blutt

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blutt (Deutsch)

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Positiv Komparativ Superlativ
blutt blutter am bluttesten
Alle weiteren Formen: Flexion:blutt

Alternative Schreibweisen:

blut

Worttrennung:

blutt, Komparativ: blut·ter, Superlativ: blut·tes·ten

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild blutt (Info)
Reime: -ʊt

Bedeutungen:

keine Steigerung: nackt, bloß
unbekleidet, nackt, ohne Kleidung
ohne schützende Decke
kahl
ohne Haare; unbehaart, geschoren, bartlos
unbefiedert, ohne Federn oder Schuppen
unbelaubt, baumlos
graslos, unbewachsen
leer
unverheiratet, ledig
ohne Zutat, rein, pur, nichts als
aller Mittel entblößt, bankrott
dünn, schwach
feucht, frisch, noch nicht trocken
einzig und allein
glatt weg, rund (in Verbindung mit Zahlen)
kalt

Herkunft:

Erbwort von mittelhochdeutsch blut → gmh; die weitere Etymologie ist ungeklärt.[1]

Synonyme:

textilfrei, umgangssprachlich: ausgezogen, ohne, im Evaskostüm
blank
restlos
unverdünnt, unverblümt, ungeschminkt
zahlungsunfähig, insolvent, blank, pleite, arm, umgangssprachlich: stier
licht, blöd
unbestelltes Feld
solitär, einzeln
frisch, steif

Gegenwörter:

bekleidet, umgangssprachlich: angezogen
behaart, befiedert, beschuppt, bepelzt, pelzig, haarig, bärtig
verheiratet, gebunden
verdünnt, gepanscht, gemischt
zahlungsfähig, liquid, solvent, vermögend
widerstandsfähig, stark
vergesellschaftet, zu zweit/dritt/…
ungrad, gebrochen
lau

Beispiele:

„Ist es nicht genug, daß Fürsten und Herren, indem sie wegen der blutten und bloßen Reputation oft lassen einen Bedrängten mit Weib und Kind zu Schanden gehen, einen großen Theil ihrer zeitlichen Herrlichkeiten und andere hohe Dinge darüber einbüßen, sondern daß sie auch wollen die Seele dadurch in Gefahr und in ewiges Verderben setzen.“[2]
den Kopf blutt rasiert / endlich wieder blutt im Gesicht
das Küken war noch blutt
im Winter ist der Laubwald blutt /
der blutte Felsen
Die Speiseplatte war im Nu blutt.
den Wein blutt (ohne Wasser) trinken
„Doch sooft vom Spieltisch ich / blutt und bloß geschieden / hob im Frost des Leibes mir / an der Geist zu sieden: / Vers und Lieder kann ich erst / dann die besten schmieden.“[3]
„Denn «blutter» als «blutt» lässt sich der Mensch nicht ausziehen.“[4]
das Leinen ist in der Mitte schon ganz blutt
Er hatte das Ass/Nell blutt
blutte 50
der blutte Wind

Wortbildungen:

füdliblutt, blutten, Blutter, Blutterich, blütterig, Blütti, Blüttling

Übersetzungen

Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „BLUTT
Variantenwörterbuch des Deutschen: Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol; Ulrich Ammon, Rhea Kyvelos, Regula Nyffenegger; Walter de Gruyter, 2004; ISBN 3110165759, 9783110165753
Ernst Christmann (Begründer), fortgeführt von Julius Krämer, bearbeitet von Rudolf Post; unter Mitarbeit von Josef Schwing und Sigrid Bingenheimer: Pfälzisches Wörterbuch. 6 Bände und ein Beiheft. Stuttgart 1965–1998, Stichwort „blutt“.
Elsässisches Wörterbuch „blutt
Josef Müller (Bearbeiter und Herausgeber), ab Band Ⅶ herausgegeben von Karl Meisen, Heinrich Dittmaier und Matthias Zender: Rheinisches Wörterbuch. 9 Bände. Bonn und Berlin 1928–1971, Stichwort „blutt“.
Duden online „blutt
Wikipedia-Artikel „Bluttfüdlehoger

Quellen:

  1. Duden online „blutt
  2. Hans Michael Moscherosch: Philanders von Sittenwald wunderliche und wahrhaftige Gesichte. In: Projekt Gutenberg-DE. Zweiter Teil, Fünftes Gesicht: Pflaster wider das Podagra (URL).
  3. Rainer Maria Rilke: Vagantenbeichte
  4. «Blutter» als «blutt». Leserbrief. In: Der Bund. 9. Juni 2008 (Deeplink obsolet, Online, abgerufen am 9. Februar 2014).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Blut, blut