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Worttrennung:
- bre·chen, Präteritum: brach, Partizip II: ge·bro·chen
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: brechen (Info), brechen (Österreich) (Info)
- Reime: -ɛçn̩
Bedeutungen:
- transitiv: etwas zerkleinern, durch Kraft in mehrere Stücke zerlegen
- intransitiv: äußerer Belastung nicht mehr standhalten können
- (Strahlen) etwas Gerichtetes in einem Winkel ablenken
- ein (abstraktes) Hindernis zunichte machen
- mit etwas brechen: die bestehende Verbindung zu etwas lösen
- mit jemandem brechen: die bestehende Beziehung zu jemandem abbrechen, nicht mehr mit ihm verkehren
- (Regeln, Gesetze, Üblichkeiten und Ähnliches) übertreten, nicht einhalten
- durch etwas brechen: plötzlich hervorkommen
- umgangssprachlich: sich übergeben; sich erbrechen
- den Boden aufwühlen
Herkunft:
- Erbwort von mittelhochdeutsch brechen → gmh zu althochdeutsch brehhan → goh; ebenso wie gotisch 𐌱𐍂𐌹𐌺𐌰𐌽 (brikan) → got, niederländisch breken → nl, englisch break → en und anderen indogermanischen Sprachen gehört dieses Wort zu *bhreg „brechen, krachen“[1]
Synonyme:
- durchbrechen
- bersten
- umlenken, („refraktieren“ – praktisch relevant nur als Substantiv Refraktion)
- einen Schlussstrich ziehen
- meineidig sein, untreu sein
- durchbrechen, leuchten, quellen, springen
- sich übergeben, speien, spucken; vulgär: kotzen, reihern
- wühlen
Gegenwörter:
- vereinen
- standhalten
- durchfließen, durchlaufen, passieren, durchdringen, eindringen, transmittieren, reflektieren, zurückwerfen, spiegeln, beugen
- unterliegen
- wahren
- in Verbindung bleiben
- halten
- vergehen, versinken, sterben
Unterbegriffe:
- streuen
Beispiele:
- Er brach das Brot und verteilte es unter den Armen.
- Das Regal brach unter dem Gewicht seiner Last.
- Es entsteht ein Regenbogen, wenn die Sonnenstrahlen durch Regentropfen gebrochen werden.
- Mit dem Auffahren von Panzern war der Widerstand fürs Erste gebrochen.
- Ich breche mit meinen alten Gewohnheiten.
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Von Zeit zu Zeit seh’ ich den Alten gern,
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Und hüte mich mit ihm zu brechen.
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Es ist gar hübsch von einem großen Herrn
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So menschlich mit dem Teufel selbst zu sprechen.“[2]
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- Straftäter sind Leute, die das Gesetz brechen.
- Es bricht ein Lichtstrahl durch die Wolken.
- Schnell, wo ist das Klo? Ich muss brechen!
Redewendungen:
- auf Biegen und Brechen – unbedingt, partout (umgangssprachlich)
- das Eis brechen
- eine Lanze für jemanden brechen – ursprünglich (übertragen) im Sinne von: eine Tjost für die Ehre eines anderen bestreiten – sich für jemanden einsetzen (phraseologisch)
- einen Streit vom Zaun brechen – ursprünglich im Sinne von: »eine Latte aus einem Zaun brechen und so den (Grenz-)Streit beginnen« - sich mutwillig verhalten, sich streitsüchtig verhalten (umgangssprachlich)
- einer Sache die Bahn brechen
- etwas übers Knie brechen – voreilig und unbedacht entscheiden, überhastet beginnen (umgangssprachlich)
- gebrochene Augen haben – tot sein (ideom.) (euphemistisch)
- jemandem das Rückgrat brechen – jemanden unterdrücken (metaphorisch)
- jemandem das Herz brechen – die Liebe eines anderen nicht erwidern (metaphorisch)
- sich Bahn brechen
- sich das Genick brechen – an etwas scheitern (metaphorisch)
- zum Brechen sein – sehr ärgerlich sein; (derber: zum Kotzen sein)
- zum Brechen voll – überfüllt (umgangssprachlich)
Sprichwörter:
- der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht
- Glück und Glas, wie leicht bricht das
Charakteristische Wortkombinationen:
- Flachs brechen, Steine brechen
- sich den Arm / den Fuß / die Knochen brechen
- Wellen brechen, Licht wird gebrochen
- Widerstand brechen, einen Streik brechen, einen Rekord brechen, ; das Schweigen brechen
- mit jemandem brechen
- das Fasten brechen, mit einer Gewohnheit brechen, das Recht brechen ( Audio (Info)), einen Vertrag brechen
Wortbildungen:
- Adjektive: bahnbrechend, brechbar, bunkerbrechend, doppelbrechend/doppeltbrechend, gebrochen, herzbrechend, lichtbrechend, panzerbrechend, zungenbrechend
- Substantive: Brache, Brechbohne, Brechdurchfall, Breche, Brecheisen, Brechen, Brecher, Brechstange, Brechung, Brechzahl, Bresche, Brocken, Bruch, Ehebrecher, Gebräch, Gebrech, Gebrechen, Gesetzesbrecher, Rechtsbrecher, Wellenbrecher
- Verben: abbrechen, anbrechen, aufbrechen, ausbrechen, auseinanderbrechen, durchbrechen, ehebrechen, einbrechen, entbrechen, entzweibrechen, erbrechen, gebrechen, heranbrechen, herausbrechen, hereinbrechen, herniederbrechen, herunterbrechen, hervorbrechen, hochbrechen, losbrechen, niederbrechen, radebrechen, umbrechen, unterbrechen, verbrechen, wegbrechen, zerbrechen, zusammenbrechen
- Brechdurchfall, Brechmittel, Brechnuss, Brechpulver, Brechreiz, Brechzentrum
Übersetzungen
transitiv: etwas zerkleinern, durch Kraft in mehrere Stücke zerlegen
intransitiv: äußerer Belastung nicht mehr standhalten können
(Strahlen) etwas Gerichtetes in einem Winkel ablenken
ein (abstraktes) Hindernis zunichte machen
mit etwas brechen: die bestehende Verbindung zu etwas lösen
(Regeln, Gesetze, Üblichkeiten und Ähnliches) übertreten, nicht einhalten
durch etwas brechen: plötzlich hervorkommen
umgangssprachlich: sich übergeben; sich erbrechen
- Wikipedia-Artikel „Eisbrecher“
- Wikipedia-Artikel „Brechung“
- Wikipedia-Artikel „Erbrechen“
- Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „brechen“
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „brechen“
- Duden online „brechen“
- Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „brechen“ auf wissen.de
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „brechen“
- Wikiquote: Zitate zum Thema „brechen“
Quellen:
- ↑ Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2 , Seite 111, Eintrag „brechen“.
- ↑ Johann Wolfgang von Goethe: Faust: Eine Tragödie. In: Projekt Gutenberg-DE. Kapitel 3: Prolog im Himmel (URL) .