aufbrechen

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aufbrechen (Deutsch)

Verb, unregelmäßig

Person Wortform
Präsens ich breche auf
du brichst auf
er, sie, es bricht auf
Präteritum ich brach auf
Konjunktiv II ich bräche auf
Imperativ Singular brich auf!
Plural brecht auf!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
aufgebrochen haben, sein
Alle weiteren Formen: Flexion:aufbrechen

Worttrennung:

auf·bre·chen, Präteritum: brach auf, Partizip II: auf·ge·bro·chen

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild aufbrechen (Info)

Bedeutungen:

auch bildlich: etwas, das verschlossen ist, mit Gewalt öffnen
auch bildlich: (eine intakte Fläche, Oberfläche) in einzelne Stücke brechen
auch bildlich: (einen Ackerboden oder dergleichen) mit einem Pflug (erstmals oder erneut) bearbeiten, umwenden
gehoben: etwas unachtsam und mit Hast öffnen
Jägersprache: einem erlegten Wild die Eingeweide entnehmen
veraltet: ein Lager, Zelt, Zeltlager abbauen
sich plötzlich (ohne äußere Einwirkung, von selbst) öffnen
auch bildlich: (von einer Oberfläche) sich auseinanderbrechend, aufreißend, aufplatzend öffnen
gehoben: (plötzlich ) deutlich erkennbar, sichtbar werden; (plötzlich) offenkundig werden
auch bildlich: sich von einem Ort entfernen, einen Ort verlassen
etwas (Neues) in Angriff nehmen, im Begriff sein, etwas (Neues) zu tun

Herkunft:

Partikelverb (Präverbgefüge) aus dem Adverb (Präverb, Verbpartikel, Verbzusatz) auf und dem Verb brechen

Synonyme:

pflügen, umpflügen
sich aufmachen, sich auf den Weg machen

Sinnverwandte Wörter:

aufhauen, aufschlagen, aufsprengen, einsprengen, sprengen
gehoben: erbrechen
umgangssprachlich: aufknacken
salopp: knacken
aufreißen, auseinanderbrechen
aufreißen
umgangssprachlich: aufmachen
veraltet: erbrechen
ausschlachten, ausweiden
aufblühen, aufgehen, aufplatzen, aufspringen, sich auseinanderfalten, sich entfalten, erblühen
gehoben: sich aufblättern, aufspringen, sich auftun, sich erschließen
aufgehen, aufplatzen, aufreißen, aufspringen, auseinanderbrechen, platzen, zerbersten
gehoben: aufbersten, bersten
umgangssprachlich: aufkrachen
sich bilden, entstehen, sich entwickeln, sich entzünden, erwachsen, sich herausbilden, hervortreten, zum Vorschein kommen, zutage kommen, zutage treten
ausziehen, davongehen, fortgehen, gehen, sich in Bewegung setzen, sich in Marsch setzen, losgehen, losmarschieren, losziehen, verlassen, weggehen
gehoben: sich fortbegeben, sich wegbegeben
umgangssprachlich: sich auf die Socken machen, sich fortmachen
salopp: die Socken scharf machen
veraltet: von dannen gehen

Gegenwörter:

schließen, verschließen
umgangssprachlich: zumachen
sich aufhalten, bleiben, dableiben
gehoben: ausharren, verbleiben, verharren, verweilen, weilen

Oberbegriffe:

öffnen
ausnehmen
sich öffnen
sich entfernen

Beispiele:

