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Worttrennung:
- boh·ren, Präteritum: bohr·te, Partizip II: ge·bohrt
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele:
bohren (Info),
bohren (Info)
- Reime: -oːʁən
Bedeutungen:
- ein rundes Loch in etwas erzeugen, oftmals durch Herauslösen von Spänen mithilfe eines drehenden Werkzeugs
- etwas in etwas/durch etwas bohren: einen Gegenstand (oder auch Finger, Zeh) mit Kraft in etwas hineintreiben, hineinstecken beziehungsweise hindurchtreiben, hindurchstecken
- in etwas (Dativ) bohren: mit dem Finger, Zeh oder einem Gegenstand in etwas drehende Bewegungen ausführen
- nach etwas bohren: zur Suche nach zum Beispiel Bodenschätzen oder zur Sammlung von Proben Löcher/Schächte in den Erdboden treiben
- reflexiv, sich in etwas/durch etwas bohren; häufig über Projektile: mit Wucht in etwas eindringen beziehungsweise es durchdringen
- intransitiv, übertragen, unpersönlich, von Empfindungen oder Gemütszuständen: jemanden innerlich peinigen, jemandem Unruhe bereiten
- intransitiv, umgangssprachlich, übertragen: ein Gegenüber hartnäckig zur Erfüllung eines eigenen Wunsches drängen, besonders, ihn zu gewünschten Auskünften drängen
Herkunft:
- gleichbedeutend mittelhochdeutsch born, althochdeutsch boron, germanisch *bur-o-; zu indogermanisch *b(h)er, „mit scharfem/spitzem Werkzeug arbeiten“, vergleiche lateinisch forare → la, „bohren“, altgriechisch φαροῦν (pharun☆) → grc, „pflügen“; vergleiche auch Bord, brechen, Brett
Sinnverwandte Wörter:
- löchern
- herumpökeln
- durchschlagen, einschlagen
- brennen, nagen, piesacken, quälen, stechen
- ausfragen, beackern, bearbeiten, befragen, beschwören, bitten, drängen, nachfragen
Unterbegriffe:
- durchbohren
- hineinbohren
- abbohren, anbohren, aufbohren, ausbohren, einbohren, erbohren, herausbohren, herumbohren, tiefbohren, verbohren, vorbohren, weiterbohren
- popeln
- nachbohren
Beispiele:
- Er bohrte mit dem Bohrer ein Loch in die Wand, um die neuen Kleiderhaken zu befestigen.
- Mit dem Stiel des Kochlöffels bohrte sie mehrere Löcher in den Napfkuchen, wo dann der Eierlikör eingefüllt wurde.
- Die Heilerin bohrte den Finger in die Wunde und suchte nach der Speerspitze.
- Bei Ebbe sitzen die Kinder dort und bohren mit Stöckchen in den Löchern, um die Würmer hervorzulocken.
- Ja, und dann fing man an, hier nach Erdöl zu bohren.
- Die Kugel bohrte sich durch seinen Schädel.
- Der Schmerz über die Niederlage und all die erlittene Scham bohrten trotz aller Beschwichtigungen weiter in ihm.
- Trotz der Pressemitteilung bohrte er weiter, weil er immer noch nach einer zufriedenstellenden Antwort suchte.
- Das kleine Biest ließ ihren Vater wirklich nicht in Ruhe, sie bohrte weiter und weiter, bis er ihr endlich das Auto kaufte, das sie sich so sehr gewünscht hatte.
Redewendungen:
- dicke Bretter bohren
Charakteristische Wortkombinationen:
- ein Loch bohren, einen Brunnen, einen Schacht, einen Tunnel bohren
- etwas in die Erde bohren
- in der Nase bohren
- nach Erdgas/Gas, Erdöl/Öl, Wasser/Grundwasser bohren
- eine Kugel, ein Messer, ein Projektil bohrt sich (in/durch irgendetwas)
- Fragen, Schmerzen, Zweifel bohren; bohrende Fragen, Schmerzen, Zweifel
Wortbildungen:
- Bohren, Bohrer, Bohrfutter, Bohrgerät, Bohrgeräusch, Bohrhammer, Bohrinsel, Bohrkäfer, Bohrkampagne, Bohrkern, Bohrloch, Bohrmaschine, Bohrmeißel, Bohrschablone, Bohrschrauber, Bohrständer, Bohrturm, Bohrung, Bohrwerk, Bohrwinde
Übersetzungen
ein rundes Loch in etwas erzeugen
einen Gegenstand mit Kraft in etwas hineintreiben
mit dem Finger, Zeh oder einem Gegenstand in etwas drehende Bewegungen ausführen
zur Suche nach zum Beispiel Bodenschätzen oder zur Sammlung von Proben Löcher/Schächte in den Erdboden treiben
mit Wucht in etwas eindringen
jemanden innerlich peinigen
ein Gegenüber hartnäckig zur Erfüllung eines eigenen Wunsches drängen
- Wikipedia-Artikel „bohren“
- Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „bohren“
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „bohren“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „bohren“
- The Free Dictionary „bohren“
- Duden online „bohren“
- Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „bohren“ auf wissen.de
- wissen.de – Lexikon „bohren“
- PONS – Deutsche Rechtschreibung „bohren“
- Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „bohren“
Quellen:
- ↑ Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 25., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2011, ISBN 978-3-11-022364-4, DNB 1012311937
- ↑ Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2