Zensus

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Zensus (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Zensus die Zensus
Genitiv des Zensus der Zensus
Dativ dem Zensus den Zensus
Akkusativ den Zensus die Zensus

Worttrennung:

Zen·sus, Plural: Zen·sus

Aussprache:

IPA: , Plural:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Zensus (Info), Plural: Lautsprecherbild Zensus (Info)
Reime: -ɛnzʊs

Bedeutungen:

Demographie: Erhebung demographischer Daten
Staatslehre: Abstufung des Wahlrechts nach Steuerleistung und Vermögen
besonders im Mittelalter: Leistung von Abgaben, Steuern oder Zins
Römisches Reich: die von Zensoren vorgenommene Vermögensschätzung der römischen Bürger
Bibliothekswesen: Verzeichnis aller Exemplare von Frühdrucken (Inkunabeln) in den Bibliotheken

Herkunft:

von lateinisch census → la „Schätzung der Bürger nach ihrem Vermögen“.[1]

Synonyme:

Schätzung, Volkszählung
Zensuswahlrecht
Abgabe, Pachtzins, Steuerleistung
Vermögensschätzung

Gegenwörter:

Demoskopie, Meinungsumfrage, Volksbefragung
allgemeines Wahlrecht, Mehrheitswahlrecht

Oberbegriffe:

Datenerhebung, Erfassung
Wahlrecht
Geldleistung
Vermögensschätzung
Verzeichnis

Unterbegriffe:

Dialektzensus, Mikrozensus
Handschriftenzensus

Beispiele:

Der Zensus 2011 wird in Deutschland mit einem neuen Verfahren durchgeführt werden: Statt alle Einwohner und Einwohnerinnen zu befragen, wie es bisher bei traditionellen Volkszählungen üblich war, werden bei dem sog. registergestützten Zensus hauptsächlich die in den Registern der Verwaltung vorhandenen Daten genutzt.[2]
Der "registergestützte Zensus" wertet zunächst die Melderegister und andere Verwaltungsregister aus.[3]
Heutzutage begnügen wir uns mit „harten" oder „weichen" Boykotten, Zähler kommen selten zu Schaden; aber wie die Menschen vor vierhundert Jahren wissen wir, daß ein Zensus politisch nie neutral ist, denn wir werden eben nicht nur gezählt, sondern auch klassifiziert.[4]
Das aktive Wahlrecht war an einen Zensus (ein Jahreseinkommen von 150 bis 200 Talern), das passive Wahlrecht an Grundbesitz gebunden.[5]
Schon in der Kolonialzeit waren - trotz eines Zensuswahlrechts - zwischen 50 und 80 Prozent aller erwachsenen weißen Männer wahlberechtigt. Zensus hieß in diesem Fall, dass nur wählen durfte, wer Land in einem bestimmten Wert besaß.[6]
Für das kommunale Wahlrecht setzte das rheinische Bürgertum den Zensus so hoch an, daß die Vertreter der Arbeiterschaft von der Mitwirkung in der Kommunalpolitik ausgeschlossen blieben.[7]
Schon 1248 zahlte Schönbach den Zensus, 15 Schillinge, nach Amöneburg, also an Mainz.[8]
Bei den Römern wurde in der Regel alle fünf Jahre ein Zensus, eine Schätzung der römischen Bürger nach ihrem Vermögen und ihre Einschreibung in fünf Klassen vorgenommen.
Isabelle de Conihout, Bibliothekarin der Pariser Bibliothèque Mazarine, und der Mailänder Einbandforscher Federico Macchi möchten einen Zensus der vergoldeten französischen und italienischen Einbände des 16. Jahrhunderts in deutschen Bibliotheken mit Hilfe der zuständigen Bibliothekare und des AEB erstellen.[9]

Charakteristische Wortkombinationen:

nationaler Zensus

Wortbildungen:

Handschriftenzensus, Mikrozensus, Zensusliste, Zensuswahlrecht

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Zensus
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Zensus
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Zensus
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalZensus
The Free Dictionary „Zensus
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 1436, Eintrag „Zensus“
  2. Redaktion: Georg von Nessler: Wissen was morgen zählt – Zensus 2011. ip-building.de, abgerufen am 25. Februar 2013.
  3. Volkszählung light. Kabinettsbeschluss. In: Zeit Online. Nummer 49/2008, 3. Dezember 2008, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 25. Februar 2013).
  4. Hans-Martin Lohmann: Theatergesellschaft. In: Zeit Online. Nummer 11/1988, 11. März 1988, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 25. Februar 2013).
  5. Gerd Fesser: Ein preußischer Mythos. Reformen. In: Zeit Online. Nummer 51/2008, 15. Dezember 2008, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 25. Februar 2013).
  6. Manfred Berg: Schmutzige Tricks. In: Zeit Online. Nummer 48/2000, 23. November 2000, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 25. Februar 2013).
  7. Carl-Christian Kaiser: Sachtes Zittern hinter den Fassaden. In: Zeit Online. Nummer 18/1986, 25. April 1986, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 25. Februar 2013).
  8. Rainer Jennemann: Jahrhunderte sprechen aus Steinen. Marburg-Bauerbach, abgerufen am 25. Februar 2013.
  9. Zensus vergoldeter französischer und italienischer Einbände des XVI. Jahrhunderts. Staatsbibliothek Berlin, 14. Januar 2009, abgerufen am 25. Februar 2013.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Zensor, Zensur