dow

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Alternative Schreibweisen:

doof, doov

Bedeutungen:

meistens Mecklenburg:
sehr schwerhörig oder gehörlos
von Gliedern: gefühllos, eingeschlafen
ohne Kraft/Wirkung/Schwung

Beispiele:

„Ein hadd Tuberkeln in de Lung’, ein de Rüggendarr, ein was dow un ein lähmt worden, “[1]
Einer hatte Tuberkeln in der Lunge, einer die Rückenmarkschwindsucht, einer war taub und einer gelähmt geworden,
„ de hett an’n Kopp sonn grot Mul, wenn de spreckt, / denn hürt ’ne oll dow Fru up’n Vittel Wägs dat.“[2]
die hat am Kopf so ein großes Maul, (dass,) wenn sie spricht, / dann hört eine alte taube Frau das auf ein Viertel eines Weges.
„As æwer de oll Jahn ankamm, sach de Herr Student taufällig mal tau Höchten un sprung nu up, dat heit, hei wull upspringen, ’t gung æwer nich, hei tummelte up, denn wecker Deuwel hadd em heiten Orient tau spelen, un sick de Beinen dow tau sitten?“[3]
Als aber der alte Jahn ankam, sah der Herr Student zufällig nach oben und sprang nun auf, das heißt, er wollte aufspringen, es ging aber nicht, er taumelte auf, denn welcher Teufel hatte im heißen Orient zu spielen (zu schaffen), und sich die Beine taub zu sitzen?
„Wenn de Wind sik leggt het, öwer de see noch ümmer hoch geiht, dat nennen wi düning, dat sünd de dowen wellen, de keen köpp hebben. Dow düning, dow rullung is in de Atlantic ümmer in de gang, wenn de wind ok ganz still is, “[4]
Wenn der Wind sich gelegt hat, aber die See immer noch hoch geht, das nenn wir Dünung, das sind die tauben Wellen, die keinen Kopf haben. Taube Dünung, taubes Rollen ist im Atlantik immer im Gange, auch wenn der Wind ganz still ist,
Alle weiteren Informationen zu diesem Begriff befinden sich im Eintrag doof.
Ergänzungen sollten daher auch nur dort vorgenommen werden.
Jens Volquard Gonnsen, Wolfgang Kramer, Ulrich Scheuermann, Peter Wagener; Dieter Stellmacher (Herausgeber): Niedersächsisches Wörterbuch. Band 3. C - exzēren, Wachholtz, Neumünster 1993, ISBN 3-529-04602-7, Spalte 284 f., DNB 943307473 Lemma „dōf“, auch Beispiele mit „dow

Quellen:

  1. Fritz Reuter: Ut mine Festungstid. 1862, Kapittel 8 (online: Wikisource, abgerufen am 21. August 2022).
  2. John Brinckman: Fierabend. In: Vagel Grip. En Doenkenbok. Verlag der Buchhandlung von Opitz & Co., Güstrow 1859, Seite 110 (online: Wikisource, Google Books, abgerufen am 22. September 2022).
  3. Fritz Reuter: De Reis’ nah Konstantinopel oder de meckelnbörgschen Montecchi un Capuletti. 4. Auflage. Hinstorff’sche Hofbuchhandlung, Wismar 1868, Kapitel 8 (Wikisource, abgerufen am 22. September 2022).
  4. Richard Wossidlo: Das Naturleben im Munde des Mecklenburger Volkes. In: Karl Weinhold (Herausgeber): Zeitschrift des Vereins für Volkskunde. Band 5, 1895, Seite 445 (online: Google Books, abgerufen am 23. September 2022).