Als wir nach Hause kamen, stellten wir fest, dass die Wohnungstür aufgebrochen worden war.
Als wir nach Hause kamen, stellten wir fest, dass Diebe die Wohnungstür aufgebrochen hatten.
Brich doch das Schloss auf!
bildlich: „Dann hatten sie die Wahrheit zusammengetragen, Stück für Stück, hatten sie das Schweigen aufgebrochen im Dorf“
„Im Treppenhaus ist meist das Deckenlicht ausgeschlagen, sind die Briefkästen aufgebrochen, liegt Unrat in den Ecken, sind die Klingeln mit den unleserlichen Namensschildern nur den Eingeweihten vertraut.“
„Der Asphalt wird aufgebrochen, die Plastikplane abgezogen.“
bildlich: Unser Ziel ist es, alte Strukturen aufzubrechen und Platz für neue Ideen zu schaffen.
„‚Aha!‘ rief der Bürgermeiſter, ‚bei Föhrenſchwarz‌eck, wo die verrückten Junker wohnen, die weder einen Baum fällen, noch ein Stück Haide aufbrechen wollen!‘“
„Das MfS filzte seine Hotelräume ungeniert, brach herumliegende Post auf: ‚Brief wurde durch Abteilung M geöffnet.‘“
„Und unter diesen Worten brach er das Telegramm auf und las: ‚Lieber Papa. Bin sechs Uhr bei dir. Rex und von Czako begleiten mich. Dein Woldemar.‘“
Frau Wolff (hat den Rehbock aufgebrochen, Herz, Leber etc. herausgenommen und übergiebt es Leontine). Da ſchnell, waſch ab! “
„Er lud den Bock auf, ging auf das Feld, brach ihn auf, rodete den Aufbruch ein und hing den Bock in eine Fichte.“
„Der Herzog befahl, erſt Brod herbey zuſchaffen, ehe das Lager aufgebrochen werden ſollte; und dieſes hinderte uns, fruͤh aufzubrechen.“
„Schon ſtand auf den Waldkoppeln draußen der Roggen in ſilbergrauem Bluhſt und unten im Garten brachen ſchon die Roſen auf; .“
Zwei Tage nach der Operation ist die Wunde wieder aufgebrochen.
Die Wolkendecke brach auf und die Sonne kam zum Vorschein.
«Eine Radioreporterin berichtete, auf dem Flughafen von Antofagasta sei der Asphalt aufgebrochen.»
„Vor acht Jahren, 2005, wurde bei mir Krebs diagnostiziert. Und sie operierten mich und dann brach die Wunde wieder auf, und es ging mir sehr, sehr schlecht.“
„Stine und Albert drückten sich eng aneinander zwischen all diesen Christen, und alte Zugehörigkeiten brachen auf in beiden, nur daß Stine sie mit Rührung und Erschütterung bejahte, Albert aber gleichsam spöttisch blinzelnd zu ihnen hinüberblickte.“
„Es ist auch schwierig, Prognosen zu stellen: aus wie vielen Unbegabtheiten sind nicht unversehens Talente aufgebrochen, und wie viele Talente haben alle Erwartungen enttäuscht und sind von heute auf morgen schmählich zugrunde gegangen.“
„Doch die Gefahr konnte jederzeit neu aufbrechen.
„Es waren vor allem drei Punkte, an denen die Kontroverse um das Grundsatzprogramm aufbrach
Morgen früh brechen wir auf.
Die Bergsteiger sind im Morgengrauen aufgebrochen.
„Der Herzog befahl, erſt Brod herbey zuſchaffen, ehe das Lager aufgebrochen werden ſollte; und dieſes hinderte uns, fruͤh aufzubrechen.
  „Wir brachen mit dem zarten frührot auf
Am sommerend durch rauchendes gefild
Zu Seiner stadt. “
„So wie die Dinge standen, war Irene aufgebrochen, ohne sich zu verabschieden, .“
„Zur ISS wollen in diesem Jahr auch die Europäer aufbrechen, und zwar erstmals mit einem eigenen Fluggerät.“
„Aus den Erfahrungen von 2015 hat Israel gelernt: Damals waren weit weniger Franzosen als gedacht der Einladung nach Israel gefolgt. Ein angsterfüllter Mensch ohne Perspektive bricht selten auf.
„Vor mehr als 1150 Jahren brach ein Brüderpaar aus Konstantinopel auf, um den slawischen Völkern diesen Glauben zu bringen.“

Charakteristische Wortkombinationen:

ein Auto, einen Briefkasten, einen Kiosk, eine Ladenkasse aufbrechen
ein Schloss, eine Tür aufbrechen
eine Kiste, einen Safe (mit einem Stemmeisen) aufbrechen
etwas aufgebrochen haben, etwas ist aufgebrochen worden
das Eis eines Sees aufbrechen
den Asphalt, die Betondecke mit einem Pressluftbohrer, mit einer Spitzhacke aufbrechen
die Erde aufbrechen
bildlich: ein System aufbrechen
bildlich: eine Pattsituation aufbrechen
bildlich: verkrustete Strukturen aufbrechen
ein Feld aufbrechen
einen Brief, ein Telegramm aufbrechen
einen Hirsch, ein Wildschwein aufbrechen
ein Lager aufbrechen
Blüten, Knospen, Weidenkätzchen brechen auf
Geschwüre, alte Wunden brechen (wieder) auf
der Asphalt, Straßenbelag ist aufgebrochen
die Eisdecke ist aufgebrochen
ein Gegensatz, eine Kontroverse ist aufgebrochen
eine Erinnerung, Idee, Sehnsucht ist in jemandem aufgebrochen
hastig, langsam, plötzlich, pünktlich, rasch, spät, vorzeitig aufbrechen
im ersten Morgengrauen, in aller Frühe, in der Dämmerung aufbrechen
gegen Mittag, nach Eintritt der Dunkelheit aufbrechen
zu einer Bergtour, Fahrt, Reise aufbrechen
zu großen Taten, zu neuen Ufern aufbrechen

Wortbildungen:

Aufbruch

Übersetzungen

Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „aufbrechen
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „aufbrechen
The Free Dictionary „aufbrechen
Duden online „aufbrechen
Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „aufbrechen“ auf wissen.de
PONS – Deutsche Rechtschreibung „aufbrechen
Uni Leipzig: Wortschatz-Portalaufbrechen
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. Neubearbeitung (A–F), 9. Bände. Göttingen/Berlin 1980–2016 „aufbrechen“ (digitalisierte Fassung)
Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. 10 Bände auf CD-ROM ; mehr als 200 000 Stichwörter mit rund 90 000 Belegen aus mehreren Hundert Quellen ; vielfältige Recherchemöglichkeiten ; für MS Windows und Apple Macintosh. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2000, ISBN 978-3-411-71001-0, Stichwort »aufbrechen«.
Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 9. Auflage. Dudenverlag, Berlin 2019, ISBN 978-3-411-05509-8, Stichwort »aufbrechen«, Seite 199.

