Zaum

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Zaum (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ der Zaum die Zäume
Genitiv des Zaums
des Zaumes
der Zäume
Dativ dem Zaum
dem Zaume
den Zäumen
Akkusativ den Zaum die Zäume
ein Zaum mit Zaumgebiss
ein Zaum ohne Zaumgebiss

Worttrennung:

Zaum, Plural: Zäu·me

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Zaum (Info)
Reime: -aʊ̯m

Bedeutungen:

zum Zügeln am Kopf von Zug-, Last- und Reittieren angebrachte Vorrichtung bestehend aus Zaumgebiss und Riemenzeug
Redewendungen:
etwas, jemanden im Zaum(e) halten; sich im Zaum(e) halten: etwas, jemanden beherrschen, zügeln; sich zurückhalten
die Zunge im Zaum halten oder umgangssprachlich das Mundwerk im Zaum halten: nur das sagen, was angebracht ist; sehr überlegt reden
einer Sache Zaum und Zügel anlegen: etwas zügeln
übertragen, stark veraltet oder vereinzelt landschaftlich: Gehorsam, Zwang

Abkürzungen:

Z.

Herkunft:

gemeingermanischer Ursprung *taugm, zu teuhan „ziehen“; bezeugt in althochdeutsch zaum „Seil, Riemen; Zügel“, mittelhochdeutsch zoum; etymologisch verwandt mit altnordisch taumr, altfriesisch tām, altsächsisch tōm, angelsächsisch tēam „Gespann von Zugochsen“, mittelniederdeutsch tōm, neuniederdeutsch tōm, mittelniederländisch und neuniederländisch toom

Synonyme:

Zaumzeug
jemandem an die Kandare nehmen

Sinnverwandte Wörter:

Geschirr

Verkleinerungsformen:

Zäumchen, oberdeutsch oft: Zäumlein

Oberbegriffe:

Anspannung, Beschirrung

Beispiele:

Dem Rennkamel legt man den Zaum an.
„Geschirr, Sattel, Zaum, Gebiss und alle anderen Teile der Ausrüstung sind der Größe des Pferdes anzupassen und dürfen keine Verletzungsgefahr darstellen.“[1]
„Ein Zaum klirrte von draußen.“[2]
Sie konnte ihren Zorn nicht im Zaum halten.
Er versteht es nicht, seine Zunge im Zaum zu halten.

Redewendungen:

ein güldener Zaum macht das Pferd nicht besser
wissen, wo die Zäume hängen bzw. wissen, wo im Stall die Zäume hängen: wissen, wie man eine Sache angeht; in etwas bewandert sein
jemandem in Zaum und Zwang halten

Charakteristische Wortkombinationen:

dem Pferd den Zaum anlegen
im Zaum leben, ohne Zaum leben

Wortbildungen:

abzäumen, aufzäumen, Aufzäumer, Aufzäumerin, bezäumen, Bezäumung, Einohrzaum, entzäumen, gezäumen, gezäumt, Kappzaum, Stirnbandzaum, Westernzaum, Zaumbandage, Zaumbinde, zäumen, Zäumer, zaumfrei, Zaumgebiss, zaumgehorsam, Zaumgeld, zaumgerecht, zaumhaft, Zaumholz, (landschaftlich) zäumigen, Zaumknecht, Zaumkunst, Zaumleder, zaumleidig, zaumlos, Zaummacher, Zaummuschel, Zaumpflock, Zaumrecht, Zaumriemen, Zaumsattel, Zaumscheide, Zaumschläger, Zaumschnalle, Zaumseil, (landschaftlich) zäumsen, Zaumspange, Zaumspint, Zaumsticker, Zaumstrick, Zäumung, Zaumzeug, Zaumzügel

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Zaum
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Zaum
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Zaum
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalZaum

Quellen:

  1. Österreichische Tierhaltungs-Gewerbeverordnung, § 15, abgerufen am 29. November 2015
  2. Halldór Laxness: Islandglocke. Roman. Suhrkamp Taschenbuch Verlag, Frankfurt/Main 1975, ISBN 3-518-06728-1, Seite 227. Isländisch 1943-1946.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Zaun, Saum, zahm