episch

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episch (Deutsch)

Positiv Komparativ Superlativ
episch epischer am epischsten
Alle weiteren Formen: Flexion:episch

Worttrennung:

episch, Komparativ: epi·scher, Superlativ: am epischs·ten

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild episch (Info)

Bedeutungen:

Poetik (Dichtungstheorie), steigerungslos: zum Epos gehörend, nach Art des Epos, die Epik betreffend
bildungssprachlich: erzählend, erzählerisch, berichtend
übertragen: sehr oder zu ausführlich erzählend, keine Einzelheit auslassend

Herkunft:

Im 17. Jahrhundert vereinzelt, seit frühem 18. Jahrhundert kontinuierlich benutzte Adjektivbildung zu Epos von gleichbedeutend griechisch ἐπικός (epikós) über lateinisch epicus
in diesem Sinn erst in neuerer Zeit gebräuchlich

Synonyme:

vereinzelt, veraltet: epopöisch

Sinnverwandte Wörter:

breit ausmalend, lang und breit, weitschweifig

Gegenwörter:

lyrisch, dramatisch

Beispiele:

„In altgriechischer Zeit ist der Dichter, der episch oder dramatisch erzählt, nichts als Interpret der Sage; er interpretiert sie so, wie sie zu ihm gesprochen hat; die Sage lebt und der Dichter schafft weiter an ihr, wie das Generationen vor ihm getan haben.“[1]
„Als neue, zusätzliche Möglichkeit eröffnet sich den Helden im 13. und 14. Jahrhundert der Einzug in das Artus- oder das Feenreich: Rainouart geht als erster epischer Held vorübergehend, Huon de Bordeaux als erster epischer Held für dauernd in die arthurische Jenseitswelt ein.“[2]
„Mit der zunehmenden Differenzierung der epischen Dichtung im 18. Jahrhundert und der Entwicklung der Prosa werden unter dem Begriff Epik alle Genres der erzählenden Literatur erfasst.“[3]
„Ein Text kann rein episch erzählend, eine reine Dialogform, eine reine Monologform sein. Er kann aber auch Mischformen aufweisen, wie ‚episch mit Dialogen untermischt‘ oder ‚episch mit Monologen untermischt‘.“[4]
„Eine getrennte Betrachtung des epischen und des absurden Dramas ist deshalb ratsam, weil sich beide Formtypen in ihrem Welt- und Wirklichkeitsverständnis stark unterscheiden.“[5]
„Selbst in ‚Der Archipelagus‘, dem epischsten unter Hölderlins Gedichten, umfaßt die Schilderung des Angriffs der Perser und der Schlacht von Salamis nur rund 50 Verse.“[6]
„Hinzu kam die epische Neigung der Russen, die Umständlichkeit ihrer Entscheidungsprozesse, die alles in die Länge zogen.“[7]
„Vieles im Film wirkt etwas sprunghaft, so als wäre das Konzept noch epischer gewesen, aber wegen der Überlänge des Films dann nicht realisiert oder geschnitten worden.“[8]
„Ein Theater, das alles aufgibt, was es erst zu Theater machen würde: eine Menschenwelt zu schaffen. Hier laubsägt es nur eine Papierwelt aus. Episches Theater? Episches Gelaber.“[9]

Charakteristische Wortkombinationen:

epischer Vers, epische Versart, epische Dichtung, epische Gattung, epische Literatur, epische Wörter, epische Formeln, episches Werk, episches Gedicht, epische Poesie, episches Drama, epischer Text, epische Darstellung, epische Sprache, in epischer Breite, episch-breit, episch werden

Wortbildungen:

Epik, urepisch, (das) Epische
unepisch, neuepisch

Übersetzungen

Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Fremdwörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 7. Auflage. Band 5, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-04057-2, DNB 962168211, Seite 275
Hans Schulz, Otto Basler, Institut für Deutsche Sprache (Hrsg.): Deutsches Fremdwörterbuch: Eau de Cologne-Futurismus. Band 5. Walter de Gruyter, Berlin 2004. ISBN 9783110180213. Seite 204
Duden online „Zeus
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „episch
Uni Leipzig: Wortschatz-Portalepisch

Quellen:

  1. Richard Heinze: Virgils epische Technik. 8. Auflage. Walter de Gruyter, 1995, ISBN 9783519072126, Seite 239
  2. Kurt Böttcher: König, Held und Sippe. Untersuchungen zur Chanson de geste des 13. und 14. Jahrhunderts und ihrer Zyklenbildung. Universitätsverlag Winter, 1991, ISBN 9783533042327, Seite 651
  3. Wikipedia-Artikel „Epik#Geschichte
  4. Werner Morik: Johannes Brahms und sein Verhältnis zum deutschen Volkslied. Perspektiven zur Deutung seines Werks. H. H. Schneider, Tutzing 1965, ISBN 9783795200657, Seite 31
  5. Elke Platz-Waury: Drama und Theater: Eine Einführung. Literaturwissenschaft im Grundstudium 2. Gunter Narr Verlag, 1992, ISBN 9783878089223, Seite 224
  6. Anke Bennholdt-Thomsen, Alfredo Guzzoni: Analecta Hölderliniana II. Aufgabe des Vaterlands. Königshausen & Neumann, 2004, ISBN 9783826027130, Seite 39, Fußnote 64
  7. Arnulf Baring: Machtwechsel. 6. Auflage. Deutsche Taschenbuch Verlag, 1982, ISBN 9783421060952, Seite 281
  8. berliner-kurier.de: Interview mit Fatih Akin zu "Solino"
  9. faz.net: Romane auf der Bühne: Das Salz, bitte, Text: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.09.2004, Nr. 223 / Seite 35

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: ethisch