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historisch: eine vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert von Laien an die Kirche zu zahlende Abgabe zur Unterhaltung des Klerus ursprünglich als Naturalsteuer, später als Vermögensabgabe ausgelegt
Herkunft:
zu zehn, mittelhochdeutsch zehende, zehent, althochdeutsch zehanto, belegt seit dem 11. Jahrhundert[1][2]
Seit dem 5. Jahrhundert wurde der Zehnt von der Kirche in Anlehnung an das alttestamentliche Zehntgebot (3. Mose, 27,30) zur Erhaltung des Klerus erhoben.[3]
„Der Zehnt bestand in Deutschland bis zu den Ablösegesetzen der Bauernbefreiung des 19. Jahrhunderts.“[4]
„Doch seit 1218, als Erzbischof Theoderich II. nun auch als weltlicher Herr und oft als heimlicher Kurfürst bezeichnet, den Zehnt und die Pfarrgrenzen neu bestimmte, zeigt sich im Inventar des Archivs ein enormer Zuwachs an Besitz und Zehnten.“[5]
„Im Unterschied dazu ist der Zehnt bezogen auf den Nutzen, auf einen greifbaren Ertrag, auf etwas, was die Arbeit hervorgebracht hat, und wird häufig noch in Naturalabgaben entrichtet.“[6]
↑Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion unter der Leitung von Günther Drosdowski (Herausgeber): Brockhaus-Enzyklopädie. Neunzehnte, völlig neu bearbeitete Auflage. Band 28: Deutsches Wörterbuch III, REH–ZZ, F.A. Brockhaus GmbH, Mannheim 1995, ISBN 3-7653-1128-6, DNB 944245625, Eintrag: „Zehnt“
↑Wolfgang Pfeifer : Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „zehn“.
↑ nach: Brockhaus-Enzyklopädie in vierundzwanzig Bänden. Neunzehnte, völlig neu bearbeitete Auflage. Vierundzwanzigster Band: Wek–Zz und vierter Nachtrag, F.A. Brockhaus GmbH, Mannheim 1994, ISBN 3-7653-1124-3, DNB 940769190, Seite 464, Artikel "Zehnt"
↑Brockhaus-Enzyklopädie in vierundzwanzig Bänden. Neunzehnte, völlig neu bearbeitete Auflage. Vierundzwanzigster Band: Wek–Zz und vierter Nachtrag, F.A. Brockhaus GmbH, Mannheim 1994, ISBN 3-7653-1124-3, DNB 940769190, Seite 464, Artikel „Zehnt“
↑Ortwin Reich: Fort Konstantin und Koblenzer Kartause. Fölbach, Koblenz 2015, ISBN 978-3-95638-406-6, Seite 36.
↑Bruno Preisendörfer: Als unser Deutsch erfunden wurde. Reise in die Lutherzeit. 7. Auflage. Galiani, Berlin 2016, ISBN 978-3-86971-126-3, Seite 110.