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Worttrennung:
- ge·brann·tes Kind, Plural: ge·brann·te Kin·der
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: gebranntes Kind (Info)
Bedeutungen:
- jemand, der eine schlechte Erfahrung gemacht oder einen Schaden erlitten hat und deshalb besonders vorsichtig oder gar übervorsichtig ist und sich vorsieht
Herkunft:
- Partizipialadjektiv gebrannt von einer heute nur noch in bestimmten Zusammenhängen gebrauchten transitiven Bedeutung von brennen[1][2], und Substantiv Kind1
Beispiele:
- „‚ Da brauch ich kaine Frau nich zu, um sowas jeboten zu bekommen‘. Herbert war ein gebranntes Kind.“[3]
- „Wenn ich von seiner Grundsatzlosigkeit spreche, meine ich damit die rare Tugend der Toleranz, das Unfanatische, Unaufdringliche, das lächelnde Verständnis des gebrannten Kindes.“[4]
- „Ich habe schon immer in dieser Art der Entmündigung der Menschen große Gefahren für Demokratie und auch Rechtlichkeit in einem Land gesehen. Gerade als Deutsche sind wir in dieser Hinsicht gebrannte Kinder.“[5]
Sprichwörter:
- gebranntes Kind scheut das Feuer
Übersetzungen
jemand, der eine schlechte Erfahrung gemacht hat und deshalb besonders vorsichtig ist
- Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Buch der Zitate und Redewendungen. 2. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-71802-3 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Gebranntes Kind «.
- Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Redewendungen. Wörterbuch der deutschen Idiomatik. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4., neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. Band 11, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04114-5 , Stichwort »gebranntes Kind «, Seite 134.
Quellen:
- ↑ Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. Neubearbeitung (A–F), 9. Bände. Göttingen/Berlin 1980–2016 „brennen“ (digitalisierte Fassung), A.
- ↑ Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig 1793–1801 „Brênnen“, III „Als ein Activum“.
- ↑ Günter Grass: Die Blechtrommel. Roman. 323.–372. Tausend, S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1964, Seite 155 (Erstausgabe 1962) .
- ↑ Walter Widmer: Ein Feind alles angemaßten Ernstes. In: DIE ZEIT. Nummer 03, 17. Januar 1964, ISSN 0044-2070, Seite 12 (DIE ZEIT Archiv-URL, abgerufen am 23. Februar 2019) .
- ↑ Ludwig Mehlhorn: Wir brauchen eine vom Staat unabhängige Gesellschaft. . In: Gerhard Rein (Herausgeber): Die Opposition in der DDR. Entwürfe für einen anderen Sozialismus. Wichern-Verlag, Berlin 1989, ISBN 3-88981-044-6, Seite 73 .