brechen

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brechen (Deutsch)

Person Wortform
Präsens ich breche
du brichst
er, sie, es bricht
Präteritum ich brach
Konjunktiv II ich bräche
Imperativ Singular brich!
Plural brecht!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
gebrochen haben, sein
Alle weiteren Formen: Flexion:brechen
Der Kamm einer Welle bricht.
Eine Betrunkene des Münchener Oktoberfestes muss brechen.

Worttrennung:

bre·chen, Präteritum: brach, Partizip II: ge·bro·chen

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild brechen (Info), Lautsprecherbild brechen (Österreich) (Info)
Reime: -ɛçn̩

Bedeutungen:

transitiv: etwas zerkleinern, durch Kraft in mehrere Stücke zerlegen
intransitiv: äußerer Belastung nicht mehr standhalten können
(Strahlen) etwas Gerichtetes in einem Winkel ablenken
ein (abstraktes) Hindernis zunichte machen
mit etwas brechen: die bestehende Verbindung zu etwas lösen
mit jemandem brechen: die bestehende Beziehung zu jemandem abbrechen, nicht mehr mit ihm verkehren
(Regeln, Gesetze, Üblichkeiten und Ähnliches) übertreten, nicht einhalten
durch etwas brechen: plötzlich hervorkommen
umgangssprachlich: sich übergeben; sich erbrechen
den Boden aufwühlen

Herkunft:

Erbwort von mittelhochdeutsch brechen → gmh zu althochdeutsch brehhan → goh; ebenso wie gotisch 𐌱𐍂𐌹𐌺𐌰𐌽 (brikan) → got, niederländisch breken → nl, englisch break → en und anderen indogermanischen Sprachen gehört dieses Wort zu *bhreg „brechen, krachen[1]

Synonyme:

durchbrechen
bersten
umlenken, („refraktieren“ – praktisch relevant nur als Substantiv Refraktion)
einen Schlussstrich ziehen
meineidig sein, untreu sein
durchbrechen, leuchten, quellen, springen
sich übergeben, speien, spucken; vulgär: kotzen, reihern
wühlen

Gegenwörter:

vereinen
standhalten
durchfließen, durchlaufen, passieren, durchdringen, eindringen, transmittieren, reflektieren, zurückwerfen, spiegeln, beugen
unterliegen
wahren
in Verbindung bleiben
halten
vergehen, versinken, sterben

Unterbegriffe:

streuen

Beispiele:

Er brach das Brot und verteilte es unter den Armen.
Das Regal brach unter dem Gewicht seiner Last.
Es entsteht ein Regenbogen, wenn die Sonnenstrahlen durch Regentropfen gebrochen werden.
Mit dem Auffahren von Panzern war der Widerstand fürs Erste gebrochen.
Ich breche mit meinen alten Gewohnheiten.
  Von Zeit zu Zeit seh’ ich den Alten gern,
Und hüte mich mit ihm zu brechen.
Es ist gar hübsch von einem großen Herrn
So menschlich mit dem Teufel selbst zu sprechen.“[2]
Straftäter sind Leute, die das Gesetz brechen.
Es bricht ein Lichtstrahl durch die Wolken.
Schnell, wo ist das Klo? Ich muss brechen!

Redewendungen:

auf Biegen und Brechen – unbedingt, partout (umgangssprachlich)
das Eis brechen
eine Lanze für jemanden brechen – ursprünglich (übertragen) im Sinne von: eine Tjost für die Ehre eines anderen bestreiten – sich für jemanden einsetzen (phraseologisch)
einen Streit vom Zaun brechen – ursprünglich im Sinne von: »eine Latte aus einem Zaun brechen und so den (Grenz-)Streit beginnen« - sich mutwillig verhalten, sich streitsüchtig verhalten (umgangssprachlich)
einer Sache die Bahn brechen
etwas übers Knie brechen – voreilig und unbedacht entscheiden, überhastet beginnen (umgangssprachlich)
gebrochene Augen haben – tot sein (ideom.) (euphemistisch)
jemandem das Rückgrat brechen – jemanden unterdrücken (metaphorisch)
jemandem das Herz brechen – die Liebe eines anderen nicht erwidern (metaphorisch)
sich Bahn brechen
sich das Genick brechen – an etwas scheitern (metaphorisch)
zum Brechen sein – sehr ärgerlich sein; (derber: zum Kotzen sein)
zum Brechen voll – überfüllt (umgangssprachlich)

Sprichwörter:

der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht
Glück und Glas, wie leicht bricht das

Charakteristische Wortkombinationen:

Flachs brechen, Steine brechen
sich den Arm / den Fuß / die Knochen brechen
Wellen brechen, Licht wird gebrochen
Widerstand brechen, einen Streik brechen, einen Rekord brechen, ; das Schweigen brechen
mit jemandem brechen
das Fasten brechen, mit einer Gewohnheit brechen, das Recht brechen (Lautsprecherbild Audio (Info)), einen Vertrag brechen

Wortbildungen:

Adjektive: bahnbrechend, brechbar, bunkerbrechend, doppelbrechend/doppeltbrechend, gebrochen, herzbrechend, lichtbrechend, panzerbrechend, zungenbrechend
Substantive: Brache, Brechbohne, Brechdurchfall, Breche, Brecheisen, Brechen, Brecher, Brechstange, Brechung, Brechzahl, Bresche, Brocken, Bruch, Ehebrecher, Gebräch, Gebrech, Gebrechen, Gesetzesbrecher, Rechtsbrecher, Wellenbrecher
Verben: abbrechen, anbrechen, aufbrechen, ausbrechen, auseinanderbrechen, durchbrechen, ehebrechen, einbrechen, entbrechen, entzweibrechen, erbrechen, gebrechen, heranbrechen, herausbrechen, hereinbrechen, herniederbrechen, herunterbrechen, hervorbrechen, hochbrechen, losbrechen, niederbrechen, radebrechen, umbrechen, unterbrechen, verbrechen, wegbrechen, zerbrechen, zusammenbrechen
Brechdurchfall, Brechmittel, Brechnuss, Brechpulver, Brechreiz, Brechzentrum

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Eisbrecher
Wikipedia-Artikel „Brechung
Wikipedia-Artikel „Erbrechen
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „brechen
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „brechen
Duden online „brechen
Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „brechen“ auf wissen.de
Uni Leipzig: Wortschatz-Portalbrechen
Wikiquote: Zitate zum Thema „brechen

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2, Seite 111, Eintrag „brechen“.
  2. Johann Wolfgang von Goethe: Faust: Eine Tragödie. In: Projekt Gutenberg-DE. Kapitel 3: Prolog im Himmel (URL).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: blechen, Blechen, Brachen, Brecher, Breschen, Frechen, rechen, Rechen, sprechen
Anagramme: bechern, Bechern