Quellen:

  1. Bernhard Seeger: Vater Batti singt wieder. Roman. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1972, Seite 297 (Zitiert nach Google Books).
  2. Hans Eppendorfer: Szenen aus St. Pauli. Hoffmann und Campe, Hamburg 1982, ISBN 3-455-08742-6, Seite 104 (Zitiert nach Google Books).
  3. Daviscup-Halbfinale. In: Süddeutsche Zeitung. 19. September 1994, ISSN 0174-4917, Seite 33..
  4. Theodor Storm: Waldwinkel. . In: Waldwinkel, Pole Poppenſpäler. Novellen. 1. Auflage. Druck und Verlag von George Weſtermann, Braunſchweig 1875, Seite 6 (Zitiert nach Deutsches Textarchiv).
  5. Jürgen Schreiber: Die Stasi wusste alles. In: Der Tagesspiegel. 21. Januar 2000, ISSN 1865-2263, Seite 3.
  6. Theodor Fontane: Der Stechlin. 2. Auflage. F. Fontane & Co., Berlin 1899 (Erstpublikation 1897, Wikisource), Seite 13.
  7. Gerhart Hauptmann: Der Biberpelz. Eine Diebskomödie. S. Fiſcher, Berlin 1893, Seite 13 (Zitiert nach Internet Archive).
  8. Hermann Löns: Achtzacks Ende. In: Mümmelmann. Ein Tierbuch. 11. Auflage. Adolf Sponholtz Verlag, Hannover , Seite 53 (Zitiert nach Internet Archive; Erstausgabe 1909).
  9. F. C. Laukhard: Leben und Schickſale. 1. Auflage. Dritter Theil, in Commiſſion bey Gerhard Fleiſcher dem Juͤngern, Leipzig 1796, Seite 120 (Zitiert nach Deutsches Textarchiv).
  10. Theodor Storm: Aquis submersus. Novelle. Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin 1877, Seite 58 (Zitiert nach Google Books).
  11. AP: Erdbeben der Stärke 7,7 erschüttert Chile. In: St. Galler Tagblatt. Nummer 267, 15. November 2007, Seite 8.
  12. Christian Buckard (Interviewer), Yoram Kaniuk (Interviewter): „Das Schreiben hat mich von der Angst befreit“. In: Jüdische Allgemeine. Wochenzeitung für Politik, Kultur, Religion und jüdisches Leben. 14. März 2013, ISSN 1618-9698, Seite 20.
  13. Arnold Zweig: Das Beil von Wandsbek. Roman 1938–1943. Neuer Verlag, Stockholm ©1947 (Originaltitel: הגרזן של ונדסבק), Seite 461 (Zitiert nach Google Books; hebräische Originalausgabe 1943).
  14. Johannes R. Becher: Macht der Poesie. Poetische Konfession, Ⅱ. Teil. Aufbau-Verlag, Berlin 1955, Seite 59.
  15. Willy Brandt: Begegnungen und Einsichten. Die Jahre 1960–1975. 1.–30. Tausend, Hoffmann und Campe, Hamburg 1976, ISBN 3-455-08979-8, Seite 36, DNB 760272751 (Zitiert nach Google Books).
  16. (Herausgeber): Der Thesenstreit um „Stamokap“. Die Dokumente zur Grundsatzdiskussion der Jungsozialisten. Erstausgabe , Rowohlt, Reinbek 1973, ISBN 3-499-11662-6, Seite 119.
  17. F. C. Laukhard: Leben und Schickſale. 1. Auflage. Dritter Theil, in Commiſſion bey Gerhard Fleiſcher dem Juͤngern, Leipzig 1796, Seite 120 (Zitiert nach Deutsches Textarchiv).
  18. Stefan George: Goethe-Tag. In: Der siebente Ring. 1. Auflage. Blätter für die Kunst, Berlin ⅯⅮⅭⅭⅭⅭⅦ , Seite 10 (Zitiert nach Wikisource-Quellentext „Seite:George Der siebente Ring.pdf/10“).
  19. Nino Erné: Fahrgäste. Geschichten aus vier Jahrzehnten. 1. Auflage. Verlag Steinhausen, München 1981, ISBN 3-8205-1644-1, Seite 204 (Zitiert nach Google Books).
  20. Christoph Podewils: Luft- und Raumfahrt. In: Berliner Zeitung. 3. Januar 2005.
  21. Ute Cohen: Fakten statt Framing. In: Jüdische Allgemeine. Wochenzeitung für Politik, Kultur, Religion und jüdisches Leben. 28. Februar 2019, ISSN 1618-9698, Seite 17.
  22. Ronald Sprafke: Zwei Brüder, eine Mission. In: G/Geschichte. Nummer G/Spezial 2017, ISSN 1617-9412, Seite 25.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen:
Levenshtein-Abstand von 1: aufbrachen, ausbrechen
Levenshtein-Abstand von 2: aufbrauchen, aufbrennen