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Worttrennung:
- an·d·ro·gyn, Komparativ: an·d·ro·gy·ner, Superlativ: am an·d·ro·gyns·ten
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: androgyn (Info)
- Reime: -yːn
Bedeutungen:
- männliche und weibliche Eigenschaften in sich vereinigend
- biologisch-sexuell: biologische Merkmale beider Geschlechter aufweisend; zweigeschlechtlich
- biologisch nicht korrekt: zwittrig (Hermaphroditismus aufweisend), (scheinbar) zwitterhaft, sexuell nicht (einem Geschlecht) zuzuordnen, intersexuell, transsexuell
- eine zwischen männlich und weiblich gemischte Geschlechtspräsentation aufweisend
Herkunft:
- von griechisch ἀνδρο- (andro-) zu ἀνήρ (anēr☆) → grc ‚Mann‘ und γυνή (gynē☆) → grc ‚Frau‘[1]
Beispiele:
- „Wir erinnern uns, daß uns im zweiten Schöpfungsbericht erzählt wird, wie der erste – androgyne – Mensch Adam in den Garten Eden gesetzt wird, in dem er neben dem Naturreich vor allem zwei besondere Bäume vorfindet: den Baum des Lebens und den Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen. Für das weitere Verständnis dieser mythologischen Geschichte ist es wichtig, zu sehen, daß Adam nicht Mann ist, sondern ein Androgyn. Er ist der ganzheitliche Mensch, der noch nicht der Polarität unterliegt, noch nicht in ein Gegensatzpaar aufgespalten ist. Er ist noch eins mit allem – dieser kosmische Bewußtseinszustand wird mit dem Bild des Paradieses umschrieben.“[2]
- „Nach Schuler ist der Mensch im paradiesischen Zustand androgyn. Er ist nicht physisch androgyn, sondern psychisch androgyn, d. h., es gibt keine geschlechtliche Unterdrückung. Diese Androgynität garantiert Herrschaftsfreiheit, Solidarität und Glück.“[3]
- „Das Übermenschentum, das androgyn hätte sein müssen, erweist sich als unerreichbar, wenngleich sich Przybyszewski noch in seiner Autobiographie zur Idee des Androgynismus bekennt. In ihr stecke der Schlüssel zu seinem ganzen Werk.“[4]
- Hermaphroditos, eine Gestalt der griechischen Mythologie, ist androgyn – er weist sowohl männliche als auch weibliche Körpermerkmale auf (s. Abb.).
- „In der westlichen Gesellschaft wird Geschlechtspräsentation entweder als männlich oder weiblich wahrgenommen. Davon abweichende Geschlechtspräsentationen, zum Beispiel androgyne Geschlechtspräsentation, lösen leider oft Verwirrung oder Verärgerung aus und werden häufig nicht anerkannt.“[5]
- „Trotz einer ausgeprägten sexuellen Infrastruktur existieren in praxi bereits vielfältige Formen des Geschlechtertausches beziehungsweise des Geschlechtermixes (androgyner Stil), ohne dass diese als ›abweichend‹ ettiketiert, geschweige denn als subversive Identitätspolitik gelten könnten.“[6]
- „Dein androgyner Stil wird dir viele Anfragen für Produktshootings einbringen.“[7]
- „Die Topmodels Winnie Harlow (25) und Naomi Campbell (49) wählten einen deutlich androgyneren Style.“[8]
- „Am elegantesten macht das Paul Stanley alias Starchild, die androgynste Figur der vier.“[9]
Wortbildungen:
- Androgynie, androgynisch
Übersetzungen
männliche und weibliche Eigenschaften in sich vereinigend
eine zwischen männlich und weiblich gemischte Geschlechtspräsentation aufweisend
- Wikipedia-Artikel „Androgynie“
- Wikipedia-Artikel „Androgynie“, Abschnitt Medizin
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „androgyn“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „androgyn“
- Duden online „androgyn“
- PONS – Deutsche Rechtschreibung „androgyn“
Quellen:
- ↑ Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0 , Seite 98.
- ↑ Thorwald Dethlefsen, Rüdiger Dahlke: Krankheit als Weg. Deutung und Be-deutung der Krankheitsbilder. Bertelsmann Verlag, München 1983. 24. Auflage 1988 ebenda, Seite 67. ISBN 3570035794
- ↑ Georg Dörr: Muttermythos und Herrschaftsmythos. Zur Dialektik der Aufklärung Königshausen & Neumann, 2007. ISBN 3826035119. Seite 316.
- ↑ Karol Sauerland (Warschau): Ist der Übermensch androgyn? In: Renate Reschke (Herausgeber), Nietzsche-Gesellschaft: Zeitenwende – Wertewende.
Band 1 Nietzscheforschung, Akademie Verlag, 2001. ISBN 3050036192. Seite 265.
- ↑ Geschlechtspräsentation. In: Queer-lexikon.net. Abgerufen am 3. April 2022.
- ↑ Julia Reuter: Geschlecht und Körper. Studien zur Materialität und Inszenierung gesellschaftlicher Wirklichkeit. transcript, Bielefeld 2014 (Zitiert nach Google Books)
- ↑ Barbara Corsten: Der Klippenspringer. dead soft, Mettingen 2016 (Zitiert nach Google Books)
- ↑ Sexy bis elegant: Die Looks der GQ Men Of The Year Awards. In: Promiflash. 4. September 2019, abgerufen am 3. April 2022.
- ↑ Ulrich Gutmair: Schaut euch an, ihr seid schön. In: taz. 6. Juni 2019, abgerufen am 3. April 2022.
Worttrennung:
- an·dro·gyn, keine Steigerung
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: —
Bedeutungen:
- weibliche und männliche Geschlechtsteile habend; androgyn
- weibliche und männliche Eigenschaften habend; androgyn
Sinnverwandte Wörter:
- tvekönad, hermafroditisk
Oberbegriffe:
- sexualitet
Beispiele:
- Gudar i gammal romersk, grekisk och egyptisk mytologi har ofta varit androgyna.[1]
- Die Götter der alten römischen, griechischen und ägyptischen Mythologie waren oft androgyn.
- Den australiensiska supermodellen Andrej Pejic har gjort succé som androgyn modell som bär både manliga och kvinnliga kläder på catwalken.[2]
- Das australische Supermodel Andrej Pejic hat als androgynes Model, das auf dem Catwalk sowohl männliche als auch weibliche Kleidung trägt, großen Erfolg.
Übersetzungen
weibliche und männliche Geschlechtsteile habend; androgyn
weibliche und männliche Eigenschaften habend; androgyn
- Svenska Akademiens Ordbok „androgyn“
- Svenska Akademien (Herausgeber): Svenska Akademiens ordlista över svenska språket. (SAOL). 13. Auflage. Norstedts Akademiska Förlag, Stockholm 2006, ISBN 91-7227-419-0 , Stichwort »androgyn«, Seite 21
- Lexin „androgyn“
- dict.cc Schwedisch-Deutsch, Stichwort: „androgyn“
Quellen: