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Worttrennung:
- aus·gra·ben, Präteritum: grub aus, Partizip II: aus·ge·gra·ben
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: ausgraben (Info)
Bedeutungen:
- transitiv: mit einem Werkzeug (wie Schaufel etc.) oder mit den Händen aus dem Erdreich holen
- transitiv, Archäologie: von Erdreich bedeckte, verschüttete Altertümer freilegen
- transitiv, übertragen: Vergangenes, Vergessenes wieder hervorholen, neu beleben
- transitiv, regional: Knollengemüse ernten, besonders Kartoffeln
- intransitiv: eine Vertiefung durch Graben herstellen
Herkunft:
- gebildet aus der Partikel aus als Verbzusatz und dem Verb graben
Synonyme:
- ausbuddeln
- freilegen
- aufrühren, aufwärmen, ausbuddeln, auskramen, hervorkramen
- regional: ausmachen
- ausheben
Gegenwörter:
- eingraben, vergraben
Oberbegriffe:
- graben
- ernten
Unterbegriffe:
- exhumieren
Beispiele:
- „13 Jahre nach der Verurteilung vom ‚Säuremörder‘ Lutz R. hat die Hamburger Polizei in Basedow im Kreis Lauenburg zwei Fässer ausgegraben, in denen er möglicherweise Leichenteile in Beton eingegossen hatte. Die Fässer waren bei Gartenarbeiten entdeckt worden.“[1]
- „Am Montagmorgen hatte das Kommunikationsbüro für das Bahnprojekt ‚Stuttgart 21‘ bekannt gegeben, dass ab Dienstag vor dem Nordausgang 16 Bäume ausgegraben und umverpflanzt werden sollten.“[2]
- „Archäologen aus Deutschland wollen im Jemen die sagenumwobene Hauptstadt des sabäischen Reichs ausgraben.“[3]
- Wir sollten diese alten Geschichten nicht immer wieder ausgraben.
- „Dass der Musikdramaturg Felix Eckerle die alte Idee wieder ausgrub, hatte zum einen damit zu tun, dass in Würzburg das Theater permanent von der Schließung bedroht ist und ein – wie auch immer – Identität stiftender Stoff womöglich Freunde in der Not schafft.“[4]
- „Im Spätsommer werden wir die Kartoffeln ausgraben, ein Kartoffelfeuer machen, die Kartoffeln kochen und mit Würstchen verspeisen.“[5]
- „500 Millionen Dollar, dafür muss eine alte Frau lange Kartoffeln ausgraben“ (Internetbeleg)
- „Wenn wir auch kein Federbett haben, / Tun wir uns ein Loch ausgraben, / Legen Moos und Reisig 'nein, / Das soll uns ein Federbett sein.“ (Volkslied)[6]
Redewendungen:
- das Kriegsbeil ausgraben
Charakteristische Wortkombinationen:
- Kartoffeln ausgraben
Wortbildungen:
- Konversionen: ausgegraben, Ausgraben, ausgrabend
- Substantive: Ausgräber, Ausgrabung
Übersetzungen
mit einem Werkzeug oder mit den Händen aus dem Erdreich holen
von Erdreich bedeckte, verschüttete Altertümer freilegen
Vergangenes, Vergessenes wieder hervorholen, neu beleben
Knollengemüse ernten, besonders Kartoffeln
eine Vertiefung durch Graben herstellen
- Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „ausgraben“
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „ausgraben“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „ausgraben“
- The Free Dictionary „ausgraben“
- Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7 „ausgraben“, Seite 216
Quellen:
- ↑ André Zand-Vakili: Polizei findet neue Fässer des Säuremörders Lutz R.. In: Welt Online. 20. November 2009, ISSN 0173-8437 (URL, abgerufen am 31. Januar 2012) .
- ↑ Stuttgart 21-Gegner protestieren mit Sitzblockade. In: Welt Online. 8. Februar 2011, ISSN 0173-8437 (URL, abgerufen am 31. Januar 2012) .
- ↑ Susanne Sporrer, Klaus Heymach: Der Schatz im Wüstensand. In: Zeit Online. 22. Juni 2006, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 31. Januar 2012) .
- ↑ Mirko Weber: Es wagnert und pfitznert und strausst. In: Zeit Online. Nummer 6, 29. Januar 2004, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 31. Januar 2012) .
- ↑ Kartoffelseminar. Abgerufen am 31. Januar 2012.
- ↑ Die Notenschleuder – Lustig ist das Zigeunerleben. Abgerufen am 31. Januar 2012.