so wäre ich nie zum Ziel gekommen. Nicht die Forschung abzuschließen, sondern ihr bequemere Wege zu bahnen war meine Absicht.“
Ab den 1960er Jahren, nachdem die katalanische Sprache nach längerer Repression begann, sich ihren angestammten Platz zurückzuerobern, entwickelten Günther Haensch, Lluís Colomba Batlle, Gabriele Woith und Tilbert D. Stegmann das heutige Standardwörterbuch der deutschen und katalanischen Sprache in zwei Bänden.
Siehe dazu auch: Wiktionary:Katalanisch/Wörterbücher
Quellen: